Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Chancen stehen beim ersten Versuch am besten, also seht zu, dass alles klappt!«
Max nickte und verschwand im Wald, wo er sich an den ausgetretenen Pfad hielt und die Zweige und Äste mied. Er beeilte sich. Die Sonne sank ziemlich schnell, und ihr Licht würde von großem Nutzen sein, wenn er das goldene Fell ihrer Beute entdecken wollte. Die Luft war kühl, aber auf Max’ Stirn bildeten sich dennoch Schweißperlen, während er den Wald nach den reflektierenden Augen der Kobolde absuchte. In regelmäßigen Abständen blieb er stehen, um zu lauschen, hörte aber nur das Schlagen seines Herzens und das Summen der Mücken.
Plötzlich stoben über dem Blätterhimmel auf der anderen Seite der Wiese rote Funken wie Feuerwerkskörper auf: Sarah war in Schwierigkeiten! Max schoss aus dem Wald und rannte über die Lichtung. Die Rehe sprangen davon. Rolf kam aus seinem Versteck hervor.
»Bleib, wo du bist!«, stieß Max hervor, als er an ihm vorbeilief. Sein Körper begann zu verstärken. Wenige Sekunden später hatte Max die andere Seite erreicht. Er sprang über eine niedrige Hecke und in den dunklen Wald hinein. Drei abscheuliche kleine, limonengrüne Kreaturen mit moosfarbenem Haar und gelben Katzenaugen klammerten sich wie halsstarrige Kleinkinder an Sarahs Beine. Ein vierter Kobold zerrte an ihren Händen. Zu Max’ Erschrecken hatte eine Horde von fünf weiteren Kobolden eine Baumwurzel gepackt und schleifte sie wie einen Feuerlöschschlauch hinter sich her, um Sarah damit zu fesseln.
»Solas!«, brüllte er, ballte und streckte sein Hand und erfüllte den Wald mit einem leuchtenden Lichtblitz. Die Kobolde kreischten und bedeckten ihre Augen, was Sarah die Gelegenheit gab, einen Kobold abzuschütteln und sich die anderen von den Beinen zu schälen.
Max brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit, als ein heulender Kobold auf ihn zugestürmt kam. Er packte den winzigen Arm der Kreatur und schleuderte sie auf die, die die Baumwurzel trugen. Die kleinen Geschöpfe wurden zur Seite gerissen und mussten die Wurzel, die daraufhin prompt in ihre normale Starre zurückfiel, loslassen.
Sarah hatte inzwischen einen niedrigen Ring Flammen um sich hochgezogen. Sechs finster dreinblickende Kobolde schlichen darum herum und fluchten mit ihren schrillen Stimmen. Mit einem Aufjaulen versuchte einer von ihnen, über die Flammen hinwegzuspringen, was jedoch nur dazu führte, dass sein Lendentuch Feuer fing. Das Geschöpf fiel zu Boden, während mehrere andere herbeieilten, um die Flammen zu ersticken.
Aus den Augenwinkeln sah Max ein goldenes Glitzern. Das goldene Reh beobachtete, den zierlichen Kopf fragend zur Seite geneigt, das Geschehen.
»Sarah, auf dem Pfad!«, flüsterte er. »Da ist es!«
Sarah riskierte eine schnelle Drehung des Kopfes, während sie gleichzeitig eine Flamme aufzüngeln ließ, um einen Kobold, der sich von hinten an sie herangeschlichen hatte, zu versengen.
»Hol es dir, Max!«, stieß sie keuchend hervor. »Ich habe das hier unter Kontrolle. Lauf!«
Als hätte es die bevorstehende Jagd gespürt, schlug das Reh mit dem Schwanz und rannte den Pfad hinunter. Mit einem raubtierhaften Sprung setzte Max ihm nach. Seine Füße wirbelten kleine Stückchen Borke und Erde auf. Er beschleunigte sein Tempo, ohne auf die Zweige zu achten, die ihm ins Gesicht peitschten. Aber dem goldenen Reh gelang es stets, sich außer Reichweite zu halten, während es dem sanft gebogenen Pfad folgte.
Auf diese Weise werde ich es nie fangen, dachte Max. Dies hier muss Teil des Szenarios sein – mit Geschwindigkeit allein kann ich es nicht einfangen. Es bleibt auf dem Pfad – ich muss ihm den Weg abschneiden!
Max bog nach links ab, lief auf die Wiese und schätzte ab, wo er wieder auf den Pfad kommen musste, um dem Reh den Weg abzuschneiden. Er rannte schnell und hielt sich geduckt, wobei er versuchte, alles an Deckung auszunutzen, was sich ihm bot. Schließlich verlangsamte er das Tempo, bis er fast stehen blieb, kroch auf dem Bauch durch ein Dickicht und kehrte in den Wald zurück. Als er das leise, dumpfe Geräusch von Schritten hörte, die den Pfad hinunterkamen, grinste er. Er suchte nach Deckung und sprang vier Meter hoch, auf einen dicken Ast, der über dem Weg hing. Einen Moment später hockte er wie eine große Katze in dem Baum.
Die herannahenden Schritte wurden langsamer. Irgendetwas bewegte sich jetzt bedächtig weiter. Max atmete, so leise er konnte, und wischte sich den Schweiß aus den Augen. Dann sah er eine
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