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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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zittern.
    »Sei still«, flüsterte er wutschnaubend. »Du bist ein Lügner.«

    »Nein«, schnurrte der Dämon. »Das bin ich nicht. Ich will dich nicht reizen, Max, sondern biete dir mein Mitgefühl an. Wie viele traurige Seelen sind von der Erde verschwunden, ohne jemals wahrhaft zu wissen, wer sie waren und warum sie hier waren? Es ist nicht gerecht – nichts davon ist gerecht! Rowan denkt irrtümlicherweise, ich würde das Buch Thoth zu meinem eigenen Nutzen suchen. Ich suche es zu deinem Nutzen! Wer außer mir kann das Buch benutzen und die Geheimnisse teilen, die der ganzen Menschheit gehören sollten? Es ist ein grausames Schicksal, dass deinesgleichen mit Bewusstsein gesegnet ist, während ihm wahres Verstehen verwehrt bleibt. Wer bist du, Max? Bevor du nicht deinen Wahrnamen erfährst, wirst du niemals Frieden erfahren. Deine Existenz wird nichts sein als ein falsches, zielloses Etwas, bis du mit all den anderen vor dir verblasst.«
    Das Feuer flackerte und eine Säule heller Funken stob in die Nacht empor.
    »Aber warum die Zerstörung?«, fragte David leise. »Warum laufen Vyes und Kobolde und andere dunkle Kreaturen Amok? Warum muss sich jedes Land beugen und im Staub kriechen?«
    »Unerbittliche Notwendigkeiten«, erklärte Astaroth achselzuckend. »Ich bezweifle nicht, dass es viele traurige Geschichten gibt und dass viele meinen Namen verfluchen, aber dem größeren Wohl muss gedient werden. Die Menschheit steht eine, vielleicht zwei Generationen vor der Selbstauslöschung. Was sie braucht, ist eine einzige starke Stimme – ein Herrscher, der mit Wissen und Weisheit gesegnet ist, um die Dinge zu richten, bevor es zu spät ist. Es ist nicht Eroberung, nach der ich trachte, sondern Befriedung. Ich räume jedoch vollauf ein, dass das Buch eine elegantere Lösung ist. Indem du mir Knüppel zwischen die
Beine wirfst, David Menlo, ziehst du lediglich das Leiden der Menschheit in die Länge. So müsste es nicht sein.«
    David schüttelte den Kopf und lächelte den Dämon an.
    »Flectere si nequea superos, Achaeronta movebo.«
    Astaroths Lächeln verschwand.
    »Post tenebras lux«, flüsterte er zur Antwort. »Du weißt nichts über die Hölle, David Menlo, doch vor dem Ende wirst du vielleicht mehr wissen. Für den Augenblick ziehe ich indes ein wenig sportlichen Wettkampf vor und möchte dich nicht an die Gefahren der Sidh verlieren. Höre dies, bevor ich gehe: Viele Weggabelungen liegen zwischen dir und Rodrubân. Wähle stets die rechte Straße oder du wirst verloren sein. Und obwohl dich dürstet, trinke aus keinem Bach, bis du nach Rodrubân kommst und dir Einlass in seine Hallen gewährt wird.«
    Das Feuer züngelte plötzlich hoch auf und verbarg das Gesicht des Dämons. Max blinzelte und erblickte einen großen schwarzen Wolf mit hellgelben Augen und einer roten, aus dem Maul hängenden Zunge. Mit einem einzigen Satz sprang der Wolf über das Feuer, stieß Max und David zur Seite, als er zwischen ihnen landete, und jagte die dunkle Straße hinunter. Die Jungen kauerten sich dichter ans Feuer. Keiner von ihnen sprach, während sie den hellen Mond betrachteten und die stille Landschaft aus Hügeln und Schatten.
     
    Die Sonne ging dreimal auf und unter, während Max und David ihren Weg fortsetzten und sich von Brombeeren ernährten, die wild auf den Hügeln wuchsen. Eingedenk Astraroths Warnung widerstanden sie der Versuchung, aus den klaren Bächen zu trinken, deren Plätschern für ihre trockenen, geschwollenen Kehlen wie ein Sirenengesang war. An jeder Weggabelung hielten sie sich rechts und lagerten
des Nachts zwischen den Wurzeln altersgrauer Bäume, wo sie Zuflucht vor dem Wind fanden. Sie hatten keine Spur mehr von Astaroth entdeckt, und Mr Sikes schien damit zufrieden zu sein, in Max’ Tasche zu schlummern. Am vierten Tag hörten die Jungen das Schmettern eines fernen Horns. Sie vergaßen Hunger und Durst und eilten, so schnell ihre müden Beine sie tragen konnten, den Hügel hinauf.
    Als sie sich dem Gipfel näherten, kam etwas über den Hügel gesprungen und eilte an ihnen vorbei. Es war ein Hirsch mit rauem rotem Fell, dem das Entsetzen aus den weiß geränderten Augen sah. Eine Hirschkuh kam als Nächstes auf der Kuppe des Hügels in Sicht, gefolgt von einer weiteren und noch einer. Sie sprangen an Max und David vorbei und flohen in die Sicherheit eines bewaldeten Dickichts.
    Erneut erklang ein Horn. Als die Jungen auf der Kuppe angelangt waren, bot sich ihnen ein verblüffendes

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