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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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sich vor, wie er Philippa Winter mit der Gerte züchtigte, ihr den spöttischen Ausdruck aus dem Gesicht wischte und sie auf die Knie zwang. Sie sollte ängstlich und voller Respekt zu ihm aufblicken, statt ihn trotzig anzustarren, als wäre er nicht ihr Lehnsherr!
    Diese Pferdemeisterinnen waren alle so. Philippa war die schlimmste, aber auch Margret Morghen kannte ihn, seit er ein Kind war, und hatte ihm nie den Respekt gezollt, den er verdiente. Sie machten ihn allesamt rasend. Der Gedanke an Margret und Philippa, die sich zusammengetan hatten, seine Pläne zu durchkreuzen, trieb ihn dazu, noch heftiger mit der Gerte auf die Stute einzudreschen. Das Pferd rannte schneller, atmete schwer, und Wilhelm spürte ihre heftigen Hufschläge durch den Sattel. Er presste die Lippen zusammen, damit der Straßenstaub nicht in seinen Mund drang, und bedauerte, seinen schnellen Wallach bei Jinson gelassen zu haben.
    Als er den Hof von Fleckham erreichte, war sein Zorn noch immer nicht verraucht. Er sprang vom Pferd. Seine Beine waren von dem scharfen Ritt ein bisschen wackelig. Der Stallbursche trat aus dem Stall und betrachtete erstaunt
das schweißnasse Pferd, war jedoch klug genug, den Mund zu halten. »Sind Sie allein, Durchlaucht?« Mehr sagte er nicht.
    »Ich brauche keine Eskorte, um zehn Meilen zu reiten«, fauchte Wilhelm.
    »Natürlich nicht, Durchlaucht.« Der Mann nahm die Zügel der Stute und verschwand sicherheitshalber schnell in den Ställen.
    Wilhelm holte tief Luft, blickte über den verlassenen Hof und die kahlen Fenster von Fleckham. Hier würde nur ein kleiner Stab bleiben, ein Verwalter, ein Koch, ein Gärtner, ein paar Dienstmädchen und Lakaien. Alle anderen Bediensteten waren in den Palast umgezogen. Das Haus der Fleckham-Familie würde zwar ein paar Jahre leer stehen, doch Wilhelm würde es nicht verkaufen. Er brauchte es. Jetzt, wo die Bediensteten fort waren, störten keine Besucher mehr seine Privatsphäre. Er konnte mit Jinsons Hilfe seine Pläne vorantreiben und Slathan und Irina Stark dazuholen, wenn sie zusätzliche Hilfe benötigten. Vor allem die Einfachheit seines Plans war perfekt.
    Als er auf den Buchenhain zuschritt, besserte sich seine Laune stetig. Er hatte, was er brauchte. Wenn er jetzt nur noch ein geflügeltes Pferd an sich binden konnte, eines, das er reiten und selbst fliegen konnte, dann würden Schock und Abscheu in Philippa Winters Gesicht keine Rolle mehr spielen. Die Veränderungen an seinem Körper waren den Triumph wert, waren das Gefühl wert, von weit oben auf die Himmelsakademie hinunterblicken zu können. Die Jahrhunderte, in denen die geflügelten Pferde ein weibliches Monopol gewesen waren, gingen dem Ende zu. Fürst Wilhelm von Oc war der Meister dieser Veränderung, und weder Philippa noch Margret noch irgendeine andere
verfluchte Pferdemeisterin würden ihn aufhalten. Und bei Kallas Schweif, wenn dieser Tag gekommen war, würden die Pferdemeisterinnen sich wie richtige Frauen vor ihrem durchlauchtigsten Fürsten verbeugen!
    Er klopfte sich den Staub von Hose und Hemd und schritt hastig durch das Wäldchen.

Kapitel 33
    J e näher Lark den Ställen kam, desto deutlicher hörte sie den Krawall. Sie hastete über die kleine Koppel auf der Rückseite und schlich am Zaun entlang. Der Apfelschimmel auf der Koppel war eine junge Stute von vielleicht vier oder fünf Jahren. Sie warf den Kopf hoch und richtete die Ohren erst auf Lark, dann auf den Lärm aus den Ställen. Das andere Pferd war ein langbeiniger brauner Wallach mit einem schwarzsilbernen Sattel. Lark hatte das Gefühl, ihn irgendwoher zu kennen, wurde aber von dem Lärm abgelenkt.
    Sie wusste, dass es Tup war, der da wieherte, mit den Hufen gegen die Wände trat und auf den Boden stampfte. Ihr Herz raste vor Angst und Erleichterung.
    Die Hintertür stand weit offen und war festgehakt, damit die Nachmittagsluft durch die Ställe wehen konnte. Lark duckte sich unter dem Riegel hindurch und klemmte sich zwischen Tür und Wand. Jemand polterte die Treppen von der Tenne herunter. Lark spähte durch den Spalt unter den eisernen Türscharnieren.
    Es war kein Stallmädchen, das den Flur hinunterstampfte. Lark erkannte sofort Irina Starks schweren Schritt und ihre Stimme, als sie Tup anfuhr. »Ruhe, du Schreihals! Schluss jetzt mit diesem Unfug!«
    Es folgte ein Geräusch, das sich anhörte, als würde ein Lederriemen auf das Hinterteil eines Pferdes geschlagen.
Tup wieherte schrill, und Lark musste sich die Hand auf den

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