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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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ist bestimmt die eleganteste Reiterin von ganz Oc!«
    »Man erzählt sich, dass sie in der Schlacht um den Südturm von Isamar gekämpft habe.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Alana Rose ist dort mit ihrem Pferd gefallen. Ich glaube, das lernen wir alle erst in der dritten Klasse.« Hester hakte sich bei Lark unter, und sie gingen zu einer der Kutschen. »Sie versuchen, uns nicht zu früh in der Ausbildung zu ängstigen«, fügte sie leise hinzu. »Aber Mamá hat mir die ganze Geschichte erzählt.«
    Gemeinsam mit vier anderen Mädchen stiegen sie in die Kutsche und beendeten ihr Gespräch. Anabel saß in der Kutsche hinter ihnen. Sie winkte, als sie einstieg. Die Kutschen, die mit schwarzen und silbernen Fahnen bespannt waren, setzten sich in Bewegung. Lark beugte sich zum Fenster, um zu beobachten, wie sich die geflügelten Pferde immer zu siebt von der Koppel in die Luft erhoben und zu Offenen Kolonnen zusammenfanden. Meisterin Winter und Soni führten das Ganze an. Die breiten roten Flügel trugen sie empor, und so flogen sie in einem großen Bogen auf die Weiße Stadt zu. Es war das Schönste, das sie jemals gesehen hatte. Sie blickte nach oben und sah mit offenem
Mund zu, wie die Schülerinnen der zweiten und der dritten Klasse ebenfalls starteten.
    Das Mädchen neben Lark, Grazia, drückte sich eng an Lark. »Hast du jemals etwas so Schönes gesehen?«, flüsterte sie.
    Es war das erste Mal, dass Grazia sie direkt angesprochen hatte, und für einen unangenehmen Augenblick war Lark sich nicht sicher, ob sie wirklich sie gemeint hatte. Doch Grazia lächelte sie an und deutete mit dem Kopf auf das Schauspiel am Himmel. »Nein, Grazia«, gab Lark zu. »Noch nie.«
    »Es ist so schrecklich beängstigend, zwischen all den anderen Pferden zu fliegen!«, fuhr Grazia fort. »Was, wenn du einen Fehler machst? Was, wenn du jemanden anstößt oder aus der Reihe fällst, oder …?«
    Lark wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie war überhaupt nicht verängstigt, sondern ungeduldig und aufgeregt. Wenn Meisterin Stark sie auch nur noch einmal auf dem armen alten Schweinchen reiten lassen würde, würde sie sich auf den Boden werfen und wie Tup mit den Füßen stampfen. Sie musste einfach lernen, mit dem Sattel umzugehen. Sie konnten zusammen fliegen, dessen war sich Lark ganz sicher, wenn Meisterin Stark sie nur endlich in Ruhe ließe und sie mit Meisterin Tänzer in deren Klasse arbeiten könnte. Bei dem nächsten großen Ereignis dieser Art wollten Tup und sie mit den anderen fliegen.

Kapitel 29
    L ark, Hester und Anabel standen zusammen auf dem ge pflasterten Platz, der sich leicht abschüssig vor dem Turm der Zeiten ausbreitete. Die Mädchen der Akademie mischten sich unter die vornehmen Damen und Herren von Oc, unter die Kaufleute und Ladenbesitzer, einige andere Schüler, die für diesen Tag vom Unterricht befreit worden waren, und sogar ein paar Dienerinnen und Diener, die sich von ihren Aufgaben frei machen konnten, um der Beisetzung des alten Fürsten beizuwohnen.
    Überall flatterten schwarze und silberne Bänder, man sah Armbinden und ernste Gesichter, und dennoch entstand der Eindruck, in der Weißen Stadt werde ein Fest gefeiert. Aus jeder Taverne und aus jedem Gasthaus duftete es nach gegrilltem Fleisch und gebackenen Süßwaren, und die Teegeschäfte, die den Platz säumten, quälten die Mädchen mit dem verführerischen Duft nach Hefe, Zimt und Zucker. Der eigentlichen Beerdigung im Turm würden sie nicht beiwohnen, sondern erst später, wenn der Sarg mit dem Fürsten hinausgetragen wurde, als Ehrenwache neben dem Karren herlaufen. Bis dahin durften sie sich frei auf dem Platz bewegen, die alte Kupferkuppel und das sie umgebende Gitterwerk bewundern und die Priester mit ihren hässlichen, farblosen Wollhüten und hölzernen Rosenkränzen anstarren, die zu zweit oder zu dritt den Turm betraten oder ihn wieder verließen.

    »Sieh nur, da ist Baronin Beeht!«, rief Anabel. Sie wollte den Arm heben und winken, doch dann fiel ihr wieder ein, wo sie war.
    »Sie muss zur Gedenkfeier«, erklärte Hester. »Das neben ihr sind Papá und Großmamá und mein älterer Bruder Grahms.«
    »Dein Bruder sieht recht gut aus«, stellte Anabel fest.
    Lark stand auf den Zehenspitzen und versuchte über die Köpfe der Menge hinwegzuspähen. »Ich möchte auch einen Blick auf deinen Bruder werfen«, beschwerte sie sich. »Aber die Leute sind alle so schrecklich groß!«
    Hester grinste Anabel an. »Was meinst du? Sollen wir

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