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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition)
Autoren: Katharina Gerlach
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hier zu sein, uns es ist noch fast eine Stunde Zeit bis die Sonne aufsteigt.” Stuarts Stimme klang, als wäre ihm alles gleichgültig. Über Nacht war die Traurigkeit in seinen Augen noch schlimmer geworden.
    Um ihn aufzuheitern, versuchte Bryanna einen Witz zu machen. „Weißt du was, wir lassen einfach das Seeungeheuer von Morar Wächter werden und verstecken uns weit oben in den Highlands. Da sind wir sicher.”
    Stuart lachte abgehackt, bis ihm die Tränen in die Augen traten. Er schien nicht aufhören zu können.
    Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah. „Warum lachst du denn so?”
    „Das kann ich dir sagen, Bastard-Kind.” Die Stimme hinter ihr ließ sie frösteln. „Das Ungeheuer von Loch Morar war die letzten zweihundert Jahre Wächter. Deine Mutter ist ein Monster!”
    Bryanna und Stuart sprangen auf. Hinter ihnen stand Callum von Pityoulish und grinste breit. Neben ihm stützte Kaylee Bryannas Vater, dem es sichtlich schwer fiel stehen zu bleiben. Angus linkes Auge war zu geschwollen, und getrocknetes Blut klebte ihm im Mundwinkel und am Haaransatz. Er stützte sich schwer auf Kaylees Arm. Als er Bryanna sah versuchte er zu lächeln.
    „Dad …” Bryanna streckte die Hände aus, und der Kelpie grinste erneut.
    „Netter Anblick, nicht wahr? Aber warte, es wird noch besser.” Er pfiff laut, und auf den Hängen der Hügel um Loch Morar tauchten Callums Verbündete auf. Bryanna kannte alle aus ihrer Vision bei den Hexen von Sanday. Sie warf einen Blick auf die Fabelwesen, aber Callum war bei weitem der Gefährlichste. Er war der einzige, dem der Hass aus den Augen leuchtete. Er legte den Kopf in den Nacken und lachte. Es klang wie ein Wiehern.
    „Na, Halbblut, habe ich dich erschreckt? Keine Angst, das wird dir nie wieder passieren, wenn du erst einmal tot bist.” Er drehte sich zu Kaylee um und befahl: „Los, Kaylee. Tue deine Pflicht. Mach den beiden ein Ende.”
    Kaylees Nasenflügel bebten. Da wallte das Wasser auf und ein langer Hals erhob sich. Vier Flossen schoben einen großen, stromlinienförmigen Körper an Land. Wasser troff auf die Erde.
    „Lass meine Tochter in Ruhe, Kelpie, oder ich werde dich töten.”
    Callum lachte erneut. „Du hast keine Macht mehr, Morag.”
    „Noch sind meine Kiefer stark genug, deinen Schädel zu zerquetschen, Kelpie.”
    „Dann stirbt dein Mann zuerst.” Callum hob die rechte Hand. Kaylee trat vor und zog Angus mit sich, der sich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Stuart seufzte. „Ich sagte dir doch, dass Kaylee dich verraten wird.”
    Bryanna sah ihre Freundin lange wortlos an. Dann schüttelte sie den Kopf. „Niemals. Kaylee ist und bleibt meine Freundin. Sie wird weder mir, noch meiner Familie etwas tun.”
    „Freundin, na klar, idiotisches Gör. Sie ist meine Tochter und wird tun, was ich von ihr erwarte!”
    Der Kelpie lachte laut, brach aber abrupt ab, als sich Kaylee mit Angus am Arm von Boden erhob und zu Bryanna hinüberschwebte.
    „Du irrst dich, Vater. Wieder und wieder habe ich versucht, dir zu sagen, dass ich nicht Wächterin werde, wenn es um den Preis eines Lebens ist.” Sie landete. Nur Bryanna merkte, wie blass sie war. Kaylee überließ Angus dem Seannachaidh und stellte sich neben Bryanna. „Es ist vorbei, Vater. Gib auf.”
    „Gib auf”, wiederholte Morag. Die Luft flimmerte und sie stand als Mensch neben Bryanna und Kaylee.
    Callum sah seine Tochter mit weit aufgerissenen Augen an. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Kaylee! Was soll das?”
    „Lange genug habe ich getan, was du von mir verlangt hast, Vater. Aber ich lasse nicht zu, dass du meiner Freundin schadest.”
    „Du kannst mich nicht einfach im Stich lassen. Ich tue das alles doch nur für dich.”
    „Er lügt”, sagte Angus. „Was bedeutet ihm schon die Wahrheit, wenn sein einziges Ziel die Rache ist und sein einziges Gefühl der Hass.”
    „Hört auf zu quatschen! Es geht hier um das Wächteramt … um unbegrenzte Macht”, schrie Callum.
    „Du hast ja keine Ahnung”, sagte Kaylee. „Ein Wächter hat nur so viel Macht, wie er Talent hat, und für alles trägt er die Verantwortung. Es ist kein Job für machthungrige Magier.”
    „Kaylee, komm sofort hierher. Die blauen Flammen der Wächter können jeden Moment hier auftauchen.”
    „Das ist mir egal.” Entschlossenheit schwang in Kaylees Stimme mit. „Ich werde kein Wächter.”
    „Und ich auch nicht”, fügte Bryanna hinzu.
    Morag lachte leise. „Das ist eine verrückte
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