Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
nichts, wiegte
sich jedoch hin und her und hielt die Arme um die Knie geschlungen.
»Connor?«, hakte Max nach.
»Es tut mir leid, dass wir gekommen sind«, flüsterte der irische Junge mit heiserer Stimme. »Es war allein meine Schuld, dass ihr eine Frage auf uns verschwenden musstet.«
»Ihr könnt es wiedergutmachen«, sagte David, bevor er Max den Rucksack abnahm und ihn sich über die Schulter warf. »Heute Nacht.«
»Wie?«, fragte Connor, wobei er Davids strengen Blick mied und auf den kalten Steinkreis starrte.
»Du wolltest doch immer die Archive sehen«, erwiderte David leise. »Nun, dies ist deine große Chance. Wir werden den Gelehrten Brams Schlüssel unter der Nase wegstibitzen.«
Connor blinzelte und sah David nach, wie er auf den Wald zustolzierte. »Ich habe einen schlechten Einfluss auf diesen Jungen gehabt«, schlussfolgerte er, dann rieb er sich die Arme und eilte hinter David her.
Max half Sarah auf die Beine und die vier schlossen sich David und Connor an. Einmal blieben sie jedoch noch stehen, um einen letzten Blick auf die Steine zu werfen, die wie abgebrochene Zähne unter dem Licht des bleichen, runden Mondes aus dem Boden ragten.
KAPITEL 14
Jenseits des Himmelsschleiers
D r. Rasmussens scharf geschnittenes, raubvogelhaftes Gesicht funkelte aus dem Licht seiner offenen Tür auf sie herab. Trotz der späten Stunde trug der verbannte Leiter der Werkstatt noch immer zerknitterte Arbeitskleidung und strich mit dem Daumen über den Hals einer Pfeife.
Jetzt richtete er seine Aufmerksamkeit auf David.
»Wieder auf den Beinen, ja?«, fragte er und verbarg jedwede Überraschung hinter kühler Zurückhaltung. Er nickte Max zu und machte sich nicht die Mühe, die anderen zu begrüßen, die ihn von der flachen Treppenflucht, über die man in sein Zimmer gelangte, neugierig betrachteten. »Solltet ihr nicht schlafen?«, fragte er mit einem dünnen, freudlosen Lächeln. »Schließlich ist Heiligabend.«
»Wir brauchen Ihre Hilfe«, sagte David.
»Natürlich braucht ihr die«, seufzte Rasmussen stirnrunzelnd. »Das habe ich nun davon, dass ich angenommen habe, die Diensthexe hätte angeklopft.«
»Ihr Name ist Mum, falls Sie es vergessen haben«, erklärte Max und sah den hochmütigen Mann ärgerlich an.
»Die meine ich nicht«, antwortete Rasmussen naserümpfend. »Die andere. Obwohl sie, falls man sich das überhaupt
vorstellen kann, noch abstoßender ist, macht sie einen passablen Cidre. Sie muss jeden Augenblick kommen, daher solltet ihr besser sehen, dass ihr weiterkommt, bevor sie entdeckt, dass ihr nicht im Bett seid. Ich habe zu arbeiten.«
Der Mann machte Anstalten, seine Tür zu schließen, aber Max schob den Fuß dazwischen.
»Es wird nur eine Minute dauern«, beharrte er, schob die Tür gewaltsam auf und trat ein. Die anderen folgten ihm und murmelten dem verblüfften, finster dreinblickenden Ingenieur ein Hallo zu.
»Grässliches Kind«, bemerkte Rasmussen leise und warf die Tür zu. Er marschierte an ihnen vorbei und griff sich einen Stapel Papiere und Zeichnungen, die auf einem Schreibtisch in der Nähe der Fenster lagen. Max war überrascht zu sehen, dass in der schönen Zimmerflucht das reinste Chaos herrschte. Mit Speiseresten verkrustete Teller und schmutzige Kaffeetassen stapelten sich in den Ecken, Kleider lagen überall verstreut und in der Luft hing ein recht säuerlicher Geruch.
»Puh«, sagte Connor und stupste eine schwarze Socke an, die schlaff über einem Stuhl hing.
»Ich habe keinen Besuch erwartet«, verteidigte Rasmussen sich, packte die Socke und warf sie auf einen Berg schmutziger Wäsche. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und funkelte sie an. »Was wollt ihr?«
»Ihr Tarntuch«, antwortete Max. »Das, das die Lichtwellen umleitet.«
Rasmussens Nase zuckte, als verspüre er einen Juckreiz.
»Und was wollt ihr damit anfangen?«, fragte er.
»Das geht Sie nichts an«, erwiderte David. »Wir bitten Sie um einen Gefallen, und ich denke, Sie sind uns einen schuldig.«
»Ha!«, schnaubte Rasmussen. »Was für eine Arroganz!
Ich stehe in eurer Schuld? Euretwegen bin ich umringt von stümpernden Idioten und stinkenden Hexen! Euretwegen ist mein Lebenswerk zerstört worden! Ich schulde euch nichts.«
Von der Tür erklang ein scharfes Klopfen. Rasmussen legte die Stirn in Falten.
»Natürlich muss sie ausgerechnet jetzt kommen«, sagte er zornig, während er zu einer alten Truhe hinüberging, die unter einem Haufen benutzter Handtücher
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