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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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vergessen. Ich verstehe,
dass sowohl Glückwünsche als auch Beileidsbekundungen angebracht sind. Bitte, erlauben Sie mir, Ihnen beides auszusprechen.«
    »Das ist nicht der Grund, warum ich Sie gerufen habe«, erwiderte Max gereizt. Er musste das Lymrill, das den Gnom als ein exotisches Dessert zu betrachten schien, festhalten. »Haben Sie von Connor Lynch Besitz ergriffen?«
    »Wie bitte?«, fragte der Gnom, dessen Augen sich angesichts der Frage und der ungeteilten Aufmerksamkeit des Lymrills geweitet hatten.
    »Beantworten Sie die Frage«, verlangte Max.
    »Natürlich nicht, Kind«, sagte Mr Sikes. »Meine bescheidene Art ist zu dergleichen kaum fähig. Jedes Buch über Beschwörungen wird das bestätigen.«
    »Arbeiten Sie mit dem Feind zusammen?«, hakte Max nach und starrte eindringlich in das verblüffte Gesicht vor ihm.
    »Nein«, erwiderte Mr Sikes kühl. »Das tue ich nicht. Und ich möchte Sie in aller Bescheidenheit bitten, Ihrem entzückenden Schoßtier beide Hände zu widmen.«
    Max drückte Nick fester an sich und strich mit den Händen über die Stacheln des Lymrills, um es zu beruhigen. Für den Augenblick beschwichtigt, hörte Nick auf zu zappeln, fuhr indes aber fort, den Gnom hungrig zu beäugen und gelegentlich zu schnauben.
    »Wo sind Sie gewesen?«, fragte Max nach einer kurzen Pause. »Warum sind Sie nicht mit mir nach Rodrubân gekommen? Ich war dort ganz allein.«
    »Ich konnte nicht«, erklärte Mr Sikes. »Dieser Ort ist umgeben von vielen Zaubern – blinde Passagiere sind nicht erlaubt. Sie dürfen indes versichert sein, dass ich viele Male versucht habe, Sie zu besuchen, jedoch immer wieder gefunden und zurückgeschickt wurde. Sie sind dort
sehr voreingenommen gegen meine Art, fürchte ich. Meine Probleme sind jedoch nur von geringer Bedeutung. Die eigentliche Frage ist, wie es Ihnen geht, Master McDaniels. Es ist schrecklich für einen Jungen, einen Menschen zu verlieren, der ihm so teuer war …«
    Max nickte, sagte jedoch nichts. Die ganze Nacht hindurch saß er auf den Baumwipfeln und weinte lautlos, während Mr Sikes am Vorabend der Beerdigung seiner Mutter mit besänftigender Stimme von Hoffnung sprach und von Heilung.
     
    Vor Sonnenaufgang stahl Max sich zum Herrenhaus zurück und tappte den Flur zu den Duschen entlang. Als er in ihr Zimmer kam, trug David bereits seine förmliche Rowan-Uniform und saß unten am Feuer. Max kämmte sich sorgfältig das Haar und knöpfte sein Hemd zu, bevor er mit steifen, mechanischen Bewegungen die Krawatte in Angriff nahm.
    Sein Vater wartete, bekleidet mit einem schwarzen Anzug, im Foyer. Er ergriff Max’ Hand und gemeinsam traten sie hinaus in den stillen, grauen Morgen.
    Sie gingen die Pfade entlang, und ihr Weg wurde von den Gaslaternen beleuchtet, die in dieser Stunde noch immer hell brannten. Nachdem sie am Alten Tom und Maggie vorbeigegangen waren, erreichten sie bald die in den Fels gemeißelten Stufen, die zum Meer hinunterführten. Bob war bereits da und stellte den letzten der vielen Klappstühle auf, die in säuberlichen Reihen arrangiert waren. Der Oger trug einen riesigen schwarzen Anzug und wirkte niedergeschlagen, als er breitbeinig herbeigeschlendert kam, um ihnen die Hand zu schütteln.
    »Ist alles so, wie Sie es haben wollen?«, erkundigte sich der Oger.

    »Ja«, antwortete Mr McDaniels, blickte über die Sitzreihen und befingerte ein Stück Papier in seiner Brusttasche. »War es schwierig, alles hier herunterzubringen?«
    »Nicht für Bob«, erwiderte der Oger mit einem sanften Lächeln. Er zeigte auf einen Sandstreifen in der Nähe des verlassenen Docks, wo einst die Kestrel vor Anker gelegen hatte. Dort auf dem Strand befand sich ein schmales graues Boot. Max sah seine Mutter darin liegen, eingehüllt in weiße Seide, die Arme auf der Brust verschränkt.
    »Gut, gut«, sagte Mr McDaniels, bevor er sein Papier auffaltete und einen Blick darauf warf. Dann hielt er es dem Oger ruckartig hin. »Wenn die Zeit kommt, würden Sie dies für mich vorlesen, Bob? Ich glaube nicht, dass ich dem gewachsen sein werde.«
    Der Oger nahm das Blatt Papier und musterte es durch sein Monokel. »Bob würde sich geehrt fühlen«, erwiderte er, faltete das Blatt zusammen und schob es in seine Hemdtasche.
    Max und sein Vater setzten sich auf die Stühle, die dem kleinen Boot am nächsten standen. Unterdessen erschienen nach und nach weitere Leute. Sie kamen in kleine Gruppen die Steinstufen herunter, während Nolan auf seiner alten,

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