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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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ein ›großes Werk‹? Sie sind einfach ein Verräter, der auf Rache sinnt!«
    »Du bist sehr jung, Knabe«, sagte Augur gelassen und ordnete die Bechergläser auf dem Tisch. »Sei nicht so voreilig. Rache ist eine mächtige Kraft, eine Kraft, die viele große Dinge geboren hat. Rache verleiht einem Menschen Zielstrebigkeit. Rache hat mich in all diesen Jahren am Leben erhalten, um meine Meisterwerke zu erschaffen.«
    Max duckte sich tiefer in seinen Stuhl, während Augur sich näher vorbeugte. Langsam, sanft drehte der Mann Max’ Stuhl um.
    Max schrie auf, als er sie an der gegenüberliegenden Wand sah: Dutzende von Kindern, die bleich und geisterhaft in dem Schatten eines großen Alkovens standen. Jedes der Kinder war in ein schwarzes Tuch eingehüllt und schwankte auf unsicheren Füßen. Einige schienen bloße Zombies zu sein. Sie starrten mit ausdruckslosen Augen vor sich hin. Andere verrieten einen Anflug von Bewusstheit, während sie Max ansahen.
    »Die Kinder werden unserem Zweck dienen und sie werden einen Lohn dafür erhalten. Wenn Astaroth siegreich ist, werden sie Einfluss haben und als noble Lords auf dieser Erde herrschen!«
    Ein Mädchen mit verfilztem braunen Haar fing seinen Blick auf. Zu Max’ Entsetzen flüsterte sie: »Lauf weg.«
    »Oh, mein Gott«, wisperte Max. »Sehen Sie sie sich doch nur an! Sehen Sie sich an, was Sie ihnen antun!«
    »Ich erspare ihnen Verrat! Ich erspare ihnen meinen Schmerz!«, brüllte Augur und drehte Max’ Stuhl von den Kindern weg, sodass er wieder zur Treppe blickte. In einem Aufwallen von Zorn packte er Max’ Gesicht. Max keuchte. Die Finger waren so kalt, dass er fürchtete, sein Herz werde stehen bleiben. Augur entspannte seinen Griff. Mit der anderen Hand löste er die Finger von Max’ Gesicht.
    »Ich habe gehört, dass Brams Apfel gerettet wurde«, murmelte Augur, bevor er hastig zu einer Truhe an der Wand hinüberging. Er öffnete den Deckel und griff hinein. »Ich habe gehört, dass der Apfel als Trophäe verliehen wird! Dass er an einem Ehrenplatz hängt...«
    Etwas Schweres landete auf Max’ Schoß. Es war ein großer Apfel. Seine runzelige, schimmelige Haut war durchsetzt mit vielen Adern angelaufenen Goldes.
    »Dieser hier sollte stattdessen dort hängen«, rief Augur. »Er wird anstelle von Brams Apfel dort hängen, und du wirst mir helfen, ihn dort hinzubringen.«
    Die Vyes stürzten sich jetzt auf Max. Peg hielt ihm das Messer an die Kehle, während Cyrus ihn mit einem schweren Seil fest an den Stuhl band.
    »Warten Sie...«, sagte Max und reckte das Kinn, um von dem Messer fortzukommen.
    Augur tat seine Bitte mit einer knappen Handbewegung ab.
    »Die Zeit der Worte ist vorbei«, sagte er. »Astaroth wird urteilen, was mit dir zu geschehen hat.«
    »Du solltest beten, dass du der bist, den wir suchen«, zischte Peg Max ins Ohr, gerade als Cyrus ihn mit einem schmutzigen Lumpen knebelte. »Wenn nicht, ist das Elixier wertlos, und Marley wird nicht in der Stimmung sein, dich zu retten.«
    Der Vye tippte Max mit einer harten Kralle auf den Kopf und ließ dann von ihm ab. Max war schweißüberströmt. Er spannte seine Muskeln an, aber Cyrus’ Knoten waren so raffiniert, dass sie sich nur umso enger zusammenzogen.
    Die ganze Zeit über behielt er Peg im Auge, die wie eine Kunstexpertin begonnen hatte, Gemälde einzuschätzen, von denen sie gelegentlich eins von der Wand nahm. Max stöhnte leise auf, als er Peg den Rembrandt und den Vermeer wählen sah, die David als Astaroths mögliche Gefängnisse identifiziert hatte.
    Währenddessen sang Marley Augur mit tiefer Stimme leise einen fremdartigen Text. In dem Gewölbe kehrte große Stille ein – als lege jedes lebendige Geschöpf und selbst die umliegende Erde und der Stein Zeugnis für die Zeremonie ab.
    Als Peg mit ihrem Messer die Wunde in seiner Hand wieder öffnete, zuckte plötzlich Schmerz in Max auf. Er hatte sie nicht näher kommen sehen. Sie drückte seine Finger mit Gewalt auseinander, zog die Haut beiseite und kniff in sein Fleisch, bis seine Hand sich kalt und schwach anfühlte. Dann brachte sie Augur eine flache Schale mit Max’ Blut. Der feierliche Singsang des Schmieds wurde lauter. Er bewegte die Finger über dem Blut, als versuche er, etwas daraus hervorzuziehen. Als Augur das Blut in den Kessel tröpfeln ließ und darin herumrührte, wandte Max hastig den Blick ab. Er starrte auf den Apfel auf seinem Schoß, mühte sich, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, und beobachtete, wie

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