Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
Vom Netzwerk:
Eine dicke Dachlawine rutschte herunter und krachte in den Garten. Die Kinder kauerten sich Wärme suchend aneinander, den Rücken Bob zugewandt, während sie mit den Augen den Wald und die Dünen absuchten. Bob klopfte abermals.
    »Lehrer Morrow?«, rief Bob vorsichtig. »Hier sind Bob und einige Schüler.« Aus dem Cottage kam kein Laut. »Wir haben Ihnen Suppe mitgebracht«, säuselte Bob. »Suuuuuppe!«
    Bob sah die Kinder an, zuckte die Achseln und beugte sich vor, um die Thermoskanne mit Suppe vor die Tür zu stellen. Cynthia schüttelte den Kopf, zwängte sich an Bob vorbei, drehte den Türknauf und steckte den Kopf hinein.
    »Cynthia!«, schnaufte Bob. »Er könnte im Badezimmer sein oder … unbekleidet!«
    »Ach, still!«, erwiderte Cynthia mit Autorität. »Er ist krank und braucht jemanden, der sich um ihn kümmert. Ich bin nicht so weit durch die Kälte marschiert, um ihm eine Thermoskanne mit tiefgefrorener Suppe dazulassen! Kommt.«
    Max, David, Connor und Bob folgten Cynthia durch die Tür in einen warmen Raum mit niedriger Decke. Bobs Rücken knackte, als er sich duckte, um sich an dem niedrigen Balken nicht den Kopf zu stoßen. Überall lagen Bücher: Große Stapel lederner Bände, die in Regale gestopft waren oder waghalsig zu Türmen gestapelt oder in scheinbar willkürlicher Anordnung auf dem Boden verteilt.
    In einem kleinen Kamin brannte ein Feuer. Zwischen zerlaufenen Wachsresten flackerten hier und da Kerzen. Mr Morrow schlief tief und fest und lag in sich zusammengesunken in einem Sessel aus rissigem Leder. Er war in mehrere dicke Decken gehüllt und sah nicht gut aus. Seine Lippen waren trocken und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Das graue Haar klebte an der glänzenden Stirn.
    Max drehte sich um, um die Hände am Feuer zu wärmen, als plötzlich eine vertraute Stimme zu brummen begann.
    »Ich bin viel zu dick für so schmächtige Sargträger.«
    Max und die Kinder zuckten zusammen, aber auf Bobs Gesicht erschien ein breites, erleichtertes Grinsen.
    »Ah!«, erklärte der Oger. »Sie sind wach, Herr Lehrer. Gut, gut, wir haben Ihnen Suppe mitgebracht!«
    Mr Morrow blickte sie mit leuchtenden Augen an und zog seine Decken fester um sich.
    »Furchtbar nett von euch allen. Die Suppe wird mir helfen, meine Medizin einzunehmen.«
    »Ooh«, sagte Connor und bückte sich, um eine Tasse mit einer leuchtend grünen Flüssigkeit auf dem Tisch zu betrachten. »Ist das eine Art Zaubertrank?«
    »Ja, mein Junge«, sagte Mr Morrow mit einer gedämpften Stimme, die auf Ehrfurcht und Mysterium schließen ließ. »Eben dieser Trank bietet dem tapferen Trinkenden Wohltaten, die ebenso eigenartig wie wunderbar sind... es ist Hustensaft!«
    Cynthia, Max und David brachen in Gelächter aus, während Connor die Tasse mit enttäuschter Miene beiseite, stellte. Auch Mr Morrow kicherte, wurde aber alsbald von einem heftigen Hustenkrampf geschüttelt.
    »Wie fühlen Sie sich, Mr Morrow?«, fragte Cynthia. Sie brachte ihm eine Schale Suppe, die sie aus der Thermoskanne gegossen hatte, während der Lehrer eine ganze Anzahl benutzter und zusammengeknüllter Papiertaschentücher beiseiteschob und nach seiner Pfeife griff. Cynthias Frage quittierte er nur mit einem geistesabwesenden Brummen, dann zündete er sich seine Pfeife an und nahm einen langen Zug.
    »Also, Bob«, erkundigte sich Mr Morrow, ohne sich umzudrehen, »wie haben Sie diese vier jungen Rabauken dazu überredet, mich kranken alten Vogel zu besuchen?«
    »Bob hat das nicht getan, Lehrer. Sie haben Bob erlaubt, mit ihnen zu kommen.«
    Mr Morrow stieß einen überraschten Grunzlaut aus, als Max durch den Raum wanderte, um ein gerahmtes Foto an der Wand zu betrachten. Das Bild zeigte einen jüngeren Mr Morrow mit einem Filzhut, der mit einer eleganten jungen Frau vor dem Eiffelturm stand. Max musste plötzlich an die in den Baum geritzte Inschrift denken, die er in der Stadt gesehen hatte: »Byron liebt Elaine, 46.«
    »Aaah, Mr McDaniels. Bewundern Sie die hübsche Dame?«, fragte Mr Morrow.
    »Ja, Sir.«
    »Das ist meine Frau, Elaine. Sie ist dem Krebs zum Opfer gefallen.«
    »Das tut mir leid«, sagte Max unbeholfen.
    Mr Morrow schüttelte ungeduldig den Kopf und räusperte sich.
    »Das muss es nicht. Ihre Zeit war gekommen. Jeder auf dieser Welt sollte so viel Glück haben, genau den Menschen zu treffen, der wirklich zu ihm passt. Ich bin dankbar für die Jahre, die wir miteinander hatten.«
    Cynthia trat zu dem Foto hinüber.
    »Mr Morrow!«,

Weitere Kostenlose Bücher