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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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…«
    »Kann uns niemand etwas beweisen. Wenn dieser Hengst nicht funktioniert, werden wir ihn töten.«
    Lark rang nach Luft und drückte sich von der Wand ab. Mit einem metallischen Klirren fiel das Halfter von der Wand, das ihr in die Hüfte geschnitten hatte.

    Sie hörte Wilhelms Schrei, und im nächsten Augenblick stampften Meisterin Starks Stiefel durch den Gang auf die Sattelkammer zu. Lark sah sich nach einem geeigneten Versteck um. Aber die Kammer war ein schlichter, viereckiger Raum, in dem es nach Leder, Stroh und Öl roch. Vier Sättel hingen auf ihren Haken, und die Hafersäcke in der Ecke waren nicht hoch genug, um sich dahinter zu verbergen.
    Sie konnte sich ihnen nur stellen. Just als Meisterin Stark die Sattelkammer erreichte, trat Lark auf die Türschwelle. Die Pferdemeisterin starrte sie an, und Lark erwiderte ihren Blick mit erhobenem Kinn und brennenden Wangen.
    »Ich bin gekommen, um Tup zu holen«, sagte sie leise, aber entschlossen.
    Tup wieherte, als er ihre Stimme hörte, und trat mit den Hufen wuchtig gegen das Gatter, so dass das Holz noch mehr splitterte. Jinson schrie etwas. Lark trat einen Schritt vor, doch in diesem Moment tauchte Fürst Wilhelm neben der Pferdemeisterin auf.
    Lark blieb wie angewurzelt stehen, während Tup wiederum schrill wieherte.
    Wilhelm war wie üblich in Schwarz gekleidet und trug eine mit goldenen und blauen Stickereien verzierte Weste. Stiefel und Hosen waren staubig, und auf seinen glatt rasierten Wangen waren Spuren von Schweiß zu sehen, doch er war wie immer beherrscht, und seine Augen waren schwarz wie die Steine des Hochlands. Er spitzte verächtlich die Lippen. »Ach. Da ist die Göre ja«, stellte er fest.
    »Ach«, erwiderte Lark zischend. »Und hier haben wir den Pferdedieb!«
    »Larkyn! Wie können Sie es wagen!«, empörte sich Meisterin Stark.
    Fürst Wilhelm lachte. »Das ist kein Diebstahl. Ich habe
mir nur genommen, was mir von Gesetzes wegen sowieso gehört.«
    »Wir dienen Ihnen. Wir gehören Ihnen nicht!«, konterte Lark hitzig.
    »Ach nein?« Er zog die Gerte unter seinem Arm hervor und strich mit den Fingern darüber. »Sie glauben also, Sie könnten sich dem Fürsten von Oc widersetzen?«
    »Wenn es sein muss!«
    Meisterin Stark trat vor und packte sie am Arm. »Ruhe«, zischte sie. »Zollen Sie Ihrem Lehnsherrn gefälligst Respekt!«
    Meisterin Starks eiserner Griff brannte auf Larks Arm, so dass sie aufschrie. Tup wieherte wütend, und Jinson rief schwach: »Meisterin Stark …!«
    Fürst Wilhelm packte Larks anderen Arm, und die beiden hoben sie wie ein ungezogenes Kind in die Luft.
    »Lassen Sie mich los! Lassen Sie mich!«, schrie Lark.
    Es war Tup, der ihr antwortete. Mit einem wütenden Wiehern. Die Scharniere ächzten unter seinen Tritten, und plötzlich erschütterte ein gewaltiger Krach die Stallwände. Jinson schrie etwas mit erstickter Stimme, doch da schoss Tup schon mit angelegten Ohren und gebleckten Zähnen aus der Box. Von seinem Halfter baumelte eine zerrissene Leine.
    Als Meisterin Stark den wütenden Junghengst sah, ließ sie Larks Arm los. Auch Wilhelm ließ fluchend von ihr ab. Er sprang in den Gang und fuchtelte mit der Gerte. Tup kam schliddernd auf dem Sägemehl zum Stehen und bäumte sich auf. Die Hufe seiner Vorderläufe zischten dicht an Wilhelms Kopf vorbei. Dann wieherte er wütend, wie ein aufgebrachter Hengst, ein Geräusch, das Lark durch Mark und Bein ging.

    »Tup!«, schrie sie. »Hierher!« Sie stand im Türrahmen zur Sattelkammer. Vorsichtig ließ sich Tup auf die Vorhand herunter. Er beäugte Wilhelm und versuchte, an ihm vorbeizukommen.
    Wilhelm schlug mit der Gerte nach ihm und erwischte ihn an der Schulter. Tup streckte den Hals und schnappte mit seinen mächtigen Zähnen nach Wilhelms weitem Hemdsärmel. Als der Fürst hastig zur Seite sprang, drängte sich Tup an ihm vorbei so dicht zu Lark, wie er nur konnte.
    Sie spannte die Schenkel an, ging in die Knie und machte einen großen Satz. Jetzt kam es ihr zugute, dass sie das Aufsteigen aus dem Stand Hunderte Male heimlich geübt hatte. Während Tup einem weiteren Schlag der Gerte auswich, hatte Lark bereits seine Mähne gepackt und stützte sich mit der Rechten auf seinem Rücken ab. Einen Herzschlag lang lag sie quer über seinem Widerrist auf dem Bauch, dann schwang sie das rechte Bein hinüber und krallte sich mit beiden Händen in Tups Mähne. Ihre Beine umklammerten seine Flügel, und sie beugte sich tief über seinen Hals. »Los, Tup!

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