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Schottlands Wächter (German Edition)

Schottlands Wächter (German Edition)

Titel: Schottlands Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Gerlach
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mich nicht gleich zu ihnen gebracht?”
    „Wärst du dann auf diese Reise gegangen? Hättest du all jene aufgesucht, die dir das beibringen konnten, was du als Wächterin brauchen wirst?”
    „Ich werde keine Wächterin, das habe ich doch schon gesagt.”
    „Du hast mir versprochen, es nicht ohne gründliches Nachdenken zu entscheiden.”
    „Ich habe nachgedacht. Die ganze Reise über habe ich nachgedacht und meine Entscheidung steht fest. Ich werde keine Wächterin.”
    Stuart starrte sie wütend an. „Du dickköpfiges, selbstsüchtiges Kind. Dabei hatte die ganze Reise nur ein Ziel: dich stark genug zu machen, dass du der Cailleach gegenübertreten kannst.”
    „Wieso?”
    „Um sie zu fragen, wie du Wächterin werden kannst, ohne deine Eltern zu töten, natürlich. Ich dachte, das hättest du begriffen! Deine Eltern sind seit über zweihundert Jahren meine besten —nein, meine einzigen— Freunde. Glaubst du ich ließe zu, dass sie von ihrem Nachfolger einfach so getötet werden?”
    Bryanna sah Stuart an. So erregt hatte sie ihn noch nie erlebt.
    „Ich brauchte eine Kandidatin, die es nicht übers Herz bringen würde, Angus und Morag zu töten. Du schienst so gut geeignet zu sein.” Während er erklärte, fuhr er mit den Händen durch die Luft und ging aufgeregt hin und her. „Ich habe alle eingespannt, die dir etwas beibringen konnten. Alle! Einige waren freiwillig dabei, andere schuldeten mir oder Morag noch etwas. Doch aus welchem Grund auch immer, sie haben geholfen, dich zu unterrichten.” Er beugte sich vor und schrie Bryanna an. „Wie kannst du dich nach allem, was sie für dich getan haben, weigern, Wächterin zu werden?”
    „Weil ich überhaupt niemanden töten will. Nicht meine Eltern, nicht Kaylee, ja nicht einmal Callum von Pityoulish”, schrie Bryanna zurück. „Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin ein Mensch und keine Schachfigur, die du nach Belieben hin und herschieben kannst. Ich habe meine eigenen Träume. Ohne dich hätte ich dieses Jahr mein Abitur gemacht und im Sommer mit einem Studium oder einer Ausbildung begonnen.”
    Stuart starrte sie mit offenem Mund an. Er war leichenblass. „Wenn dir dein altes Leben wichtiger ist, als das Gleichgewicht der Welten, war alles umsonst.” Er sank auf einen Stein, als wären seine Beine nicht mehr in der Lage ihn zu tragen, und ließ die Schultern hängen. Er bot ein Bild der Verzweiflung, das Bryanna in der Seele schmerzte. „Dann wird Kaylee die nächste Wächterin und sie wird weder deine Eltern noch dich verschonen.”
    „Du irrst dich in ihr. Sie will ebenso wenig Wächterin werden, wie ich.”
    „Sie hat keine Wahl.”
    „Warum nicht?”
    „Sie ist das zweite Halbblut.”
    „Ja, und?”
    „Einer von euch beiden wird Wächterin. Ob ihr wollt oder nicht spielt keine Rolle.”
    „Wer will uns zwingen?”
    „Es gibt Dinge, denen kannst du nicht entgehen.”
    „Kaylee und ich werden nicht kämpfen. Die Reise hat uns zu Freundinnen gemacht. Wir sind wie Schwestern.” Bryanna hätte Stuart am liebsten geschüttelt. Solange der neue Wächter sein Amt noch nicht angetreten hatte, gab es immer noch Hoffnung auf eine Lösung. „Vielleicht weiß Mutter einen Rat. Komm schon, sag mir, wo sie ist, damit wir aufbrechen können.”
    „Sie wartet am Loch Morar auf dich.”
    „Am Loch Morar?” Bryanna dachte an jenen seltsamen Tag zurück, an dem das ganze Abenteuer begonnen hatte. Hatte damals nicht etwas vom Loch Morar in der Zeitung gestanden? Ach ja, richtig, da war dieses Seeungeheuer, dass angeblich eine Touristin angegriffen hatte . Sie griff nach Stuarts Arm. „Komm. Lass uns fliegen.”
    Stuart schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht mitkommen und zusehen wie meine Freunde sterben. Es gibt da ein Grab, das auf mich wartet. Wenigstens dafür werde ich dir ewig dankbar sein, Bryanna.” Er starrte auf den Boden und bot dabei ein solches Bild der Verzweiflung, das sich Bryannas Herz schmerzhaft zusammenzog.
    Sie nahm seine Hand und zog ihn energisch in die Höhe. „Du wirst mitkommen. Ich will, dass du dir das Ende ansiehst. Außerdem war sich die Cailleach ganz sicher, dass mir eine Lösung einfallen wird.” Sie hob ab und zog den Seannachaidh einfach mit sich. Er hing wie ein Mehlsack an ihrem Arm, leistete aber keinen Widerstand.
    Sie flogen schnurgerade nach Norden. Es dauerte nicht lange, bis sie Loch Morar erreichten, der sich dicht am Meer wie ein schmales Band zwischen den Hügeln schlängelte. Als sie am

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