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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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sollte. Cúchulain widerstand zunächst dieser Versuchung. Doch zu guter Letzt ließ er sich, erschöpft von seinen Anstrengungen, auf einen Handel ein. Als Gegenleistung dafür, dass er seine nächtlichen Angriffe beendete, würde er jeden Tag einen einzelnen Kämpfer der Königin treffen. Solange die beiden miteinander kämpften, konnte ihre Armee ihren Marsch fortsetzen. Sobald der Kämpfer der Königin aber besiegt war, müsste ihre Armee auf ihrem Marsch anhalten und ein Lager aufschlagen.
    Jeden Tag traf Cúchulain am Fluss auf einen anderen Krieger und kämpfte, während die Armee der Königin in aller Eile weiter nach Ulster vordrang. So beeindruckend waren seine Heldentaten, dass Morrigan, die Göttin des Todes, in der Gestalt dreier Raben von oben zusah. Schließlich schickte die Königin einen Verwandten von Cúchulain, der jetzt Connacht diente. Der Verwandte verließ sich auf Cúchulains Loyalität und flehte den Jungen an, nachzugeben -- als Gefälligkeit für den, der ihn großgezogen hatte. Widerstrebend trat Cúchulain beiseite und verließ das Feld. Daraufhin erreichten die Reiter der Königin den Bullen, packten ihn und eilten mit ihrer Beute nach Connacht zurück.
    Sobald die Zauberbullen aufeinandertrafen, verloren sie den Verstand und versuchten, einander zu töten. In ihrer Wut verwüsteten die Bullen das umliegende Land und wurden dann nie wieder gesehen.
     
     
    Max legte das Buch beiseite. Er versuchte, sich den Wandteppich vorzustellen, den er im Museum gesehen hatte. In Gedanken wanderte er noch einmal über seine grünen und goldenen Fäden, über das strahlende Leuchten, das von der Szene ausgegangen war. Jetzt verstand er diese Szene. Die schlafenden Soldaten waren die geschwächten Männer Ulsters, außerstande, den Braunen Bullen von Cooley zu schützen. Die herannahenden Krieger waren zweifellos Soldaten der Königin von Connacht. Cúchulain stand über allem in der Ferne.
    Obwohl die Bilder Max klar waren, die Interpretation der Geschichte war es nicht. Schließlich war Cúchulain doch gescheitert. Die Königin konnte trotz seiner Heldentaten den Bullen rauben. War es Max vorherbestimmt, für das Gute zu kämpfen, aber ebenfalls zu scheitern? Würde sein Leben kurz sein? Max blätterte die Seite um und betastete vorsichtig die Beule an seinem Kopf. Er betrachtete die ausgebleichte Illustration eines verwundeten Kriegers, der an eine Steinsäule gefesselt war. Die Überschrift lautete: »Der Tod des Cúchulain.«
    Max klappte das Buch leise zu.
    Sein Kopf schmerzte und seine Gedanken rasten. Zahllose Fragen bewegten ihn. Mit einem Seufzen schob er das Buch wieder in seine Tasche und ging noch einmal zum Fenster hinüber. Auf dem Schulgelände war alles ruhig. Nur einige wenige Laternen bewegten sich entlang der Wege. Er wollte sich gerade zum Gehen wenden, als ein kleiner, grüner Blitz auf der Fensterscheibe tanzte. Er verschwand plötzlich. Blinzelnd beschirmte Max seine Augen vor dem grellen Licht und spähte in die Nacht hinaus. Ein weiterer grüner Lichtpunkt schoss vom schwarzen Felsen von »Brigits Wache« empor. Er hüpfte und schwebte vor Max’ Augen, bevor er einen Moment später auch schon verschwunden war. Max blieb noch zehn Minuten am Fenster stehen, aber das Licht tauchte nicht wieder auf.

KAPITEL 18
    Schmuggler auf dem Nordatlantik

    D er Morgenhimmel jenseits der Sternenkuppel war hellblau. Max, der darunter saß, runzelte vor Konzentration die Stirn und blätterte durch ein dickes Heft voller glänzender Tabellen, als David die Treppe herunterkam und sich zu ihm an den Tisch setzte.
    »Was hat Mrs Richter gesagt?«, fragte Max und drehte das Heft zur Seite, um eine besonders detaillierte Tabelle lesen zu können.
    »Schlechte Neuigkeiten«, sagte David. »Zwei der vier Gemälde sind tatsächlich Fälschungen – der Feind hat sie bereits gestohlen.«
    Max blickte auf. »Welche?«
    David nahm zwei Poster von seinem Schreibtisch: Eins war ein Vermeer, der ein in einen Brief vertieftes Mädchen zeigte. Das andere war ein Rembrandt, eine Abbildung von Abrahams Opferung des Isaak. Max starrte die Bilder an und ließ sein Büchlein unbeachtet auf dem Tisch liegen.
    »Ich kapier es nicht«, sagte er und blickte auf. »Wenn sie die Tatsache verheimlichen wollten, dass einige Gemälde gestohlen wurden, warum haben sie dann nicht einfach alle gegen Fälschungen ausgetauscht? Dann wüssten wir nicht einmal, dass sie hinter den Bildern her sind.«
    David nickte.
    »Ein gutes

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