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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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und seine Gelenke schmerzten, als ströme ein Fieber durch seinen Körper. Eine Art von Fell lag über ihm und verströmte einen übelkeiterregenden Geruch nach tierischem Fett und Moschus. Er würgte und stellte fest, dass seine Gliedmaßen an eine harte Oberfläche gefesselt waren. Während er den Kopf von einer Seite zur anderen warf, versuchte er, den widerwärtigen Pelz von seinem Gesicht zu schütteln, wobei er mehrere gläserne Gegenstände umwarf. Sein Körper hob und senkte sich in einer fließenden Bewegung, bei der ihm abermals übel wurde. In der Nähe knarrte und ächzte Holz.
    Ich bin auf einem Schiff, dachte er.
    Er hörte Schritte über sich. Eine Tür wurde geöffnet und ein Strahl Mondlicht fiel schräg in den Raum.
    »Ich glaube, einer ist wach«, sagte eine zaghafte, ältere Männerstimme.
    »Welcher?«, kam die vertraute Stimme einer Frau. Max wand sich und spürte, wie der Schweiß in Strömen an ihm herunterrann.
    »Der Lebhaftere«, sagte der Mann. »Es wird Zeit für seine Spritze.«
    Etwas sperrte das Mondlicht aus. Eine furchterregende Silhouette wurde an die Wand geworfen.
    Max hörte die Treppenstufen unter langsamen Schritten knarren. Er kämpfte mit aller Kraft gegen seine Fesseln an, doch es war vergeblich. Ein Gesicht spähte in die Kajüte. Eine Welle von Todesangst schlug über ihm zusammen, als er in die Augen der Kreatur sah: kalte, tierische, abschätzende Augen mit einem unverkennbaren Aufleuchten von menschlicher Intelligenz. In der mondbeschienenen Kajüte konnte man die Gesichtszüge des Geschöpfs nur schemenhaft erkennen: Das Glitzern scharfer Zähne, eine feuchte Schnauze, funkelnde Augen, mit Fell bewachsene Ohren. Max hielt den Atem an, während er und der Vye einander sekundenlang musterten. Der Vye entzündete eine mitgebrachte Lampe, in deren Schein die Umrisse und die Gesichtszüge des Ungeheuers tanzten und sich veränderten. Als die Kajüte schließlich von einem fahlen, gelben Licht erhellt wurde, sah Max einen älteren, ausgemergelten Mann mit kleinen, schwarzen Augen vor sich. Bekleidet war er mit einem lose fallenden, schmutzigen Mantel. Der Mann hängte die Lampe an eine kleine Kette, die von der Decke der Kajüte herabbaumelte.
    »Guten Abend«, sagte er, neigte den Kopf zum Gruß und ging zu einem Kühlbehälter, der in einer großen Seilrolle stand. Max beobachtete ihn schweigend. Nachdem der Mann kurz in dem Kühlbehälter herumgestöbert hatte, drehte er sich mit einer riesigen Spritze in der Hand herum. Die Spritze war weit größer als jede, die Max je gesehen hatte. Der Mann nahm sich einen Moment lang Zeit, um auf dem schlingernden Schiff das Gleichgewicht zu halten, bevor er zu Max herübergeschlurft kam.
    »Zeit für deine Spritze«, erklärte der Mann und drückte einige Tropfen der klaren Flüssigkeit aus der Spritze.
    »Fassen Sie mich nicht an!«, flehte Max und stemmte sich gegen seine Fesseln. Sein Kopf brannte.
    »Na, na, na«, ermahnte ihn der Mann und schob die schmutzige Felldecke beiseite. »Du brauchst diese Medizin, es sei denn, du möchtest die hier haben.« Der Mann öffnete den Mund, um seine spitzen Reißzähne zu entblößen, die aus seinen Kiefern ragten. »Peggie hat dich gekratzt. Sie hat es nicht mit Absicht getan, aber du hast dich so heftig gewehrt, dass es sich nicht vermeiden ließ.«
    »Sie waren das also auf dem Steg«, murmelte Max und blickte dem Mann forschend ins Gesicht. »Ich habe Sie getreten.«
    Der Mann lächelte und tat Max’ Bemerkung mit einer knappen Handbewegung ab.
    »Du hattest Angst«, sagte er. »Es war ganz natürlich, was du getan hast.«
    »Ich habe Hunger. Ich weiß nicht, welchen Tag wir heute haben.«
    »Dein Fieber war sehr schlimm«, erwiderte der Mann mitfühlend. »Du hast drei Tage lang geschlafen. Ich kann dir gleich etwas zu essen holen, nachdem du deine Medizin bekommen hast. Wir wollen doch nicht einen weiteren hässlichen alten Vye haben. Nein, nein, es laufen schon genug von uns herum. Wir wollen dich genau so, wie du bist. Und jetzt halt still. Es könnte ein wenig zwicken.«
    Der Mann zog Max’ Sweatshirt hoch und entblößte seinen Bauch. Max presste die Augen fest zu und versuchte verzweifelt, den Instinkt zu unterdrücken, der ihm empfahl, dass er sich aufbäumen, mit den Armen rudern und seinen verletzbaren Bauch schützen sollte. Die Nadel brannte wie eine Flamme, als sie die Haut durchstach. Tränen strömten über Max’ Gesicht, während er die Finger in die Holzplanke

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