Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Janine.
»Ich schaue mal nach. Vielleicht haben wir ja Post von einem Verehrer bekommen?«
»Es würde mich wundern, wenn ich einen hätte.«
»Ach was, nicht so bescheiden.« Sina zwinkerte ihr zu und öffnete den Umschlag. »Da ist eine DVD drin«, stellte sie erstaunt fest. »Bitte einlegen« stand auf dem Kuvert. Janine blickte sich im Zimmer um, entdeckte dann eine zweitürige Kommode und zog die Türen auf. Dahinter verbargen sich ein großer Flachbildschirm und ein DVD - Player.
»Sieh mal an, hier wird man ja richtig verwöhnt.«
Sina legte die DVD ein und setzte sich zu Janine auf das riesige Bett. Das Logo der Lustschule flimmerte über den Bildschirm, und nach einer Überblende erschien eine Frau mit strenger Frisur, deren Augen so bohrend waren, dass Janine das Gefühl hatte, sie könne bis tief in ihr Innerstes schauen. Und das, obwohl es sich nur um eine Aufzeichnung handelte.
»Herzlich willkommen auf Cupido, der Schule der Lust. Mein Name ist Gloria Aden. Ich bin eine der Kursleiterinnen, die Ihnen dabei helfen wollen, Ihre Lust neu zu entdecken. Den ersten Schritt haben Sie erfolgreich hinter sich gebracht. Und bevor es morgen richtig losgeht, haben wir uns eine Hausaufgabe für Ihren Zimmergenossen und Sie überlegt.«
Sina und Janine sahen sich an und lachten amüsiert. Hausaufgaben gab es hier also auch? Nun, was erwarteten sie anderes von einer Schule.
»Hübsche Idee, das mit der DVD «, bemerkte Sina, während Gloria Aden ungerührt fortfuhr: »Entspannen Sie sich, genießen Sie die wohlklingenden Melodien, die wir für Sie ausgesucht haben, und erforschen Sie den Körper Ihres Zimmergenossen. Nur keine Scheu. Wir sind alle aus einem Grund hier, und es gibt nichts, was wir voreinander verbergen müssen. Machen Sie sich frei von allen Zwängen und Sorgen.«
»Was?«, entfuhr es Janine. Sie hatte sich doch hoffentlich nur verhört.
Sina schien genau denselben Gedanken zu haben und spulte noch einmal ein Stück zurück.
»… erforschen Sie den Körper Ihres Zimmergenossen.« Dann klickte sie auf Pause.
»Meinen die das ernst?«, fragte sie verunsichert.
»Das spielt keine Rolle. Wir werden einfach nicht mitmachen«, sagte Janine entschieden.
»Sehe ich genauso.«
Da waren sie sich ja zumindest einig. Aber irgendetwas schien Sina dennoch zu bedrücken. Ihre Augen schimmerten verdächtig, und plötzlich verbarg sie das Gesicht in ihren Händen.
»Was ist … denn los?«, fragte Janine unsicher. »Habe ich etwas Falsches gesagt? Ich meine, wenn ja, tut mir das leid. Ich bin durch meinen Unfall manchmal etwas ungestüm.«
»Ach nein, es liegt doch nicht an dir.« Sina holte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und schnäuzte sich.
Janine nickte. Es interessierte sie dennoch brennend, was in Sina gefahren war. Niemand weinte schließlich ohne Grund.
Sina lehnte sich zurück und atmete tief durch. »Tut mir leid. Ich wollte das eigentlich gar nicht. Weißt du, wenn alles geklappt hätte, wäre ich gar nicht deine Zimmergenossin geworden, sondern hätte ein Zimmer mit meinem Freund bezogen.«
»Dein Freund?«
»Bruno.« Sie nickte. Mit ihrem Freund hätte Sina die Hausaufgabe natürlich spielend gemeistert.
»Zuerst war er Feuer und Flamme für die Idee hierherzukommen, und ich hatte schon gedacht, alles würde sich wieder einrenken. Aber dann hat er es schleifen lassen, den Urlaub zu spät beantragt, so dass er natürlich nicht genehmigt wurde.« Sie zerknitterte das Taschentuch in ihrer Hand. »Es war ohnehin knapp, eine Woche vorher. Aber er hat sich nicht mal Mühe gegeben. Egal, einfach nicht mehr dran denken«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Janine.
Janine wusste nicht recht, was sie sagen, wie sie Sina trösten sollte, also legte sie ihr nur beruhigend eine Hand auf die Schulter. Doch mit einem Mal war Sina wieder gut drauf, was Janine nur umso mehr verwirrte. Hatte sie eine Art Schalter eingebaut, mit dem sie von schlechter zu guter Laune switchen konnte?
»Also gehen wir es an. Machen wir die Hausaufgabe?«
Janine erschrak über diese Frage. Eben waren sie sich doch noch einig gewesen, dass sie es nicht tun wollten. Sina schien ihr Unbehagen zu spüren.
»Ich meine ja nur, es könnte wichtig für die Therapie sein. Sonst würden die doch so etwas nicht ohne Grund verlangen.«
»Das ist mir ziemlich egal. Weißt du, ich finde das geht zu weit. Die können doch nicht erwarten, dass sich zwei wildfremde Menschen einfach näherkommen und anfangen, sich gegenseitig
Weitere Kostenlose Bücher