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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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Hochland?«
    Lark zögerte, doch bevor sie sich entschieden hatte, ob sie der Frau überhaupt etwas von sich erzählen wollte, wurde der Vorhang erneut zurückgeschlagen, und ein dicker, gebeugter Mann betrat das Geschäft. Sein Gestank nach Kräutern und Schweiß stieg Lark unangenehm kribbelnd in die Nase. Er sah an der Inhaberin vorbei und musterte Lark.
    »Ich komme sofort zu Ihnen, Slathan«, erklärte die Frau.
    Er nickte, rührte sich jedoch nicht von der Stelle, sondern starrte Lark an.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Lark. »Ich glaube, ich brauche eigentlich gar nichts.«
    »Halt, warten Sie«, rief die Frau. »Ich möchte Ihnen etwas geben, das Sie mit zur Akademie nehmen können …« Sie trat an ein Regal mit einem Sammelsurium von Symbolen und Fetischen, fischte etwas aus dem Durcheinander und drückte es Lark in die Hand.
    Lark wollte es ihr zurückgeben. »Nein«, protestierte sie schwach.
    Es war entzückend, ein kleines Abbild von Kalla, in grauen Stein gemeißelt. Der Pferdekopf der Göttin mit den weit auseinanderstehenden Augen war sehr fein herausgearbeitet. Kalla hatte den Schweif über die Schulter geworfen und stellte die kleinen Ohren auf.
    »Das kann ich unmöglich annehmen. Ich habe kein Geld«, erklärte Lark.
    »Es ist ein Geschenk«, meinte die Frau. Sie trat zurück und ließ Lark mit dem Stein in der Hand stehen. »Dann denken Sie an mich, wenn Sie Ihr geflügeltes Pferd reiten.«
    Lark war verwirrt und wusste nicht, ob sie das Geschenk wirklich annehmen sollte, bedankte sich dann jedoch hastig und flüchtete aus dem Laden. Sie eilte über die Straße zu dem Hutmachergeschäft, in dem die Baronin mit den Mädchen verschwunden war. Der gebeugte Mann war hinter ihr in die Tür des Kräuterladens getreten, und während Lark nach ihren Begleiterinnen suchte, spürte sie seinen finsteren Blick in ihrem Rücken. Unbewusst drückte sie zum Schutz die Figur von Kalla an ihre Brust, bis sich die Tür des Hutladens hinter ihr geschlossen hatte.
    »Larkyn? Ist alles in Ordnung?« Die Baronin streckte ihr eine Hand entgegen und führte sie zu einem Stuhl vor einem hohen Spiegel. »Sie sehen ein bisschen blass aus, Liebes.«
    »Was ist das?« Hester zeigte auf den Stein, den Lark an ihre Brust gedrückt hielt.
    »Oh, die …. die Kräuterhändlerin …« Lark deutete in die Richtung des Ladens. »Ich bin einfach hineingegangen … ich meine, ich habe sie nicht darum gebeten … sie hat darauf bestanden, dass ich es annehme.«
    »Ja, natürlich hat sie das«, kam ihr die Baronin zu Hilfe. »Jetzt kann sie behaupten, dass Schülerinnen der Himmelsakademie zu ihren Kundinnen zählen.«
    Hester kicherte. »Habe ich es dir nicht gesagt, Hammloh? Privilegien.«
    »Ich mochte den Laden nicht«, erklärte Lark.
    »Warum denn nicht?«, erkundigte sich Anabel. »Das ist doch ein hübsches kleines Artefakt.«
    »Ja, sicher, die Figur gefällt mir auch, aber …«
    Hester stand am Fenster und starrte hinaus. »Wer ist dieser Mann?«, fragte sie.
    Baronin Beeht legte die Bänder zur Seite, die sie gerade aussortiert hatte und trat neben ihre Tochter. Der Mann
mit dem krummen Rücken stand im Eingang des Kräuterladens, als wolle er sich im Schatten verstecken.
    Die Baronin sog scharf die Luft ein. »Zurück vom Fenster!«, befahl sie den Mädchen schneidend. Sie wirkte plötzlich sehr streng, was Lark vorher nicht aufgefallen war. Jetzt verstand sie, woher Hester ihre selbstbewusste Art hatte. »Geht vom Fenster weg, bitte«, wiederholte Baronin Beeht etwas gefasster. »Mit diesem … diesem Herrn wollen wir nichts zu tun haben.« Ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass sie nichts von diesem buckligen Mann hielt.
    Hester gehorchte. »Warum denn, Mamá?«, fragte sie jedoch. Die Baronin wandte sich vom Fenster ab, und Lark bemerkte den Blick, den sie ihrem Lakaien zuwarf. »Wir gehen gleich etwas essen, dann erkläre ich es euch«, sagte die Baronin. Sie sah über die Schulter zu dem Kräuterladen zurück. »Wenn er weg ist.«
    Als sie alle zusammen an einem Tisch in dem hübschesten Gasthaus saßen, das Lark je gesehen hatte, und ein reichhaltiges Mittagessen bestellt hatten, beugte sich die Baronin zu den Mädchen vor. »Der Mann, den ihr gesehen habt«, erklärte sie leise, »arbeitet für Prinz Wilhelm.«
    »Aber Mamá«, setzte Hester an, »warum …?«
    Die Baronin hob die Hand und schüttelte entschieden den Kopf. »Ich möchte mit euch Mädchen nicht darüber sprechen«, sagte sie. »Ihr steht

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