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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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sei ihr noch immer die Halloween-Einladung schuldig.
    Max verbannte Julie jedoch aus seinen Gedanken, als er mit Rolf und Sarah über den aufgeweichten Weg zur Schmiede joggte. Es war Mitte März und in der Luft lag ein scharfer, feuchter Wind. Rowan schüttelte gerade die letzten Reste des Winters ab. Kleine Knospen schmückten die Zweige, zarte Grashalme lugten aus der Erde hervor und am Himmel wälzten sich vom Meer ganze Berge rosafarbener Wolken heran. Das Trio beschleunigte seinen Schritt, als der Alte Tom fünf Uhr läutete.
    Ihre Klasse hatte teamweise komplexere Szenarien geübt. Und die drei wollten vor dem Abendessen noch ein Szenario durchgehen. Drei andere Erstklässler hatten soeben in einem Level-Drei-Szenario, bei dem sie ein goldenes Rehkitz aufspüren und fangen mussten, die beste Punktzahl erhalten: einunddreißig. Um die Dinge noch komplizierter zu machen, bot das Szenario auch Gegner an: ein Rudel winziger, schelmischer Kobolde, die in Schwärmen angriffen und sich an die Beine des Opfers klammerten, bis dieses zu Boden ging und mit Baumwurzeln gefesselt war.
    Sarah tippte den Sicherheitscode ein und sie betraten das Gebäude. Wenige Sekunden später verspürte Max die gewohnte Übelkeit, die ihn an diesem Ort stets befiel. Dann öffneten sich die Aufzugtüren, und sie hatten die vertrauten Granitwände des Trophäenraums vor sich. Sarahs Worte klangen wie Schüsse.
    »Vergesst nicht, Kommunikation ist der Schlüssel«, sagte sie. »Unser Ziel ist es, das Rehkitz mithilfe von gebündeltem Sonnenlicht auf die zentrale Lichtung zu treiben, wo wir es einkreisen können. Rolf, du wirst auf der Lichtung warten, sodass zumindest einer von uns bereits dort ist. Außerdem bist du der Beste im Hypnotisieren. Max, kannst du verstärken, wann immer du willst?«
    »Nein«, antwortete Max. »Aber ich werde langsam besser... Miss Boon hat mir Unterricht gegeben.«
    »Kannst du es während des Szenarios versuchen? Ich glaube, das ist wahrscheinlich die beste Methode, das Rehkitz zu fangen.«
    Max nickte, fühlte sich jedoch unwohl. Manchmal hatte er Angst, dass sein Körper die Energie, die durch eine Verstärkung entstand, einfach nicht halten konnte. Auch andere hatten diese Befürchtung. Miss Boon hielt während der Unterrichtsstunden meist Abstand von ihm und unterwies ihn von der anderen Seite des Raums aus.
    Während sie auf den Aufzug warteten, schlenderte Max zu einem schweren Panzerhandschuh hinüber, der in einer der Vitrinen aufgehängt war. Der Panzerhandschuh war gewaltig und für eine Hand geschmiedet, die doppelt so groß war wie seine. Seine Ringe und Ketten waren verbogen und zerbeult. Es war der Panzerhandschuh des Beowulf. Daneben waren die Namen jener Schüler aufgelistet, die außerordentlichen Mut bewiesen hatten. Max ließ den Blick über die Liste gleiten und fragte sich, welche Taten die Schüler wohl vollbracht hatten, um den Preis zu verdienen. Er reckte den Hals, dann stutzte er plötzlich und schaute noch einmal hin. In schwungvoller Schrift stand der Name »Peter Varga« eingraviert. Max blinzelte. Mrs Richter zufolge war das Ronins wahrer Name.
    »Max«, zischte Sarah, »komm endlich! Der Aufzug ist da!«
    Die dritte Ebene war mit Schildpatt vertäfelt. Sarah ging zur Tür drei hinüber und tippte Zahlencodes in die Konsole. Rolf sah Max mit einem schiefen Grinsen an.
    »Sind alle so weit?«, fragte Sarah und klatschte aufgeregt in die Hände. Mit einer Drehung des Türknaufs betraten sie eine andere Welt.
    Max nahm sofort die unterschiedlichen Gerüche wahr. An die Stelle von poliertem Holz und Metall waren Moos, Erde und Kiefernnadeln getreten. Nachdem seine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, betrachtete er den dunkler werdenden Himmel und versuchte abzuschätzen, wie weit der Weg über eine Wiese mit hohen Gräsern und niedrigen Büschen sein würde, die ringsum von Wald umgeben war. Die letzten Sonnenstrahlen leuchteten orangerot zwischen den Bäumen im Westen. Eine Bewegung erregte seine Aufmerksamkeit. Auf der Wiese grasten Rehe, aber nirgendwo war das verräterische Glänzen von Gold zu erkennen, das auf ihre Beute hingewiesen hätte.
    »Rolf, bezieh eine Position in der Nähe der Büsche in der Mitte«, sagte Sarah drängend. »Halt dich geduckt und such dir einen Weg, der im Windschatten der Rehe liegt. Max und ich werden uns trennen und in entgegengesetzten Richtungen um den Wald herumgehen. Denk daran, was Mr Watanabe gesagt hat: langsam und gelassen. Unsere

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