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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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nie vor, sie zu töten. Er spielt bloß irgendeins seiner abartigen Spielchen mit uns.“ Aber wozu? Was bezweckte er damit?
    „Also … worum geht’s nun wirklich?“, fragte Emma, als sie wieder zurück in den Raum kam, und reichte mir einen Löffel. Dann lümmelte sie sich neben mich aufs Bett und hob den Deckel vom Eiscremebecher ab. „Welche Regenwolke verfinstert jetzt schon wieder mein erbärmliches Dasein?“
    „Wie poetisch.“ Aber ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Emma schien sich nie von irgendetwas runterziehen zu lassen. Nicht einmal, wenn man ihr sagte, eine mysteriöse Macht aus einer Welt, die sie wahrscheinlich niemals wirklich verstehen würde, trachte ihr nach dem Leben.
    „Ich finde es gut“, sagte Alec, und ich schwöre, dass ich sah, wie Emma rot wurde, was das letzte Mal passiert war, als sie in mein Zimmer geschlichen war, um mir zu erzählen, dass und wie sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatte.
    „Du bist nicht in Gefahr“, beruhigte ich sie. Nicht mehr. „Wir dachten, du wärst es, aber die Gefahr scheint erst mal vorüber zu sein.“
    „Eine Gefahr der Unterwelt-Sorte?“ Emmas Lächeln verblasste. Sie wusste gerade genug über die nicht-menschliche Seite meines Lebens, um jedes Mal mächtig Angst zu bekommen, wenn sie auch nur erwähnt wurde. Und ich hatte vor, es bei dem wenigen zu belassen und sie nicht noch tiefer mit hineinzuziehen.
    „Ja, aber es ist wirklich alles okay jetzt.“ Ich stand auf und sah Alec auffordernd an. „Können wir dann los?“

22. KAPITEL
    Nach einer weiteren, größtenteils schlaflosen Nacht und einem sehr frühen Frühstück, das ich damit verbrachte zuzusehen, wie Harmony die Kopfwunde meines Vaters nähte, ging ich am Dienstagmorgen mit einem sehr mulmigen Gefühl zur Schule.
    Und es sollte mich nicht täuschen.
    Ich hatte es noch nicht einmal bis zu meinem Spind geschafft, als die Tür der Mädchenwaschräume aufflog und ich erschrocken zur Seite sprang, um den beiden Gestalten auszuweichen, die gleich darauf in eine der Schrankreihen krachten. Haare flogen, alles ging viel zu schnell, als dass ich erkennen konnte, wer die beiden Streithähne waren.
    Wie immer bildete sich rasch eine gaffende Menschentraube – ein lebender Boxring –, während die beiden Mädchen sich gegenseitig an den Haaren und Klamotten rissen. Sie schrien und kreischten, und zwischendurch konnte ich einige wenige Satzfetzen verstehen. Sie stritten sich wegen eines Jungen. Irgendjemandes Freund oder Exfreund oder wie auch immer.
    Ein paar Lehrer kamen angelaufen, um den Kampf zu beenden, während ich mich unauffällig vom Schlachtfeld entfernte. Auf meinem Weg sah ich zwei Coaches, beides große, kräftige Männer, die mit Mühe und Not einen weiteren Streit zwischen zwei Jungen auflösten. Der eine hatte eine aufgeplatzte Lippe und ein blaues Auge. Der andere blutete aus einer Kopfwunde, und seine Nase war mehr oder weniger total zugerichtet. Doch trotz ihrer Verletzungen hatten die Coaches große Schwierigkeiten, sie davon abzuhalten, immer wieder aufeinander loszugehen.
    „Hast du schon gehört?“, fragte Emma, als ich mich schließlich in den Stuhl neben ihrem fallen ließ.
    „Von den Kämpfen in der Eingangshalle? Ich war mittendrin und hätte mir fast auch ein paar gefangen. Das ist, als ob manin einem Krisengebiet zur Schule geht.“
    „Nein, das meinte ich nicht.“ Emma sah so ruhig und gelassen aus wie immer, auch nach ihrem unterbrochenen nächtlichen Schlaf. Offensichtlich war ein Mitternachtsimbiss mit Eiscreme die beste Medizin gegen dunkle Ringe unter den Augen. „Sie haben vorhin Coach Peterson in Handschellen abgeführt. Ein Hausmeister hat ihn dabei überrascht, wie er Rundells Büro verwüstet hat. Er soll die ganze Zeit gebrüllt haben, dass er der Chefcoach des Footballteams wäre, wenn Rundell nicht die Tochter vom Verwaltungsratsvorstand geheiratet hätte.“ Emma beugte sich, unnötigerweise, dichter zu mir vor. Alle anderen waren nämlich damit beschäftigt, genau dieselbe Neuigkeit zu diskutieren. „Ich schwöre dir, Kaylee, die ganze Schule hat völlig den Verstand verloren.“
    Konnte man so sagen. Einschließlich der Lehrer, was die Situation weiter verschärfte.
    Als die dritte Stunde begann, hatte es bereits drei weitere Kämpfe gegeben, und ein zweiter Lehrer war aus unbekannten Gründen vom Schulgelände entfernt worden. Nach der dritten hatte ich eine Freistunde. Ich ging durch die verlassene Sporthalle in Richtung

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