Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Schultern.
»Sie passen zeitlich am besten. Verschiedene Leute hatten Zugang zu diesen Gemälden, während sie geschaffen wurden«, sagte David. »Ich glaube, keiner der beiden Maler hätte gemerkt, dass sein Werk für diese Sache benutzt worden wäre. Einer von unseren Leuten, ein Schüler der Werkstatt oder jemand anderes, der Zugang hatte, könnte die entscheidende Rolle gespielt haben. Nichts in den Aufzeichnungen der Archive besagt, dass Rembrandt oder Vermeer zu uns gehörten. Ich persönlich glaube, dass das fragliche Gemälde ein Rembrandt ist. Höchstwahrscheinlich ist es eins von diesen vier Bildern.«
David stand auf, um einen Stift vom Schreibtisch der Direktorin zu nehmen und etwas auf einen Zettel zu kritzeln. Mrs Richter entriss ihm das Papier und betrachtete es nachdenklich.
»Die gute Nachricht ist, dass sie noch nicht gestohlen worden sind«, erklärte David.
Max versuchte, die Namen durch das Papier, das die Direktorin hochhielt, irgendwie zu lesen, aber in dem sanften Licht konnte er nichts erkennen. Mrs Richter sah ihn an, als sei ihr plötzlich erst bewusst geworden, dass er noch da war.
»Danke, David«, sagte sie, legte den Zettel mit der beschriebenen Seite nach unten auf ihren Schreibtisch und bedeutete David, abermals Platz zu nehmen. Sie öffnete ihre Schublade und holte den Aktenordner hervor, den Max schon einmal gesehen hatte. Sein Puls beschleunigte sich.
»Und jetzt zu Ihnen, Mr McDaniels«, sagte sie, während sie ein Hochglanzfoto herausnahm und es ihm vorlegte. Max schluckte und blinzelte, als er das Bild von Ronin sah, der ihn wütend anstarrte. »Können Sie mir erklären, warum Sie mir von der Tatsache, dass Sie mit diesem Mann auf unserem Schulgelände gesprochen haben, immer noch keine Mitteilung gemacht haben?«
Max hatte seit Halloween nichts mehr von Ronin gehört. Er hatte also angenommen, dass inzwischen genug Zeit verstrichen war, um davon auszugehen, dass Coopers Verdacht nicht gemeldet oder als unwichtig abgetan worden war.
»Es tut mir leid«, sagte Max leise. »Ich dachte nur...«
Ihre Antwort war gelassen und ruhig.
»Du hast es vorgezogen, uns keine Meldung zu machen, obwohl ich dir erklärt hatte, dass dieser Mann gefährlich ist. Du hast es vorgezogen, uns keine Meldung zu machen, obwohl schon vor mehreren Wochen Vyes auf das Schulgelände vorgedrungen sind.«
»Ist er ein Vye ?« , fragte Max entsetzt.
Mrs Richter stand auf und ging ans Fenster, um die Vorhänge zurückzuziehen und die Schneeflocken zu beobachten, die wie winzige Motten um die Außenlichter herumflogen.
»Nein, Max, er ist kein Vye. Dein ursprünglicher Instinkt war jedoch trotzdem richtig: Er ist gefährlich. Es tut mir leid, sagen zu müssen, dass er ein Absolvent von Rowan ist – ein überaus begabter Schüler, der irregeleitet wurde. Er wurde vor einigen Jahren verstoßen. Sein Name ist Peter Varga.«
»A-aber er hat versucht, mich in Chicago und am Flughafen zu retten«, stammelte Max verwirrt. »Und er hat mich gerettet. Warum ist er verstoßen worden? Was hat er getan, das so schlimm war?«
Die Antwort der Direktorin war ihrem Ton nach ein endgültiges Urteil.
»Er hat sich mit den falschen Leuten eingelassen.« Sie stand noch immer vor einem Hintergrund aus wirbelndem Schnee und Eisblumen auf Fensterglas. »Du solltest jetzt etwas zu Abend essen, Max. Du darfst auf keinen Fall noch einmal mit Mr Varga sprechen oder zu irgendjemandem etwas über Davids Nachforschungen sagen. Ich betone noch einmal, dass dies keine höflichen Bitten gegenüber einem Schüler sind. Es sind militärische Befehle, die ich als Direktorin von Rowan erlasse. Muss ich dir den Unterschied erklären?«
»Nein, Frau Direktor«, sagte Max und wurde rot.
»Gut«, erwiderte Mrs Richter mit sanfterer Stimme. »Jetzt iss etwas und ruh dich dann ein wenig aus. David, ich wäre dankbar, wenn du noch ein Weilchen bleiben würdest. Gute Nacht, Max.«
Max verließ den Raum, so schnell er konnte. Er eilte an mehreren Schülern vorbei in den Speisesaal, wo Bob eigens für ihn einen Teller beiseitegestellt hatte.
Die nächsten Wochen vergingen für die Schüler in Rowan wie im Flug. Alle waren sie von ihren jeweiligen Klassenlehrern auf den gleichen Wissensstand gebracht worden. Die Neuigkeit von den verschwundenen Potentiellen schockierte die Schüler, ebenso wie die Verteilung von Sicherheitsarmbanduhren an alle. Diese Uhren waren flach und aus Silber und hatten eine digitale Anzeige, die kräftig
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