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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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zufälligen Todes zweier Lehrer an meiner Schule anzustellen, hätte es mir eigentlich leichtfallen sollen, dem Impuls zu widerstehen, genau das zu tun. Nicht wahr? Nur warum musste ich dann trotzdem ständig an Mrs Bennigan denken? An das Bild von dem gleichmäßigen, leichten Heben und Senken ihres Rückens, das mich in meiner Erinnerung verfolgte?
    In diesem Moment gesellte sich auch Alec zu uns, und ich scheuchte meine düsteren Gedanken beiseite und setzte mich mit meiner Cornflakesschüssel an den Tisch. Er steuerte auf direktem Weg die Kaffeekanne an.
    „Noch einer mit Koffeinmangel?“, fragte mein Vater, dem die dunklen, kaum zu übersehenden Ringe unter Alecs Augen nicht entgangen waren.
    Alec strich mit der Hand über seine kurzen Kräusellocken. „Ich hab gestern Nacht nicht viel geschlafen“, murmelte er achselzuckend.
    Dad zog die Augenbrauen zusammen, und als er seinen Blickvon Alec zu mir schweifen ließ, kam ihm offensichtlich ein sehr, sehr merkwürdiger Verdacht. „Ist da etwas, das ich wissen sollte?“, sagte er mit drohendem Unterton, während er Alec fixierte, der sich gähnend Zucker in den Kaffee schaufelte. Der bemerkte weder die plötzliche Spannung, die in der Luft lag, noch worauf mein Dad mit seiner Anspielung hinauswollte.
    Ich konnte nur die Augen verdrehen. „ Er hat immer noch Probleme mit dem menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, und ich hatte einen … dummen Traum. Zwei komplett verschiedene, absolut voneinander unabhängige Gründe für Morgenmuffeligkeit“, stellte ich klar.
    Doch mein Dad schien nicht überzeugt zu sein. Er trat etwas zu dicht an Alec heran, der überrascht von seinem Becher aufsah. „Ich habe nicht vergessen, dass du geholfen hast, mich aus der Unterwelt zu holen. Falls du aber glaubst, das gäbe dir irgendein Recht, dich an Kaylee ranzumachen, bist du falsch gewickelt, mein Freund. Ein unsittlicher Annäherungsversuch, und du wirst sehen, dass Avari nicht der schlimmste Feind ist, den man haben kann.“
    Alec wich hastig vor meinem Vater zurück und japste vor Schreck und Schmerz, als er mit dem Rücken gegen die Anrichte knallte. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Mr Cavanaugh.“
    „Dad!“ Unbeherrscht sprang ich auf, sodass mein Stuhl mit der Lehne gegen die Wand flog. „Lass ihn in Ruhe! Wieso müsst ihr Männer immer so krankhaft misstrauisch sein? Ist das irgendwie genetisch? Meine Güte, er ist fünfundvierzig Jahre alt!“
    Alec runzelte bei dieser Feststellung die Stirn, und ich fühlte mich mies dafür, ihn an seine verlorene Jugend erinnert zu haben.
    „Nicht, dass du kein heißer Typ wärst …“, fügte ich schnell hinzu. Und das war nicht mal eine Notlüge, damit es ihm besserging.Er war groß, dunkelhaarig und ohne Frage schwärmereiwürdig, wären wir ungefähr im gleichen Alter gewesen. Besonders mit dem Extrabonus seiner geheimnisvollen Vergangenheit.
    Er wagte ein unsicheres Lächeln, was ihm sofort einen bitterbösen Blick meines Vaters einbrachte. „Ich mache keine Scherze. Ich weiß, dass du und Nash euch erst vor Kurzem getrennt habt, aber deshalb brauchst du nicht …“, fing er wieder damit an.
    Ich ließ meinen Löffel in die halb volle Schüssel Cornflakes fallen und schnappte mir im Vorbeigehen meinen Becher Kaffee, als ich schon halb aus der Küche geflüchtet war, tief gekränkt. „Und ich höre mir das nicht weiter an.“ Mein Dad kannte nicht alle Einzelheiten darüber, was zwischen mir und Nash vorgefallen war. Er wusste nur, dass Nash Frost inhaliert hatte und ich – wogegen Dad nichts einzuwenden hatte, ganz im Gegenteil – einen großen Bogen um ihn machte, jedenfalls so lange, bis er dauerhaft clean war.
    Dad gab ein frustriertes Brummen von sich und rief mich zurück, bevor ich den Flur erreicht hatte. „Kaylee, warte. Bitte.“ Das Zauberwort. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. „Du hast ja recht. Ich hab überreagiert. Weißt du, es gibt so viele Dinge, vor denen ich dich nicht beschützen kann, dass ich leicht übers Ziel hinausschieße, wenn es um etwas geht, wobei ich meine kleine Tochter davor bewahren könnte, verletzt zu werden. Komm, iss dein Frühstück zu Ende. Es tut mir leid, okay?“
    „Sie wollten sie vor mir beschützen?“, fragte Alec, beleidigt in seinen Kaffeebecher starrend.
    Anstatt ihm zu antworten, wechselte Dad, während er bereits auf die Haustür zuging, das Thema. „Vergiss nicht dein Vorstellungsgespräch um eins. Sei pünktlich.“ Dad hatte seine Kontakte

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