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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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sagte der Junge. »Ich werde ein gerechtes Urteil in dieser Angelegenheit fällen.«
    »Was für ein Urteil könntest du fällen, Junge?«, fragte der König.
    »Wenn es in Irland einen Welpen dieses Hundes gibt, werde ich ihn großziehen, bis er dazu taugt, die Arbeit seines Vaters zu übernehmen. Und bis zu diesem Tag werde ich selbst der Hund sein, der die Herden des Schmieds, sein Land und sogar den Schmied selbst beschützt.«
    Die Männer lachten über den Schwur des wilden Jungen, aber der König erwog seine Worte und erkannte in ihnen ein faires Angebot. An jenem Tag legte der Junge seinen Kindheitsnamen ab und wurde als Cúchulain bekannt -- der Hund des Culann.
    Cúchulain war wild und stolz und brannte darauf, ein Krieger zu werden. So geschah es, dass er eines Tages mit anhörte, wie der Druide und der Ratgeber des Königs darüber sprachen, dass das Kind, das an diesem Tag zu den Waffen griff, den größten Namen in Irland tragen, sein Leben jedoch nur kurz sein würde. Als Cúchulain dies hörte, rannte er zum König und verlangte das Recht, ab diesem Tag Waffen tragen zu dürfen.
    »Wer hat dich auf diese Idee gebracht?«, wollte der König wissen.
    »Der Druide«, antwortete der Junge.
    Da er großen Respekt vor der Meinung des Druiden hatte, jedoch nichts von dessen jüngster Prophezeiung wusste, gab der König nach, und Cúchulain machte sich eilends auf den Weg in die Schmiede. Keine Waffe konnte gefunden werden, die der Stärke des Jungen genügte. Speere und Schwerter gingen zu Bruch, bis der König dem Knaben zu guter Letzt gestattete, die königlichen Waffen zu nehmen. Einzig diese erwiesen sich als die richtigen. Als der Druide das sah, rief er aus: »Wer hat dem Jungen gesagt, dass er an diesem Tag zu den Waffen greifen solle?« Daraufhin antwortete der König, es sei der Druide selbst gewesen. Als der Druide dies bestritt und dem König von der Prophezeiung erzählte, wurde der König wütend und stellte seinen Neffen zur Rede.
    »Du hast mich belogen!«
    »Das habe ich nicht getan«, antwortete der Junge. »Du hast gefragt, wer mich auf diese Idee gebracht habe, und ich habe wahrheitsgemäß geantwortet. Es war der Druide!«
    Obwohl der König bekümmert war, musste er einräumen, dass der Junge die Wahrheit sprach. Und so geschah es, dass Cúchulain die Waffen des Königs tragen durfte und der Kämpfer von Ulster wurde.
    Cúchulains Legende verbreitete sich rasch. Er kämpfte zu Fuß oder von seinem Streitwagen aus und schlug die Feinde Ulsters. Es hieß, dass er in der Schlacht zittere wie ein Baum in der Flut und dass seine Stirn so hell strahle, dass es beinahe unmöglich war, ihn anzusehen. Zu seinen wichtigsten Waffen zählte der »gae bolg« -- ein großer Speer, dessen Wunden stets tödlich waren.
    Cúchulains größte Heldentaten ereigneten sich während des Viehraubs von Cooley, eines Krieges, der durch einen Zank zwischen Ehemann und Ehefrau ausgelöst worden war. Die Königin von Connacht, einem weiteren der vier irischen Königreiche, stritt mit ihrem Gemahl darüber, wessen Erbe und Besitztümer die größeren seien. Die beiden zogen gleich, bis offenbar wurde, dass ihr Mann einen magischen Bullen mit weißen Hörnern namens Finnenbach besaß. Die Königin konnte unter ihren Herden kein Tier finden, das Finnenbach gleichgekommen wäre. Von Neid zerfressen, schickte sie ihre Gesandten nach Ulster, wo sie nach dem Braunen Bullen von Cooley suchte, der Finnenbach ebenbürtig war. Als ihr Angebot, den Bullen zu erwerben, abgelehnt wurde, beschloss die Königin, ihn sich mit Gewalt zu holen.
    Die Königin wählte einen glückverheißenden Zeitpunkt für ihren Raubzug nach Ulster. Die Männer jenes Königreichs waren mit einem uralten Fluch belegt, der sie einmal im Jahr für eine bestimmte Zeit schwächte. Als die Armee der Königin nach Norden zu ihrem Beutezug aufbrach, mussten die Männer Ulsters das Bett hüten, waren ohne Kraft, um die Feinde aufzuhalten.
    Da Cúchulain nicht in Ulster geboren war, war er von dem Fluch verschont und trat der Armee der Königin allein entgegen. Cúchulain überfiel sie in der Nacht, tötete die Vorhut und hinterließ nur Köpfe als Mahnung, umzukehren. So verheerend war sein Ansturm, dass die Soldaten der Königin schon bei der Erwähnung seines Namens erzitterten. So wurde die Armee zum Stillstand gebracht.
    Die Königin trachtete verzweifelt danach, mit ihm zu verhandeln. Sie versprach ihm Reichtümer und großen Lohn, falls er nachgeben

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