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SchrottT (German Edition)

SchrottT (German Edition)

Titel: SchrottT (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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beachtlichen, von einem karierten Hemd kaum kaschierten Bauch zu. »Bitte! Hilfe!«
    »Äh«, machte Lars-Peter, »wir, äh …«
    »Wir haben Hunger«, vervollständigte Colin und machte Anstalten, sich an dem breiten Mann vorbeizuschieben.
    »Mein Herr!«, schnitt eine Stimme Colins Gehirn in zwei Hälften. Die obere verlor vorübergehend den Kontakt zur unteren. Dadurch bewegten sich seine Beine unkontrolliert weiter und trampelten in eine Lichtschranke, die einen tiefen Gong verursachte.
    »Bitte zeigen Sie Ihre Freigangkarte vor«, sagte eine warme Frauenstimme aus einem verborgenen Lautsprecher.
    »Meine was?«, machte Colin automatisch.
    »Das ist ja gerade das Problem«, wimmerte der Fernfahrer. »Ich hab meine Karte vergessen.«
    »Auf Wiedersehen … zai Jian«, sagte der Scheitelträger. »Der Nächste bitte.«
    »Ja, also«, begann Lars-Peter, der offenbar nicht auf eine Rast in Sachsen-Anhalt vorbereitet war. »Sie wollen irgendwelche Papiere sehen, sagen Sie? Warum noch mal?«
    »Werter Herr«, sagte der Scheitelträger ohne die Spur einer Regung, »es muss alles seine Ordnung haben. Der Besuch einer Gaststätte gilt nach dem Gaststättengesetz als Freizeitaktivität. Folglich müssen Sie Ihre Arbeitskarte vorlegen, damit ich als Arbeitsbeamter prüfen kann, ob Sie tatsächlich Urlaub haben.«
    »Muss mal müssen«, murrte Tier hinter Colins Rücken.
    »Ich, äh …« Lars-Peter sah zwischen dem Beamten und dem Fernfahrer hin und her. »Ich habe leider weder Urlaub noch so eine … Karte. Genau genommen arbeite ich gerade.«
    Der Beamte nahm sich alle Zeit der Welt, um seinen Blick schweifen zu lassen. »Können Sie das beweisen?«, fragte er.
    »Meine Fresse!«, entfuhr es Colin. »Wir wollen hier was essen und trinken und das Gegenteil. Sie können uns nicht ernsthaft daran hindern wollen!«
    »Genauso wenig, wie sie ernsthaft Autobahnschilder chinesisch beschriften können«, murmelte James.
    »Ich heiße Joe«, sagte der Fernfahrer und machte etwas mit Lars-Peter, das man als Streicheln der Schulter auffassen konnte. »Bitte hilf mir.«
    »Sie haben keine Karte«, sagte der Beamte zu dem Fernfahrer, dann wandte er sich wieder an Lars-Peter. »Und Sie auch nicht, habe ich das richtig verstanden? In dem Fall muss ich Sie leider bitten, an Ihren Arbeitsplatz zurückzukehren oder einen provisorischen Urlaubsantrag unterschrieben vorzulegen.«
    »Mann, ich hab Kohldampf!«, knurrte James.
    »Einen … provisorischen Urlaubsantrag?«
    »Selbstverständlich«, sagte der Beamte und zog in aller Ruhe nacheinander drei Schubladen auf, bis er aus der richtigen ein altmodisches Papierformular zog. »Wir sind auf alles vorbereitet, für den Fall, dass die Computer mal ausfallen.«
    »Sehr vorausschauend«, entfuhr es Colin. »Wo ist das Problem? Hat keiner einen Kuli?«
    Der Fernfahrer sah Colin traurig an. »Die Unterschrift«, sagte er, »die Unterschrift ist das Problem.«
    »Wieso?«
    »Hier«, sagte Lars-Peter und zeigte auf das Formular. »Hier muss der Arbeitgeber unterschreiben.«
    »Genau«, nickte der Fernfahrer. »Mein Arbeitgeber sitzt aber in seinem gemütlichen Büro in Leipzig. Ich kann ja jetzt nicht extra zu ihm hinfahren, um mir die Unterschrift zu holen.«
    »Muss wirklich dringend Pipi«, machte Tier sich bemerkbar.
    »Schon gut«, sagte Colin.
    »Dann könnte ich ja auch gleich meine elektronische Arbeitskarte holen, die ich vergessen habe.«
    »Ein Glück!«, sagte Lars-Peter und wedelte mit dem Formular. »Wir tragen einfach mich als euren Arbeitgeber ein. Dann kann ich unterschreiben und wir dürfen alle rein.«
    »Also los.«
    Während Lars-Peter, Colin und James vier Formulare ausfüllten, hüpfte Tier von einem Bein aufs andere. Sehnsüchtig sah er zu der Treppe, über der ein WC-Schild hing. Sie war so nah und doch hinter einer mächtigen Wand aus Bürokratie unerreichbar.
    »Verflixt!«, sagte Lars-Peter plötzlich. »Und wen trage ich als Arbeitgeber ein?«
    »Dich selbst?«, schlug Colin vor. »Ich gebe mein Formular schon mal ab.« Er trat an den Schreibtisch und überreichte dem Beamten mit gönnerhafter Geste das Formular.
    Der Mann justierte seinen Scheitel und zog langsam eine Lesebrille aus seiner Hemdtasche. Er setzte sie auf und begann, die Eintragungen im Formular der Reihe nach zu lesen und mit einem Bleistift abzuhaken. »Das sieht so weit in Ordnung aus«, meinte er. »Dann müssen Sie nur noch die Bearbeitungsgebühr von vier Euro fünfzig entrichten.«
    »Wie

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