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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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nächsten Wochen zusammen mit Alex die Kestrel schrubbst... Gute Nacht, Max.«
    Max sah ihr nach, während sie mit energischen, wohlgesetzten Schritten durch den Raum und die Treppe hinunterging. Er warf einen prüfenden Blick auf seine Sicherheitsuhr. Ihm blieben noch fünfundvierzig Minuten, bevor die Glocken abermals läuten würden.
    Als Max die Seiten des Buches glatt strich, hatte er das Gefühl, dass seine Finger wie elektrisiert knisterten. Der Hund von Ulster starrte ihm aus dem Buch entgegen. Sein hübsches Gesicht strahlte vor Jugend und Entschlossenheit. Max lehnte sich zurück, um zu lesen, und stellte seine Uhr so ein, dass sie einige Minuten vor dem Einsetzen des Turmgeläuts klingeln würde.
     
    Cúchulains Geschichte ereignete sich in Irland, zu einer Zeit, da das Land nicht vereint, sondern in vier große Königreiche aufgeteilt war. Wie viele Helden war Cúchulain der Sohn eines Gottes: der Sonnengottheit Lugh.
    Lugh nahm einmal die Gestalt einer Eintagsfliege an und flog in den Weinbecher einer adligen Dame. Das war am Tag ihrer Hochzeit. Nachdem die adlige Dame den Wein getrunken hatte, wurde sie mit ihren Brautjungfern in Schwäne verwandelt und nach Sidh entführt -- ins Land der Feen.
    Diese edle Dame war jedoch eine Schwester des Königs von Ulster, dem nördlichsten der vier Königreiche Irlands. Daher durchkämmten viele Krieger das Land nach ihr. Ein Jahr später stieß der König selbst auf ein Haus, in dem er seine Schwester mit einem kleinen Kind fand. Der Name des Jungen war Setanta. Es wurde beschlossen, dass der Junge auf dem Schloss des Königs aufwachsen sollte, sobald er das Knabenalter erreicht hatte.
    Einige Jahre später spielten die adeligen Kinder Ulsters gerade auf einem Feld, als ein Junge erschien und ihnen ihren Ball wegnahm, um selbst ein Tor zu erzielen. Da sie den Jungen nicht kannten und ihn auch nicht eingeladen hatten, fielen die anderen Kinder über ihn her. Statt zu fliehen, kämpfte der Junge mit jedem Kind, bis sie alle vor seiner Wildheit zurückwichen. Dann verkündete der Junge, dass er Setanta sei und seine Mutter ihn gebeten habe, zum König zu gehen.
    Am Hof des Königs wurde Setanta allen anderen Kindern vorgezogen. So geschah es, dass er eines Tages eingeladen wurde, sich dem Gefolge des Königs zu einem Festmahl im Haus des Schmiedes Culann anzuschließen. Zu jener Zeit war ein Schmied von großer Wichtigkeit für das Königreich und Culanns Ansehen kam selbst dem des Königs gleich. Das Gefolge des Königs war zum Haus des Schmiedes aufgebrochen, bevor Setanta vom Ballspiel heimgekehrt war, und so musste der Junge allein durchs Land reisen.
    Es war bereits dunkel, als Setanta sich dem Haus des Schmiedes näherte, das erfüllt war von Licht und Gelächter. In diesem Moment hörte Setanta den Hund des Schmieds knurren. Der Hund war bei Einbruch der Dämmerung freigelassen worden, um das Land des Schmieds zu beschützen. Als der große Wolfshund zum Sprung Anlauf nahm, schleuderte Setanta seinen Ball mit aller Kraft in die Kehle des Tieres und riss es damit um ein Haar entzwei. Während das Tier laut aufheulte, packte der Junge es und zerschmetterte es an einem Stein.
     
     
    Max hielt den Atem an und las den Absatz noch einmal. Die Geschichte war ihm auf schreckliche Weise vertraut. Dies war genau der Traum, der ihn verfolgte, seit er den Wandteppich gesehen hatte. Er dachte an den monströsen Hund mit den ständig wechselnden Gesichtszügen. »Was bist du für einer?«, verlangte er stets von ihm zu wissen. » Antworte schnell, oder ich werde dich verschlingen!«
    Max sah auf seine Armbanduhr. Er musste unbedingt mit David sprechen und Nick bekam sicher auch langsam Hunger. Aber beide würden warten müssen.
     
    Als Setanta von dem Leichnam des Hundes aufblickte, sah er, dass die Männer des Königs sich um ihn geschart hatten. Culann, der Schmied, war wütend.
    »Ich heiße dich willkommen, kleiner Bursche«, sagte Culann, »wegen deiner Mutter und deines Vaters, aber nicht um deiner selbst willen. Ich bedaure, dass ich dich zu diesem Fest geladen habe.«
    »Was hast du gegen den Jungen?«, fragte der König. Der Schmied antwortete: »Es ist mein Unglück, dass du gekommen bist, um mein Bier zu trinken und mein Essen zu essen, denn durch den Tod meines Hundes ist meine Existenz in Gefahr. Dieser Hund hat meine Herde und mein Vieh gehütet und beschützt. Jetzt ist alles, was ich besitze, in Gefahr.«
    »Seid nicht erzürnt, Culann, mein Herr«,

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