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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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fest.

    »Antworten Sie mir!«
    Coopers Gesicht verdüsterte sich und er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Dann drehte er sich um und packte Max hart an den Schultern.
    »Ich denke, dass sie noch lebt, weil ihr Apfel nicht golden geworden ist. Und das ist alles, was du aus mir herausbekommen wirst, hörst du?«
    Die Worte trafen Max wie ein körperlicher Schlag. Cooper ließ ihn los und ging zur Tür. Max’ Hände begannen zu zittern. Eine gewaltige, beängstigende Woge von Energie durchfuhr seinen Körper wie ein Peitschenschlag.
    Nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte, schloss Max für einen Moment die Augen und versuchte, sich zu beruhigen.
    Seine Mutter lebte. Seine Mutter hatte Rowan besucht.
    Erinnerungen blitzten in Max auf. Er hatte seine Mutter niemals etwas Ungewöhnliches tun sehen – nichts, das darauf hätte schließen lassen, dass sie über irgendwelche außergewöhnlichen Fähigkeiten verfügte. Und Rowan hatte sie gewiss nie erwähnt. So viele Fragen. Er öffnete die Augen und sah Dr. Rasmussen in der Tür stehen. Der Mann musterte ihn neugierig.
    »Bist du krank, Junge?«, fragte Rasmussen. »Du siehst nicht gut aus.«
    »Mir geht es bestens«, krächzte Max.
    »Ich hoffe, ihr habt es hier gemütlich«, sagte Rasmussen und blickte dabei mit milder Erheiterung auf Coopers schmutzige Kleider. »Und ich sehe, ihr habt es bereits geschafft, einen Happen zu essen«, fügte er hinzu, als er das kulinarische Gemetzel bemerkte.
    »Nein«, seufzte Cooper. »Nur Mum.«
    »Ah, die Hexe«, sagte Dr. Rasmussen stirnrunzelnd. »Eine eigenartige Reisegefährtin. Wenn Sie so weit sind,
werde ich Sie zu einem kurzen Rundgang durch die Werkstatt mitnehmen. Dann erbitten wir Ihre Gesellschaft beim Abendessen.«
    Einige Minuten später hatten sie sich in eine der schwebenden Kabinen gezwängt und sausten durch unterirdische Weizenfelder, Obstgärten und Gewächshäuser, allesamt beleuchtet von künstlichem Sonnenlicht und gepflegt von spinnengliedrigen Robotern oder echten Menschen, denen die Tätigkeit offensichtlich Spaß machte. Sie glitten durch gewaltige Gießereien, vorbei an den Spiralen riesiger Energiekonverter und an den verblendeten Fassaden von Forschungslabors, die wie Felsbänke in die riesigen Kavernen eines alten Salzbergwerks hineinragten. Die Oberflächen waren sauber, die Menschen bewegten sich ohne Hast und dennoch ebenso zielgerichtet wie effizient und überall war das leise Summen von weißem Rauschen zu hören.
    »Wie viele Menschen leben in der Werkstatt?«, fragte Cooper, als die Kabine langsamer wurde, damit eine Gruppe von Wissenschaftlern den Weg überqueren konnte.
    »Das ist geheim, wie Sie sicher verstehen werden«, antwortete Dr. Rasmussen.
    Die Kabine stieg mehrere Stockwerke hoch und fuhr mit schnellerem Tempo in eine gut beleuchtete Halle von der Größe eines Flugzeughangars. Max zappelte unruhig und beobachtete Mum, während sie an biologischen Exponaten vorbeikamen. Riesenhafte Skelette von Walen und Dinosauriern hingen in Glasvitrinen, und ihre Mäuler klafften weit auf, um feine Barten oder eine Handspanne lange Zähne zu entblößen. Während sie an Faultieren, Kraken, Marmosetten und Wasserbüffeln entlanggondelten, drückte Mum das Gesicht gegen das Fenster der Kabine.
    Dr. Rasmussen setzte seinen trockenen Kommentar fort. »… natürlich sind viele davon inzwischen ausgestorben,
aber wir haben alles verfügbare genetische Material in Tiefkühlbehältern über jedem Exponat eingelagert. Damit sind wir in der Lage, jede Spezies wieder neu aufleben zu lassen, deren Wiederbelebung für wünschenswert gehalten wird. Zum Beispiel …«
    »Wo ist die Hexe?«, platzte Mum heraus.
    »Wie bitte?«
    »Die Hexe, die Hexe!«, kreischte Mum. »Ich will sie sehen.«
    »Also schön«, sagte Rasmussen. Die Kabine summte auf einen geräumigen Flügel zu, der einem Schild zufolge EXOTIKA beherbergte.
    Diese Galerie war düster, im Wesentlichen erhellt durch die Exponate selbst, deren Glasvitrinen von innen beleuchtet wurden.
    »Ah, jetzt wird es interessant«, bemerkte David und richtete sich auf.
    Max starrte eine Cocatrix – halb Hahn, halb Basilisk – mit rostrotem Gefieder an, der man die versteinernden Augen entfernt hatte. Ein gescheckter Kobold aus Okinawa funkelte starr geradeaus, das Maul mit den scharfen Zähnen in einem schelmischen Grinsen erstarrt. Sie kamen an einem Baltischen Oger und einem Schlangen-Nage vorbei. David und Max reckten den Hals, um einen

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