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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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»Es hat seit Jahrhunderten keinen Rückfall gegeben.«
    Krisp ließ sich kein bisschen einschüchtern. »Hoheit, der Punkt ist, dass wir nicht wissen, wo es herkommt und warum es von einer unbekannten Stute zur Welt gebracht wurde. Meine Aufgabe ist es, die Blutlinien der geflügelten Pferde des Fürsten zu schützen, und so, wie ich das sehe, bin ich deshalb gezwungen, unverzüglich zu handeln.«
    Philippa senkte den Kopf und verfolgte die Szene so unauffällig wie möglich. Offensichtlich hatte Eduard von dem Prinzen nichts zu befürchten. Er legte im Gespräch mit Wilhelm dieselbe Sturheit an den Tag, mit der er bereits Margret und sie selbst verärgert hatte. Philippa war überzeugt, dass nicht viele Menschen in Oc es wagten, sich dem ältesten Sohn des Fürsten so entschieden entgegenzustellen.
    Wilhelm ließ die Gerte durch seine Finger gleiten. »Seine Durchlaucht, mein Vater, würde gern mehr über dieses Fohlen erfahren, bevor wir irgendwelche drastischen Maßnahmen ergreifen. Und ich bin ganz seiner Ansicht, wenn ich das noch hinzufügen darf.« Er wandte sich an den Arzt. »Wir werden Sie und Ihre Messer heute wohl nicht brauchen, mein Freund.«
    Philippa spürte mehr, als sie es hörte, wie Larkyn erleichtert aufatmete. Nur war sich die Pferdemeisterin keineswegs
sicher, ob Wilhelm zu einer solchen Anordnung überhaupt berechtigt war. Sie bezweifelte stark, dass der Zuchtmeister die Anweisung des Prinzen als Friedrichs ausdrücklichen Wunsch akzeptieren würde.
    Und richtig, Eduard bedeutete dem Arzt mit einer Geste, die Messer noch nicht wegzupacken. »Warten Sie, Hempel«, befahl er und fuhr an Wilhelm gewandt fort: »Ich habe nichts von Seiner Durchlaucht gehört. Aber es dürfte außer Frage stehen, dass wir die zweifelhaften Eigenschaften dieses Fohlens auf keinen Fall an die Blutlinien weitergeben wollen.«
    »Also wirklich, Krisp«, erwiderte Wilhelm. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu seinem typischen schiefen Grinsen. »Bis es herangewachsen ist, können wir doch gar nicht wissen, ob seine Eigenschaften überhaupt zweifelhaft sind, oder? Alles, was wir wissen, ist …«
    Er deutete mit der Gerte auf Lark. Philippa folgte seiner Geste und sah, wie Lark leichenblass und mit weit aufgerissenen Augen ihre Arme um den Hals des Fohlens schlang.
    »… dass dieses Bauernmädchen eine Stute gefunden hat, die am Schwarzen Fluss entlangspazierte und mit einem geflügelten Fohlen trächtig war. Bis wir diesem kleinen Rätsel auf den Grund gegangen sind, schlage ich vor, dass wir das Fohlen in Ruhe lassen. Genauer gesagt, ich bestehe darauf, Zuchtmeister Krisp«, fügte er abschließend hinzu, um dem Widerspruch Einhalt zu gebieten, der sich bereits auf Eduards erzürnter Miene andeutete.
    »Aber der Fürst …«
    »Ich spreche im Namen meines Vaters.«
    Eduard sah ihn schief an. »Ich weiß nicht recht, Hoheit. Der Rat wird …«
    »Lassen Sie den Rat der Edlen meine Sorge sein, Krisp.«
Wilhelm schlug knallend mit der Gerte in seine Handfläche und nickte Hempel noch einmal zu. »Sie werden hier heute nicht gebraucht«, wiederholt er. »Es sei denn, Zuchtmeister Krisp hätte noch etwas anderes für Sie zu tun.«
    Eduards finstere Miene sprach Bände. »Wir können es vielleicht ein paar Wochen aufschieben, Hoheit, aber das Fohlen muss kastriert werden. Es entspricht keinem der Standards.«
    »Keinem Ihrer Standards«, korrigierte Prinz Wilhelm hochmütig. »Vergessen Sie nicht, Krisp, dass die letzte Entscheidung, was den Schutz der Blutlinien angeht, meinem Vater obliegt. Und …«, er schenkte allen Anwesenden ein kühles Lächeln, »mir natürlich.« Mit diesen Worten wandte er sich ab und gab damit deutlich zu verstehen, dass das Gespräch für ihn beendet war. Er verneigte sich kurz vor Margret, klemmte die Gerte unter den Arm, verließ mit ausgreifenden Schritten den Stall und zischte Rosella an, dass sie ihm sein Pferd bringen solle.
    »Und?«, fragte Philippa den Zuchtmeister zögernd. »Was glauben Sie, wird der Rat dazu sagen?«
    »Das alles ist außerordentlich befremdlich«, brummte der Zuchtmeister.
    »Da haben Sie allerdings Recht, Eduard«, grübelte Margret. »Doch ich halte es für klüger, nicht ausgerechnet jetzt darüber zu diskutieren.«
    Krisp sah der Reihe nach Herbert, Hempel, Larkyn und das Fohlen an. »Richtig. Doch diese Angelegenheit ist noch lange nicht zu Ende«, sagte er grimmig.

Kapitel 11
    L ark blieb bei Tup und umarmte ihn, als die anderen einer nach dem anderen

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