Schottisches Feuer
Francis für alles, was er getan hatte.
Doch sie hatte noch einen stärkeren Grund. Sie hatte nicht nur die Entdeckung von Dougalls wahrer Abstammung und die Schwierigkeiten, die die Erinnerung an Glenlivet für ihre Familie darstellen würde, zu fürchten. Indem er einen Verdacht auf Francis warf und ihn als Verräter abstempelte, konnte Duncan das Erbe ihres Sohnes gefährden und alles riskieren, was sie getan hatte, um ihn zu schützen.
Ihre Augen wurden hart wie Glas. Welches Mitgefühl sie auch immer für sein schweres Schicksal gehabt hatte, es verblasste angesichts der Gefahr, die er für ihren Sohn darstellte.
Ich hätte ihn ausliefern sollen, als ich die Möglichkeit dazu hatte.
Duncan konnte kaum klar denken vor Wut, die ihm pulsierend durch die Adern rauschte. Wie konnte sie ihm nur so zusetzen?
Es war ein Fehler gewesen, sie zu berühren. Seine Haut brannte immer noch, wo sie sich an ihn gepresst hatte. Einen verräterischen Augenblick lang hatte Lust seinen Körper durchflutet, tief sitzende Erinnerungen an ein Vergnügen, die beinahe zu stark waren, um ihnen zu widerstehen. Beinahe.
Er verabscheute Schwäche jeder Art, doch er musste zugeben, dass sie etwas bei ihm bewirkte. Sie ging ihm unter die Haut, wie keine andere Frau das je getan hatte.
Sie war so verdammt schön. Wie sie vor ihm stand, mit blitzenden Augen, die Wangen gerötet, das Haar schimmernd wie Kupfer im Sonnenlicht.
All diese Leidenschaft, all diese Gefühle … für einen anderen Mann.
Er wollte sie für sich selbst. Der primitive Drang, all ihre Gedanken an einen anderen Mann zu vertreiben, wogte wild in ihm. Mit geballten Fäusten rang er um Beherrschung. Sein Blick traf auf ihren, brennend vor Herausforderung. »Wie willst du mich daran hindern?«
Ihre absolute Weigerung, ihm zu helfen, zu erwägen, dass ihr Ehemann vielleicht doch eine Rolle in dem Verrat an ihm gespielt hatte, fraß sich durch die Mauern seiner Gleichgültigkeit wie Säure.
Die Unantastbarkeit des Namens ihres Mannes bedeutete mehr als seine Freiheit. Bedeutete mehr als richtig oder falsch.
Was hatte er denn erwartet? Nichts hatte sich geändert. Ob fehl am Platz oder nicht, ihre Loyalität der Familie gegenüber stand immer noch zwischen ihnen.
Wieder einmal war die Linie in den Staub gezogen worden, und sie hatte sich für die andere Seite entschieden. Um seine Unschuld zu beweisen, musste er in ihrer Familie ermitteln – wobei vermutlich manch hässliche Wahrheit aufgedeckt werden würde –, und sie würde alles tun, was sie konnte, um es zu verhindern. Wie es schien, würden ihre Interessen immer miteinander in Widerspruch stehen.
»Ich könnte die Wachen rufen«, drohte sie.
Und sie sah wütend genug aus, um es zu tun. »Aber das wirst du nicht«, entgegnete er mit mehr Überzeugung, als er tatsächlich fühlte. Einen Augenblick lang sah sie ihm unverwandt in die Augen, und er fragte sich, ob er sich verschätzt hatte. Früher hatte er ihre Gefühle mühelos lesen können, doch nun war sie kühl und beherrscht. Ihre Gleichgültigkeit verärgerte ihn. Doch es war ihre bedingungslose Loyalität zu ihrem verdammten Ehemann, die ihn bis zur Rücksichtslosigkeit reizte.
Wütend trat er einen Schritt auf sie zu, sodass er drohend vor ihr aufragte. Er wollte sie dazu zwingen, ihn wahrzunehmen, ihr beweisen, dass es etwas bedeutet hatte, dass er nicht der Einzige war, der sich erinnerte. Er konnte sehen, wie sie sich versteifte, wie der Puls an ihrem Hals schneller schlug, wie ihre Sinne ihn schärfer wahrnahmen. Sie wollte zurückweichen, doch ihr Stolz ließ das nicht zu. »Denn egal, was du behauptest, Jeannie, ich glaube, du erinnerst dich immer noch, wie gut es zwischen uns war.«
»Jugendliche Fummeleien. Du vergisst, dass ich zehn Jahre lang verheiratet war und den Unterschied kennengelernt habe.«
Weißglühende Wut flammte in ihm auf. Bei Gott, jetzt war sie zu weit gegangen! Nur daran zu denken – sich vorzustellen –, wie sie mit einem anderen Mann zusammen war, trieb ihn in den Wahnsinn.
Jäh riss er sie in die Arme, sodass sie hart gegen ihn prallte. Er hörte sie aufkeuchen, fühlte den Schauer, der sie durchzuckte, und hätte am liebsten vor Genugtuung aufgebrüllt, als ihre Brustwarzen sich an seiner Brust versteiften.
Gott, sie fühlte sich gut an! Sein Körper explodierte vor Lust. Verlangen durchpulste ihn so heftig, dass es ihn erbeben ließ.
»Ich glaube, du bist es, die vergessen hat«, raunte er herausfordernd, bevor er
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