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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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Wende!«

    »Das ist wundervoll.«
    »Ja, das ist es. Dieses Manöver fliegen sie übrigens auch, wenn sie von jemand beschossen werden …«
    »Beschossen? Mit was könnte man denn auf geflügelte Pferde schießen, Rosella?!«
    Rosella stieß den Atem aus. »Ha, Sie würden sich wundern! Mit Pfeilen. Mit Schleudern. Mit Steinen. Ich habe im Palast einmal eine Stute gesehen, durch deren Flügel sich ein Pfeil gebohrt hatte. Sie und ihre Reiterin wären beinahe gestorben, aber sie haben es gerade noch sicher auf den Boden geschafft. Die Stute konnte nie wieder fliegen. Es war ein wunderschöner, großer Nobler.«
    »Bei Zitos Ohren«, murmelte Lark.
    Rosella knurrte zustimmend. »Krieg ist eine Sache, aber ich verstehe nicht, wieso sie unschuldige Tiere angreifen.«
    Lark musterte Rosellas breites Gesicht. »Wir sind gleich, du und ich, stimmt’s?«, fragte sie. »Wir lieben alle Tiere. Eben typisch Menschen vom Land.«
    »In meinem Fall eher Menschen von der Küste«, erklärte Rosella. »Meine Familie sind Fischer. Und gleich sind wir wohl auch nicht, ehrlich gesagt. Sie schlafen im Schlafsaal und ich in einer Kammer über den Ställen.«
    »Nein, Rosella. Der einzige Unterschied zwischen uns ist mein Fohlen. Sonst würde niemand ein Bauernmädchen wie mich auch nur eines Blickes würdigen.«
    Rosella zuckte mit den Schultern. »Das kann sein. Aber eines muss ich Ihnen trotzdem sagen … Es ist besser für Sie, wenn man uns nicht häufiger als nötig zusammen sieht. Das wird Ihnen bei den vornehmen Mädchen nicht weiterhelfen.«
    Lark schüttelte den Kopf. »Du bist ohnehin die Einzige, die mit mir spricht.«

    »Haben Sie denn keine Tutorin? Alle neuen Mädchen sollen eigentlich eine haben.«
    »Ich habe auch eine. Sie heißt Petra Süß. Aber sonderlich erfreut ist sie darüber nicht.«
    Rosella schnalzte missbilligend mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Wer hat sich das denn ausgedacht?«
    Lark zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Aber die letzten drei Tage waren die einsamsten meines Lebens.«
    »Haben Sie Geduld«, wiederholte Rosella. Sie klopfte Lark beruhigend auf die Schulter und schenkte ihr das typische Zahnlücken-Grinsen. »Haben Sie Geduld.«
     
    Lark hasste es, den Stall gegen die steife Eleganz der Halle eintauschen zu müssen. Sie war zwar vom morgendlichen Unterricht befreit, aber jetzt sollte sie sich mit Pferdemeisterin Stark treffen. Die anderen Mädchen der ersten Klasse waren bereits beim Training, übten Trab und Galopp und Führungswechsel auf ungeflügelten Pferden auf der Trockenkoppel. Da Lark nichts von alledem kannte, sollte sie Einzelunterricht erhalten. Was natürlich alle aus ihrer Klasse wussten.
    Lark lief die Stufen zur Halle hinauf und stürmte durch die großen Türen, blieb jedoch in der Eingangshalle wie erstarrt stehen. Sie sah sich hastig um, obwohl ihre Augen von dem hellen Sonnenlicht geblendet waren und sich noch nicht auf das dämmrige Licht im Innern der Halle eingestellt hatten. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wo sie Meisterin Stark treffen sollte. Das Büro der Leiterin lag hinter der Reihe mit den Porträts zu ihrer Linken, zu ihrer Rechten lag der Speisesaal. Sie hörte, wie Porzellan und Silberbesteck aufgedeckt wurden. Die Klassen räume waren oben, aber … was hatte die Pferdemeisterin
bloß gesagt? In der Halle? Oder im Lesesaal? Lark biss sich auf die Lippen und versuchte, sich zu erinnern. Heute war so viel geschehen und gestern auch und den Tag davor auch schon … Die Tränen, die sie heute Morgen zurückgehalten hatte, als sie sich solche Sorgen um Tup gemacht hatte, stiegen ihr jetzt brennend in die Augen. Sie stand mitten in der gefliesten Eingangshalle und kämpfte gegen das Weinen an. Aber eine Träne entkam und fiel auf ihre staubige Weste.
    »Hier, nimm das«, hörte sie eine Stimme von links. »Hier, nimm schon.«
    Lark senkte rasch den Kopf, um ihre Tränen zu verbergen, und sah, dass ihr jemand ein in Spitzen gefasstes Taschentuch unter die Nase hielt.
    »Das ist nicht nötig«, sagte die Stimme wieder. Lark hob den Kopf und sah sich einem großen Mädchen mit breiten Schultern gegenüber. »Nimm es ruhig«, sagte sie und wedelte mit dem Taschentuch. »Und dann kümmern wir uns um das, was dir Sorgen macht, hm?«
    Lark vergrub das Gesicht in dem Taschentuch und brachte kein Wort hervor. Das andere Mädchen wartete, bis sie sich die Nase geputzt und die Tränen weggeschnieft hatte. Als sie wieder aufsah und sich die nassen

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