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Schule der Liebe

Schule der Liebe

Titel: Schule der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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Mr. Sloane, wie freundlich von Ihnen, dass Sie meine Nichte begleitet haben. Kommen Sie herein, Cowdlin wird Ihnen vordem Essen einen guten Rotwein anbieten." Sie gönnte Morgana einen flüchtigen Blick. „Meine Liebe, schon, dass du gekommen bist."
      Während Lady Cowdlin sich um Sloane kümmerte, begrüßte Morgana einige der übrigen Gäste. Sie wechselte ein paar Worte mit ihnen, doch ihr war kaum bewusst, was sie sagte. Ihre Sinne waren von einem einzigen Mann erfüllt, von seiner Stimme, seinem Duft, jeder einzelnen seiner Bewegungen. Sie ging auf die andere Seite des Salons, ließ sich auf einem Stuhl in einer Ecke nieder und bemühte sich, überallhin zu sehen, nur nicht auf ihn.
      Athenia Poltrop und deren Eltern trafen ein und begrüßten die Gastgeber. Morgana beobachtete, wie die junge Dame Varney einen Blick zuwarf und rasch die Augen niederschlug. Dann sah sie ihn erneut an und spielte mit einer Locke ihres Haars herum. Varney entschuldigte sich bei dem Herrn, mit dem er sich gerade unterhielt, und ging zu Athenia hinüber.
      Am Vormittag hatte Harriette Wilson genau diese Kunst erläutert - wie man das Interesse eines Mannes allein durch Blicke und schlichte Gesten steuern konnte. Athenia hätte Varney nicht erfolgreicher anlocken können, wenn sie ihn laut heim Namen gerufen hätte. Morgana verbiss sich ein Lachen. Wo hatte Athenia das bloß gelernt? War es wirklich so einfach, die Aufmerksamkeit eines Mannes zu erregen? Konnte sogar sie selbst mit ein paar koketten Kunstkniffen einen Herrn dazu bringen, dass er zu ihr kam?
      Morgana richtete ihren Blick auf Sloane, den einzigen Mann, den sie an ihre Seite locken wollte. Wenn sie bewirken konnte, dass Sloane sich ihr näherte, Sloane, der nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, wäre dies in der Tat ein Beweis dafür, dass Harriettes Methoden wirkten.
      Zufällig sah Sloane gerade in ihre Richtung. Morgana warf ihm einen vielsagenden Blick zu und schlug dann rasch die Augen nieder. Unter gesenkten Lidern spähte sie zu ihm hinüber. Er sah sie an! Für eine Sekunde setzte ihr Herzschlag aus. Sie griff nach einer losen Strähne ihres Haars, drehte sie zwischen den Fingern und wandte sich schnell wieder ab.
      Sloane ertappte sich dabei, dass sein Blick automatisch in Morganas Richtung wanderte, obwohl er eigentlich beschlossen hatte, ihr aus dem Weg zu gehen. Sie wirkte auf seine Sinne wie Zunder. Ein kleiner Funken, und sie würden beide in Flammen aufgehen.
      Dennoch war es bei Weitem angenehmer, sie zu betrachten, als die Gastfreundlichkeit Lord Cowdlins zu erdulden. Dieser kriecherische Heuchler überschlug sich förmlich vor Eifer, damit Sloane sich wohlfühlte. Der Anblick Morganas war für Sloane wie ein Rettungsseil für einen Ertrinkenden.
      Endlich näherte sich ein anderer Gast, der Cowdlins Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, und Sloane sah sich im Salon nach einem Ort um, an den er sich zurückziehen konnte. Wieder fiel ihm Morgana auf, die allein in ihrer Ecke saß und mit ihren lebhaften bernsteinfarbenen Augen alles aufmerksam betrachtete, auch ihn selbst. An diesem Abend waren ihre Augen besonders bestrickend, da ihre dunkelgrüne Robe und die Feder in ihrem Haar sie herrlich zur Geltung brachten.
      Verflucht! Er verzehrte sich nach ihr. Morgana und er waren aus dem gleichen Holz geschnitzt. Sie beide überschritten nur allzu bereitwillig die Grenzen der Schicklichkeit - was genau der Grund war, weshalb er sich von ihr fernhalten sollte.
      Sloane zwang sich, in eine andere Richtung zu sehen. Lady Cowdlin bemerkte ihn und warf ihm ein bedeutungsvolles Lächeln zu, wobei sie äußerst vielsagend mit dem Kopf auf ihre Tochter wies. Sloane stöhnte innerlich auf. Er sah geflissentlich an der Frau vorbei, als hätte er ihr überdeutliches Zeichen, er möge sich Hannah widmen, nicht bemerkt.
      Stattdessen wandte er sich erneut Morgana zu. Sie begegnete seinem Blick, schlug die Augen nieder und schaute sehr langsam wieder auf. Sie spielte mit ihrer losen Strähne, die ihn durch die Art und Weise, wie sie die weiche elfenbeinweiße Haut ihres Halses berührte, schier um den Verstand brachte.
      Er konnte ebenso gut in ihrer Gesellschaft verrückt werden wie fern von ihr, auf der anderen Seite des Salons. Kurz entschlossen ging er auf sie zu und ließ sich auf einem Stuhl neben ihr nieder.
      „Amüsierst du dich gut, Morgana?" Amüsiert es dich, mich zu quälen?, meinte er eigentlich.
      Sie sah ihn mit

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