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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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»Oh, aua, und dann hat mich jemand von hinten geschlagen. Ich bin wie ein gebrochener Mast umgekippt! Ich kann mich nicht erinnern, wie ich auf dem Boden aufgekommen bin.
    »Es war Wilhelm«, flüsterte Larkyn.
    »Larkyn!«, zischte Philippa. »Seien Sie vorsichtig! Sie sprechen vom Fürsten.«
    Das Mädchen wandte ihr das kummervolle Gesicht zu, es war voller Schrecken. »Er ist jetzt der Fürst, und er denkt, er kann es einfach wegnehmen! Er hat mein Pferd gestohlen!«
     
    Philippa hatte befürchtet, sie würden Rosella die Treppe selbst hinaufschleppen müssen, doch schließlich kamen Herbert und die Hausdame mit Eis zurück, das sie in ein Tuch eingeschlagen hatten und auf die Verletzung drückten. Kurz darauf war Rosella in der Lage aufzustehen und konnte auf Larkyn gestützt einigermaßen gehen. Die beiden Mädchen weinten leise und klammerten sich aneinander. Philippa blieb nichts, als zu warten und zu hoffen, dass sie bald etwas unternehmen konnte.
    Auf Philippas Fragen hin erzählte Rosella ihre Geschichte bis in die kleinste Einzelheit. Larkyn hörte mit tränennassen Augen zu und drückte die Hand an ihre zitternden Lippen. Offensichtlich hatte Rosella, als sie gerade ihren Mantel und die Stiefel ausgezogen hatte, etwas im Stall gehört. Bei Herbert hatte kein Licht mehr gebrannt, und sie hatte angenommen, dass er schon schlief. Sie war hinuntergeeilt,
um nachzusehen, und hatte einen merkwürdigen Mann entdeckt, der mit einer Laterne in der Hand im Gang neben der Box von Schwarzer Seraph gestanden hatte. Und im Stall selbst – hier blinzelte Rosella, als wenn sie ihren eigenen Worten kaum glauben könnte – hatte Irina Stark gestanden, Seraph Halfter und Leine angelegt und ihn hinausgeführt.
    »Und Beere … Beere hat geknurrt, und der Mann hat nach ihr getreten, und da ist sie in der Dunkelheit verschwunden. Dann habe ich versucht, der Pferdemeisterin Seraphs Leine wegzunehmen, aber er – er hatte diese Gerte, und er hat mich damit geschlagen, quer über meinen Hals, und ich konnte keinen Muskel mehr rühren!«
    »Zauberei«, flüsterte Larkyn. »Zito oder etwas Ähnliches.«
    »Unsinn«, sagte Philippa nachdrücklich.
    Larkyns veilchenblaue Augen glitzerten von den Tränen, als sie zu ihr aufsah. »Mir ist dasselbe passiert, Meisterin Winter«, erklärte sie mit zittriger Stimme. »Fürst Wilhelm hat es auf dem Unteren Hof mit mir gemacht. Ich war vollkommen erstarrt.«
    »Ich beschuldige keine von euch, ängstlich gewesen zu sein. Aber diese Art von Zauber funktioniert nur bei denen, die daran glauben.«
    Sie sah, wie sich die Blicke der Mädchen trafen, und wusste, dass sie sie nicht hatte überzeugen können, doch das war wahrhaftig nicht ihr größtes Problem.
    Sie überließ Larkyn und der Hausdame die Sorge um das verletzte Mädchen, stand auf und trat an das Fenster von Rosellas kleiner Wohnung. Überraschenderweise war niemand anders von Larkyns Klopfen aufgewacht, ebenso wenig davon, dass Herbert die Hausdame geweckt hatte.
Natürlich nicht, schließlich waren alle vollkommen erschöpft, sie selbst eingeschlossen.
    Der Morgen würde nur allzu bald heraufdämmern. Philippa musste überlegen, was zu tun war.
    »Wenn dieser Mann und Meisterin Stark vor dir gestanden haben, Rosella, hast du eine Idee, wer dich dann geschlagen haben könnte?«
    Rosella runzelte nachdenklich die Stirn und verzog gleich darauf schmerzvoll das Gesicht. »Ich … ich bin ihnen aus den Ställen hinaus gefolgt, Meisterin, und habe nach Herbert gerufen. Ich hörte Schritte hinter mir, schwere Schritte, und dann … dann habe ich einen Geruch wahrgenommen, wie von jemand, der sich nicht wäscht. Das war alles. Irgendjemand hat hinter mir gestanden und mich geschlagen, und ich bin hingefallen, und dann … dann waren Sie da.«
    »Ich habe nichts gehört«, sagte Herbert betrübt.
    Larkyn stand auf und stellte sich neben Philippa. »Meisterin Winter, können wir ihn verfolgen? Können wir Tup zurückbekommen?«, fragte sie leise und eindringlich.
    Philippa war die Kehle wie zugeschnürt. Sie spürte das Unglück des Kindes, als wäre es ihr eigenes. Sie zwang sich, Larkyn in die Augen zu sehen.
    »Wir müssen herausfinden, wer ihn mitgenommen hat.«
    »Wer außer dem Fürsten würde es wagen, ein geflügeltes Pferd zu stehlen?«
    »Ich weiß es nicht.« Philippa merkte, dass sie beinahe inständig hoffte, dass es nicht Wilhelm wäre, der Seraph entführt hatte. Die politischen Folgen wären nicht zu übersehen. Eduard

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