Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Minuten erledigen. Die Strafe ist, dass wir hier zusammen sein müssen. Du kannst schrubben, bis dein Rückgrat bricht, Maxine. Das kümmert niemanden, du Schwachkopf. Mann, warte, bis Daddys Schwabbelspeck sich ganz über dein Gehirn legt. Sie werden wahrscheinlich niemals zugeben, dass du je hier gewesen bist!«
Max hörte auf zu schrubben. Seine Worte klangen sehr sanft und gleichzeitig bedrohlich.
»Sag nichts gegen meinen Vater.«
»Das brauch ich auch gar nicht zu tun.« Alex zuckte mit einem Lachen die Achseln. »Du solltest mal hören, was die anderen alle über ihn sagen! Hältst du es für einen Zufall, dass er in der Küche ›aushilft‹? Nun, ich nicht! Ich persönlich glaube, Daddy versucht nur, sich ein paar zusätzliche Mahlzeiten unter den Nagel zu reißen... Kein Wunder, dass sich, wie ich höre, deine Mommy aus dem Staub gemacht hat, hm?«
Die Worte trafen Max wie Ohrfeigen. Trotz der Nebelschwaden, die über das Dock wehten, war Alex plötzlich deutlich zu sehen. Max warf seine Bürste weg. Alex’ Lächeln geriet für einen Moment ins Stocken – ein Aufflackern von Zweifel -, bevor er weitersprach.
»Was?«, fragte er. »Du willst dich prügeln? Machst du dir keine Sorgen, so ganz ohne Bob oder Miss Boon? Sie sind dieses Mal nicht hier, um dich rechtzeitig zu retten...«
Max schüttelte den Kopf und machte einen Schritt nach vorn, wobei er die Zehen in den Steg bohrte, um festzustellen, wie viel Halt er hatte. Ein heiseres Beben erhob sich in seiner Stimme.
»Ich an deiner Stelle würde mir um mich selbst Sorgen machen.«
Alex runzelte die Stirn und machte einen kleinen Schritt rückwärts. Plötzlich verzog sich sein Gesicht vor Scham und Abscheu.
»Schön!«, murmelte er bei sich. »Schön, kämpfen wir, aber unter einer Bedingung.«
»Meinetwegen kannst du zehn Bedingungen nennen«, flüsterte Max. »Sie werden dir nicht helfen.«
Alex’ Augen funkelten böse, als er lächelte.
»Keine Sicherheitsuhren«, sagte er. »Ich möchte nicht, dass du mittendrin nach Hilfe schreist!«
Max blickte auf seine Sicherheitsuhr, deren kleiner Bildschirm getrübt war von winzigen Nebeltröpfchen. Sie waren ausdrücklich davor gewarnt worden, die Uhr jemals abzulegen. Aber Alex streifte seine eigene Uhr ab und reagierte auf Max’ Zögern mit einem hässlichen Kichern. Also nahm Max seine Uhr ebenfalls ab und legte sie auf den Steg.
Wie erwartet schnellte Alex’ Fuß nach vorn, gerade als Max sich wieder aufrichtete. Er wich zur Seite aus, fing Alex’ Fuß auf und kickte dem Jungen das andere Bein weg, sodass er hart auf den Steg aufschlug.
Alex runzelte finster die Stirn und rappelte sich eilig hoch. Max stand vollkommen reglos da und gab sich alle Mühe, den Zorn zu beherrschen, der ihn durchflutete. Alex kam schwer atmend auf ihn zu und umkreiste ihn, um Max gegen einen schweren Holzpfosten zu drängen. Alex täuschte einen Angriff an, hielt dann aber jäh inne und hob die Hände. Der nasse Steg unter Max’ Füßen überzog sich mit spiegelglattem Eis.
Max versuchte zu springen, fand aber auf dem Eis nicht den geringsten Halt, sodass es ihm die Füße wegriss. Er stürzte und schlug sich den Kopf an einem Pfosten an. Binnen einer Sekunde hatte Alex sich auf ihn gestürzt, drückte ihm den Unterarm gegen die Kehle und drosch wild auf ihn ein.
Max’ brodelnde Wut brach sich Bahn. Er packte Alex an den Handgelenken und der ältere Junge zuckte aufkeuchend zusammen. Mit einem gewaltsamen Aufbäumen schleuderte Max Alex von sich. Binnen eines Herzschlags stand er selbst auf den Beinen. Alex lag der Länge nach auf dem Steg, und bevor er sich auch nur bewegen konnte, saß Max auf ihm.
»Lass hören, Muñoz«, keuchte Max. »Lass alles hören, was du sagen willst. Lass hören, was du über meine Familie denkst!«
Mit einem scharfen Krachen bohrte Max’ Faust sich durch die Holzplanke unmittelbar rechts von Alex’ Kopf. Rauch stieg vom Steg auf. Der Zweitklässler schrie und wand sich vor Entsetzen, konnte aber nichts tun, um Max’ Griff zu lockern. Max zitterte und Tränen rannen ihm über sein Gesicht.
»Ich höre nichts. Ist das bei dir überhaupt möglich?« Krach!
»Sind dir die Beleidigungen für meinen Dad etwa ausgegangen? Warum sagst du mir nicht, wie dumm ich bin?«
Krach!
»Nein? Dann erzähl mir doch etwas über meine Mom! Warum sagst du mir nicht, wo sie hingegangen ist? Klingt ganz so, als könntest du es wissen? Also los, sag es mir!«
Krach! Krach! Krach!
Drei
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