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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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einfach keine Beweise zu finden gab.

Kapitel 21
    Sie waren nur noch kurz geblieben, hatten den von Lady MacDonald angebotenen Wein und das Gebäck abgelehnt und waren zum Inn zurückgekehrt. Duncan hatte es eilig, die Festung der MacDonalds zu verlassen – er wollte dem Laird nicht über den Weg laufen –, und Jeannie konnte ihm keinen Vorwurf machen. Jede Hoffnung, noch etwas Wichtiges in Erfahrung zu bringen, war vor zehn Jahren gestorben.
    Es war seltsam und eine traurige Ironie, dass seine Eltern im Abstand von nur wenigen Monaten gestorben waren. Sie hatte Lady MacDonald noch weiter ausfragen wollen, doch es war deutlich, dass das Thema schmerzhaft für die alte Frau war, ebenso wie für Duncan.
    Obwohl man es ihm nicht ansah. Sie warf Duncan einen Seitenblick zu, der so groß und stark auf dem mächtigen schwarzen Ross neben ihr ritt. Er strahlte absolute Kontrolle aus, und sein gut aussehendes Gesicht zeigte keine Regung, während er mit gedämpfter Stimme mit Conall sprach. Doch die stoische Fassade konnte sie nicht täuschen. Sie hatte das Aufflackern von Schmerz in seinen Augen gesehen, als Lady MacDonald vom Tod seiner Mutter gesprochen hatte.
    Jeannie hatte tiefstes Mitgefühl mit ihm. Sie hatte ebenfalls ihre Mutter verloren, ohne ihr Lebewohl sagen zu können. Schlimmer noch, das wusste sie, war die verlorene Gelegenheit, der Person gegenüberzutreten, die ihm so viel Leid verursacht hatte.
    Es war nur wenige Stunden nach Mittag, doch das Licht begann bereits zu schwinden, als sie den sich windenden, schmalen Pfad zurück zum Dorf hinunterritten, das aus einer Handvoll Gebäuden bestand, die um den Hafen herum errichtet worden waren. Duncan schien mit den Gedanken woanders zu sein und ausnahmsweise hatte Jeannie nicht die Absicht, ihn zu stören. Machte er ihr Vorwürfe, dass sie unnötig in seiner Vergangenheit gestochert hatte?
    Sie konnte es ihm nicht verdenken, wenn es so war. Bis sie das Wirtshaus erreichten, hatte sie bereits einen schweren Kloß im Magen. Sie war sich so sicher gewesen, dass sie etwas finden würden. Nun fühlte sie sich töricht und impulsiv – weil sie ihn zu einem dummen, verrückten Abenteuer übers Meer geschleift hatte. Es fühlte sich eindeutig wie etwas an, was ihre Mutter getan hätte. Schamesröte stieg ihr in die Wangen.
    Duncan unterhielt sich kurz mit den Männern – sie vermutete, dass er ihnen Anweisungen für den Abend gab –, bevor er sich ihr anschloss und sie in die kleine private Kammer führte, die er für sie, beziehungsweise für sie beide, wie sie hoffte, organisiert hatte.
    Das Inn war eher ein großes Cottage – ein zweistöckiges Gebäude aus Stein mit reetgedecktem Dach, das nicht für Männer von Duncans Statur gebaut worden war. Mit seinen breiten, muskulösen Schultern konnte er kaum die schmale Holztreppe ins obere Stockwerk hochsteigen. Sie erreichten einen kleinen Treppenabsatz, und oben sah es so aus, als hätte man aus einem Raum drei sehr klein bemessene Kammern gemacht. Zum Glück lag das Zimmer, das er für sie ausgesucht hatte, nach hinten hinaus mit Blick auf den Hafen. Es war auch das mit der meisten Privatsphäre. Er zog beim Eintreten den Kopf ein und legte die Tasche mit den Habseligkeiten, die sie mitgebracht hatte, auf einem Beistelltisch ab, nachdem er sie in die Kammer geleitet hatte.
    Das Zimmer war spartanisch eingerichtet – nur ein schmales Bett, ein Beistelltisch mit Waschschüssel und ein Stuhl –, doch es schien sauber zu sein.
    »Wenn du möchtest, kann ich ein Bad für dich heraufbringen lassen«, bot er an.
    Auf ihrer Unterlippe kauend nickte sie. Hatte er vor zu gehen?
    »Würdest du lieber hier oben essen oder unten mit den Männern?«, fragte er.
    Nervös knetete sie ihre Finger und sah ihn an. »Bist du sehr wütend auf mich?«
    Überrascht fuhr sein Kopf herum. »Wütend? Warum sollte ich wütend auf dich sein?«
    Mit Tränen in den Augen sah sie zu ihm hoch. »Du wolltest nicht herkommen, aber ich konnte keine Ruhe geben. Es tut mir leid, dass ich dich den ganzen Weg hergeschleppt …«
    »Hör auf!« Er umfasste ihr Kinn, hob ihr Gesicht an und sah ihr tief in die Augen. »Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Du hast mich nirgendwo hingeschleppt. Ich hätte schon vor Jahren herkommen sollen – als mein Vater mich darum bat. Ich war der Narr, dumm vor Stolz. Ich wollte nicht, dass sie glaubte, ich würde sie brauchen.«
    Er bemühte sich nur darum, dass sie sich besser fühlte, was

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