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SchrottT (German Edition)

SchrottT (German Edition)

Titel: SchrottT (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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plötzlich James’ Stimme.
    Also beeilte Colin sich, widmete sich der Reihe nach Handtuch, Bierflasche, frischer Kleidung und erneut der Bierflasche.
    Tier verzichtete wie üblich auf eine Dusche und zog es vor zu stinken.
    Sekunden nachdem Colin seine Hose angezogen hatte, tauchte Blondy auf. »Du hattest schon mal besseres Timing«, sagte Colin und setzte ein anzügliches Grinsen auf.
    »Bereit für die Party«, ignorierte ihn die Frau strahlend.
    »Soll ich mir noch Schuhe anziehen?«
    Blondy tat erneut so, als hätte sie ihn nicht gehört, und wandte sich an Tier. »Los, mitkommen, Stinker. Wir feiern!«
    »Tier will nicht feiern.«
    Blondy drohte dem Drummer mit der Faust. »Das war ein Befehl, hörst du? Wenn dir jemand sagt, du sollst Spaß haben, dann hast du Spaß, ist das klar? Vor allem, wenn derjenige eine attraktive Frau ist.«
    »Bist nicht attraktiv«, knurrte Tier.
    Colin, der gerade in seine Schuhe geschlüpft war, hielt die Luft an. Er war gespannt, wie Blondy auf diesen Affront reagieren würde.
    »Verstehe«, sagte sie. »Ich hätte mich nicht waschen sollen.« Dann zog sie Colin am Arm aus der Garderobe. »Los jetzt, ich habe Hunger und will feiern!«
    Draußen auf dem Gang wartete Spanisch und sah sehr entspannt aus. »So«, sagte er, »dann mal an die Arbeit.«
    »Arbeit?«, erschreckte sich Tier, der tatsächlich Blondys Befehl gefolgt war und mit zwei Bierflaschen in der Garderobentür stand.
    »Keine Angst«, sagte Blondy und tätschelte ernsthaft Tiers schweißnassen Schopf, »heute arbeitet nur noch einer: unser aller Lieblingsjournalist. Los jetzt! Folgt mir, Lars-Peter hat mir den Weg beschrieben, wir treffen ihn dort.«
    Blondy führte die Männer ein paar Meter den Gang entlang bis zu einer Ecke, an der ein kleiner Mann mit blauer Uniform eine Sicherheitstür bewachte. Mit einem Nicken öffnete der Aufpasser die Tür und ließ die Band ins dahinter liegende Treppenhaus treten. Zwei Etagen höher führte der Weg durch eine Tunnelbrücke über einen Teil des Vorplatzes der Konzerthalle, wo noch einige versprengte Fans herumhingen. Colin winkte sicherheitshalber, aber niemand bemerkte ihn.
    Mehrere Türen, Gänge, Treppen und Aufpasser später erreichten sie eine Doppeltür, die mit einem großen Schild gekennzeichnet war: »Raum Atlantis.« Darunter hatte jemand mit Klebstreifen einen Zettel mit dem handschriftlichen Vermerk »Geschlossene Veranstaltung« aufgehängt.
    Der eine Flügel stand offen, und Colin betrat langsam hinter Blondy den Raum. »Sind wir hier richtig?«
    »Ort und Zeit stimmen«, sagte Blondy.
    Colin ließ seinen Blick schweifen. Mehrere Tischreihen, exakt parallel angeordnet, füllten den Raum. Schwarze Lederstühle warteten sauber aufgereiht beidseitig der Tische auf Gäste, und die vordere Wand wurde von einer riesigen Leinwand in Beschlag genommen. Dorthin projizierte ein Handybeamer derzeit ein gewaltiges, fleischfarbenes Logo, das Colin bekannt vorkam, obwohl er es nicht auf Anhieb entziffern konnte: Die Buchstaben waren zu sehr miteinander verknotet. Sosehr das Logo an eine Orgie erinnerte, tat die Inneneinrichtung des Raumes dies nicht.
    »Erinnert mich an die Esstische in der Autobahnraststätte, die nach neuesten Sheng-Fui-Erkenntnissen ausgerichtet waren«, sagte Colin.
    »Feng Shui«, sagte Blondy.
    »Willkommen!«, schrie der einzige Mann, der vor ihnen im Raum gewesen war, und rannte mit ausgestreckter Hand auf sie zu. Der Kerl trug ein gebügeltes, hellblaues Hemd, schwarze Hose und Lackschuhe. Über all dem einen völlig übertriebenen Gesichtsausdruck der Begeisterung, aber nur wenige Millimeter lange Haarstoppeln.
    »Willkommen zur After-Show-Party!«, sagte der Mann und schüttelte allen, beginnend mit Blondy, begeistert die Hand mit beiden Händen. »Willkommen, willkommen! Ha ja, ich habe die Powerpoint schon vorbereitet, es kann gleich losgehen.«
    »Wir sind bestimmt falsch«, sagte Colin mit einem Blick auf die Leinwand. »Zumal Lars-Peter auch nicht hier ist, und der wollte uns doch …«
    Der fast Kahlköpfige unterbrach: »Ihr Manager ist nur kurz für kleine Königstiger, Sie wissen schon …« Er zwinkerte begeistert. »Setzen Sie sich doch, nehmen Sie sich was zu trinken … das Catering kommt auch gleich mit dem Essen. Ha ja. Setzen Sie sich doch! Es sind ja noch, äh … Plätze frei.«
    »Wir sind hier richtig«, sagte Lars-Peter, der im gleichen Moment hinzukam. »Das Essen kommt auch schon.« Er zeigt nach hinten. Das brachte den

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