Schriftliche Bewerbung
und Bandwurmsätze vermeiden
mehr Verben benutzen – anstatt den Substantivstil zu kultivieren
lebendig und persönlich formulieren – und den distanzierten Kanzleistil vermeiden
aussagekräftig formulieren – und nichtssagende Floskeln weglassen
aktiv statt passiv formulieren
MYTHOS
Kein Mensch liest das Anschreiben: Es kommt nur auf Noten und Zeugnisse an!
→ Ja, es gibt Firmen, die in erster Linie auf Noten und Zeugnisse achten, und Positionen, bei denen diese Fakten die zentrale Rolle spielen. Aber die meisten Unternehmen achten zunehmend auf die Persönlichkeit der Bewerber, um diejenigen zu identifizieren, die nicht nur aufgrund ihrer fachlichen Kompetenzen, sondern auch als Menschen ins Team und ins Unternehmen passen. Und da ist ein gutes Anschreiben als erste Informationsquelle sehr hilfreich.
Das optische Erscheinungsbild
Natürlich zählen in erster Linie die Inhalte. Aber in die Entscheidung, welche Bewerber in die engere Wahl kommen und zu einem Gespräch eingeladen werden, fließen viele »kleine« Kriterien ein: Auch das optische Erscheinungsbild spielt dabei eine Rolle. Ganz besonders dann, wenn die angestrebte Position einen guten Blick für Details und Gespür für Ästhetik erfordert, sollten Sie unbedingt großen Wert auf das äußere Erscheinungsbild legen.
Papier
Sie können ruhig ganz normales 80-g-Papier verwenden – das ist vollkommen in Ordnung. Wenn Sie Ihrem Anschreiben, das ja das Herzstück Ihrer Bewerbung darstellt, aber etwas mehr »Gewicht« verleihen möchten, können Sie auch etwas dickeres Papier verwenden (90- oder 100-g-Papier). Das Papier sollte jedoch immer dezent wirken und im Hintergrund bleiben: Am besten eignen sich cremefarbene Töne oder auch ein schönes Grau.
Achten Sie darauf, dass der Text einwandfrei ausgedruckt wird (dass die Tinte nirgends zerläuft, einzelne Buchstaben heller erscheinen und so weiter) und überall gut lesbar ist.
Layout und Schrift
Es ist sehr wichtig, dass Sie die ganze Seite gleichmäßig nutzen und den Text harmonisch verteilen. Wenn Ihr Anschreiben zwei Seiten umfasst, sollte nicht die erste Seite voll gequetscht sein und auf der zweiten Seite nur die Verabschiedung stehen.
Um ein angenehmes Schriftbild zu erreichen und den Empfänger optisch zum Lesen einzuladen, sollten Sie den Text auch nicht zergliedern, das heißt nicht zu viele kleine Absätze machen. Und überfrachten Sie die Seite nicht mit Mehrfachformatierungen: Hervorhebungen (fett, kursiv, unterstrichen…) sollten generell nur sparsam eingesetzt werden – der Text muss von sich aus so aussagekräftig sein, dass etwaige Betonungen bereits aus der Formulierung hervorgehen. Außerdem sollten Sie immer nur eines dieser Stilmittel verwenden, also entweder fett oder kursiv oder unterstrichen.
Zur Anordnung Ihres Textes: Empfehlenswert ist es, den Text linksbündig zu schreiben. Beim oft verwendeten Blocksatz gibt es sehr häufig große Lücken im Text, die nicht besonders ästhetisch sind und sich oftmals auch nicht durch Trennungen vermeiden lassen. Abgesehen davon ist der Flattersatz (also ungleichmäßige Zeilenenden) meist leichter lesbar. Der Zeilenabstand sollte einzeilig sein. Eineinhalbzeiliger Abstand zieht das Anschreiben nur künstlich in die Länge.
Bei der Wahl der Schriftart haben Sie freie Hand. Wichtig ist allerdings auch hier, dass sie
gut lesbar (keine Schnörkelschriften, nicht zu verspielt) und
angenehm fürs Auge (also Schriftgröße 11 oder 12 Punkt) ist.
Am besten bleiben Sie bei einer einzigen Schriftart (ansonsten gilt die Faustregel: nicht mehr als drei verschiedene Schrifttypen). Wenn Sie etwas variieren möchten, können Sie das auch in derselben Schriftart tun, etwa indem Sie den Betreff größer und fett drucken.
Mit einer Standardschrift wie Arial oder Times New Roman liegen Sie immer richtig. Es gibt aber keinen Zwang, diese Schriften zu verwenden. Ausnahme ist die E-Mail-Bewerbung, wo Standardschriften empfehlenswert sind ( → > ). Übrigens: Für den Schriftverkehr gibt es offizielle Empfehlungsrichtlinien. Die Schreib- und Gestaltungsregeln für Korrespondenz sind in der DIN 5008 zusammengefasst und als Broschüre zu kaufen.
Tipp
→ Sie können ein bisschen Farbe ins Anschreiben bringen und beispielsweise den Betreff oder ein Detail des Briefkopfes farbig ausdrucken. Wichtig ist, dass die Farben dezent sind und zum Rest der Mappe passen.
Die Bestandteile des Anschreibens
Jetzt geht es um die konkreten Bestandteile des
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