Schottlands Wächter (German Edition)
Situation, Angus. Damit hat wirklich niemand gerechnet. Ich frage mich, wie die blauen Flammen das lösen werden.”
„Das werden nicht die Flammen entscheiden”, kreischte der Kelpie und sprang vorwärts. Er packte Bryanna. Mit wenigen Sätzen erreichte er das Ufer des Sees und stürzte sich mit ihr hinein. Im selben Moment griffen seine Verbündeten an.
Kaylee war wie betäubt, als sie die Redcaps, Hexen, Goblins, Riesen, Elfen und all die anderen auf sich zu kommen sah. Neben ihr flimmerte die Luft und Morag verwandelte sich wieder in ein Monster. Stuart zog ein Messer aus einer verborgenen Tasche seiner Hose und stellte sich vor Angus.
Kreischen und wildes Geheul erfüllte die Luft, als sich die ersten Fabelwesen auf die kleine Gruppe am Ufer stürzten. In diesem Augenblick erkannte Kaylee, dass sie die Einzige war, die sich erfolgreich wehren konnte. Mit einem Wutschrei warf sie sich den Angreifern entgegen. Ein Zauberspruch schleuderte die zur Seite, die am weitesten vorgedrungen waren. Mit gezielten Armbewegungen schickte Kaylee ihre Feinde dorthin zurück woher sie gekommen waren. Das war nicht schwer, da jedem Fabelwesen ein Geruch anhaftete, den es nur in seiner Heimat gab. Mit unglaublicher Geschwindigkeit sortierte Kaylee die Angreifer, schickte sie in ihre Heimat zurück und versiegelte die Risse, die sie im Weltengewebe hinterlassen hatten. Ohne nachzudenken benutzte sie dazu ein ähnliches Prinzip wie das eines Reißverschlusses. Erleichtert sah sie, dass die Fäden des Weltengewebes miteinander verschmolzen, als hätte es die Risse nie gegeben. Im Handumdrehen hatte sie die Hügel um Loch Morar geleert. Sie ignorierte die erstaunten Gesichter von Angus, Stuart und Morag, die ihre menschliche Gestalt wieder angenommen hatte, und rannte zu der Stelle am See, wo Bryanna und Callum verschwunden waren. Mit brennenden Augen starrte sie auf das Wasser.
„Dad … Bryanna …”, flüsterte sie und sank auf die Knie. Sie wartete und hoffte, wusste aber selbst nicht genau worauf. Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, perlten einige Luftblasen an die Oberfläche und trugen einen Schwall Blut mit sich. Kaylee wartete erneut. Sie wagte kaum zu atmen. Als weder Bryanna noch ihr Vater auftauchten, schlug sie die Hände vors Gesicht und sank weinend in sich zusammen.
Während Kaylee allein gegen die Fabelwesen kämpfte, wand sich Bryanna im festen Griff des Kelpies. Sie versuchte mehrmals, Callum mit einem Zauber zu fesseln, aber es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. In ihrer Überraschung hatte sie beinahe vergessen, dass sie unter Wasser atmen konnte. Als es ihr wieder einfiel, gab sie auf sich zu wehren und stellte sich tot. Langsam atmete sie ein und aus. Es schmerzte eben so sehr, wie bei der Rettung Marreseas, aber der Schmerz ließ schnell nach. Der Kelpie auf einen flachen Felsen unter Wasser gelegt und leckte sich das Maul, das um ein vielfaches größer zu sein schien, als über Wasser.
„Zartes, junges Fleisch. Das wird schmecken. Schade nur, dass du dich nicht gewehrt hast, kleiner Bastard.” Das riesige Maul näherte sich Bryannas Arm und bevor sie ihn außer Reichweite ziehen konnte, biss der Kelpie zu.
Sie schrie vor Schmerzen auf und trat den Kelpie in den Magen. Er ließ ihren Arm los und brüllte wütend. Eine Wolke aus Luftblasen stieg zur Oberfläche hinauf und mischte sich mit dem Blut, dass aus der Wunde an ihrem Arm strömte. Sie nutzte die Deckung und floh. Sie schwamm so schnell sie konnte, aber der Kelpie war schneller.
„Du Miststück bist gar nicht tot? Na warte, das werde ich ändern.” Er griff nach ihr.
Sie schleuderte ihm einen Zauber entgegen, der Callum bewegungslos hätte machen sollen, doch die Magie verpuffte.
„Denkst du ich kämpfe ohne ausreichenden Schutz mit einer Magierin?”, fragte Callum und grinste höhnisch. Erst jetzt entdeckte Bryanna ein Amulett auf seiner Brust, das aus Faerie zu stammen schien. Wenn ich ihn nicht mit Magie besiegen kann, muss ich mich eben damit retten , dachte sie. Sie stellte sich vor sie sei ein Torpedo und katapultierte sich von Callum weg.
Der Kelpie kreischte wütend auf und schwamm ihr schnellstens nach. Mit wachsendem Entsetzen sah Bryanna, wie schnell er sie einholte. Er schlang seine kräftigen Finger um ihren Hals und drückte. Bryanna kratzte, trat und schlug um sich, aber vergeblich. Sie bekam keine Luft mehr. Sie strampelte und traf Callum ein paar Mal an empfindlichen Stellen. Zweimal musste er
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