Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)
die Leitung frei. Gute Nacht!"
Schröder ging nervös im Zimmer auf und ab und dachte nach. Nach einer Minute wurde er von einem lauten Klingeln aus seinen Gedanken gerissen.
"Ja bitte?", schrie er ins Telefon.
"Reinhard, zum Teufel, wo steckst du?", hörte er von einigen Störgeräuschen begleitet.
"Heinrich, Gott sei Dank! Bitte stelle keine Fragen. Ich stecke bis zum Hals in der Scheiße! Lasky ist tot, man hat ihn erschossen und seine Leiche in den Krater des Strombolis geworfen. Verstehst du mich?"
"Ja doch! Ja!"
"Rette alles, was du an Daten über die ICCO hast! Schließ sie weg. Ich habe gewaltig Staub aufgewirbelt, und das gleich zweimal. Ihr müsst mir helfen! Sie sind hinter mir her und wollen mich ebenfalls umbringen. Ich bin da in eine Geschichte hineingeraten, aus der ich alleine nicht mehr herauskomme, verstehst du? Es geht um mein Leben!"
"Ja, aber wie können wir ..."
"Hör genau zu. Du kennst halb Aachen. Hör dich unauffällig um. Die ICCO hat gewaltig Dreck auf der Weste. Finde heraus, was die in Ostdeutschland vorhaben! Da ist irgendeine gewaltige Schweinerei geplant. Und glaube nicht, dass ich spinne. Ich habe noch alle Tassen im Schrank. Hörst du noch zu?" Schröder stand jetzt vor dem mannshohen Spiegel.
"Ja ja, mein Gott!", rief Montag aufgebracht.
"Außerdem gehen sie seit ewigen Zeiten schlampig mit PCB auf ihrem Firmengelände um. Ich vermute, dass sie das auch in ihren anderen Werken tun oder getan haben. In Aachen habe ich schon den Beweis. Die Analyseergebnisse sind in der Akte. Setz dich mit einer Frau Doktor Steglitz beim Gesundheitsamt in Verbindung, schreib es auf, Heinrich! Steglitz, ja, mit tz, hast du das? Sie genießt ... genoss Laskys Vertrauen. Sie kennt den Fall, den Lasky ausgegraben hat. Zur Not finde irgendetwas über diesen Leclerq raus, der ist Chef der ICCO Aachen." Schröder wurde immer nervöser und redete wie ein Wasserfall. "Nimm über einen Dritten Kontakt zu ihm auf, erpress ihn, oder tu sonst etwas. Die haben was vor, das es für sie wert ist, Menschen umzubringen. Und seid vorsichtig! Aber ihr müsst mir helfen. Ich bin sonst ein toter Mann."
"Hey, was ist denn da los?"
"Frag nicht lange! Überlege dir eine Kontaktperson für mich. Irgendjemand, der mich in Italien besucht." Schröder sah erwartungsvoll in den Spiegel und wartete gespannt auf eine Antwort.
"Du kannst dich auf mich verlassen. Wann brauchst du den Kontakt?"
"Ich denke in zwei Tagen."
"Das wird schwierig!", gab Montag zu bedenken.
"Schwierig, ich glaube du hast keine Ahnung, wovon du eigentlich redest." Schröder wurde laut. "Weißt du eigentlich, was schwierig ist?" Er warf seine Hand in die Luft.
"Reinhard, bitte! Aber wie ich dich verstanden habe, muss ich jemand finden, der das freiwillig macht, du redest von Mord!"
Schröder schwieg ein paar Sekunden und kam sich schrecklich verlassen vor. "Heinrich, bitte!", flehte er. Es knackste in der Leitung. "Bist du noch da?"
"Ja, ich bin noch da. Beruhige dich, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht. Erzähl weiter!"
"Am Telefon kann ich nicht alles erzählen. Finde jemand. Ich rufe morgen Nachmittag noch mal an und sag dir, wann mich die Kontaktperson wo treffen soll. Wir müssen diesen Saltini absägen!"
"In Ordnung, ich werde morgen früh gleich jemand finden."
"Danke, Heinrich!" Schröder legte auf. Ihn überfiel eine bleierne Müdigkeit. Er legte sich zurück und schlief wenige Minuten später ein.
*
Am nächsten Morgen hatte Montag verschlafen. Sein Schädel brummte von der halb geleerten Flasche Whisky, die auf seinem Tisch stand. Er war immer noch schockiert. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich völlig überfordert: War das eine David gegen Goliath-Geschichte, die Schröder ihm gestern aufgetischt hatte? Ein schlechter Scherz. Nein, anscheinend die Wahrheit. Wen konnte er einweihen? Allein vermochte er wohl nichts auszurichten. Er brauchte einen Mann mit den richtigen Kontakten.
Er unterzog sich einer Schnelldusche, fuhr ins Büro und griff sofort zum Telefon.
"Architekturbüro Dreher, Guten Tag!"
"Tag Petra, heute schon Ihren Chef gelobt?"
"Oh, Herr Montag, wieder zu Scherzen aufgelegt?", fragte Petra Giesing. Schon seit Jahren war sie Drehers Sekretärin. Sie hatte dem Büro Drehers stets eine heitere Note verliehen.
"Es kriselt. Ist der Boss zu sprechen?"
Nach zehn Sekunden war Dreher am Apparat. "Hallo Heinrich, was gibt's?" Dreher saß auf der Ecke seines Schreibtisches.
"Wenn ich es dir am
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