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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Miss Boon schwebte einen Meter über dem Boden, um einige Inschriften am oberen Rand zu betrachten; David trat einen Schritt zurück, um das Ganze auf sich wirken zu lassen. Während die beiden in rätselhaftes Schweigen verfielen, begann Dr. Braden, vor sich hin zu brummeln. Minutenlang bewegte David sich nicht, sondern stand nur mit hinter dem Rücken verschränkten Händen da, als bewundere er ein Kunstwerk. Plötzlich klatschte er in die Hände. Seine junge Stimme hallte von den Wänden wider.
    »Kleine Myrmex, kleine Myrmex, erwacht! Der Zauberer ist gekommen und ruft euch zurück ins Leben.«
    Nichts geschah.
    »›Zauberer‹, dass ich nicht lache«, höhnte Dr. Braden. »Also, vielleicht können wir jetzt wieder weiter…«
    »Scht«, murmelte Rasmussen und hob einen Finger. »Da geschieht etwas.«
    Es geschah tatsächlich etwas. Ein feines Pulver rieselte in kleinen Rinnsalen die Tür hinunter. Max kniff die Augen zusammen und beobachtete, wie der Stein rund um die gemeißelten Ameisen sich auflöste und darunter ein Dutzend glänzender schwarzer Leiber zum Vorschein kam. Die riesigen Ameisen schüttelten die verbliebenen Steinreste ab. Die geknickten Antennen zitterten, Unterkiefer knackten, und sie begannen, im Uhrzeigersinn in wohlgeordneter Prozession auf ihrem Außenkreis um die Tür zu marschieren.
Dr. Rasmussen schnalzte mit der Zunge und drehte sich mit einem triumphierenden Grinsen zu Dr. Braden um.
    »Sehen Sie? Ich habe Ihnen ja gesagt, dass der Kleine großes Ansehen genießt. Miss Boon, ist die Tür geöffnet?«
    »Nein, Dr. Rasmussen«, antwortete sie. »Diese Tür ist mit vielen Zaubern belegt – David hat sie lediglich wissen lassen, dass jemand einzutreten wünscht. Sie ist immer noch verschlossen.«
    Dr. Braden funkelte Jason Barrett an.
    »Warum waren Sie dazu nicht imstande?«, fragte sie.
    »Es ist nicht Jasons Schuld«, warf Miss Boon ein. »Die Beschwörung mag so einfach sein wie ein Kinderreim, aber sie hängt von dem ab, der sie spricht. Auf mich würde diese Tür nicht hören. Ich glaube nicht, dass sie auf irgendjemand anderen als David hören würde.«
    »Aber er ist ein Kind«, erklärte Dr. Braden spöttisch.
    »Dr. Braden«, sagte Miss Boon, »ein so gebildeter Mensch wie Sie braucht gewiss nicht meine Hilfe, um zu verstehen, dass kleine Dinge über gewaltige Energie verfügen können.«
    »Natürlich nicht«, entgegnete die Ingenieurin.
    »Nun, Sie haben den mächtigsten Magier vor sich, den die Welt seit fast vierhundert Jahren gesehen hat. Seit Elias Bram, um genau zu sein. Meiner Meinung nach ist David sogar mehr als ein Magier – er ist ein wahrer Zauberer.«
    »Was ist der Unterschied?«, fragte Dr. Braden, während sie an ihrem Kinn zupfte.
    »Magier können Zauber weben«, erklärte Miss Boon schlicht. »Zauberer halten sich oft nicht mit solchen Fingerübungen auf – ihre Energien und Instinkte sind so gewaltig, dass sie sich einfach aus dem Stegreif schaffen können, was sie brauchen. Sie sind extrem selten.«
    Dr. Braden öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu.
    »Ist er der Grund, warum Rowan verschwunden ist?«, fragte Dr. Rasmussen.
    »Ja«, bestätigte Miss Boon.
    »Ich verstehe«, sagte Dr. Rasmussen voller Bewunderung.
    David machte auf dem Absatz kehrt und kam, die Hände tief in die Taschen vergraben, auf sie zu. Sein junges Gesicht war ruhig und gefasst. Hinter ihm setzten die Ameisen ihren unermüdlichen Marsch fort.
    »Ich brauche ein wenig Ruhe, daher wäre es das Beste, wenn Sie alle jetzt gehen würden«, sagte er, den Blick auf den Boden gerichtet.
    Dr. Rasmussen kicherte.
    »Wir verstehen vollkommen – wir sind viel zu laut. Du sollst absolute Ruhe haben, junger Mann.«
    David schüttelte den Kopf. »Ich werde Ungestörtheit brauchen und ein Buch. Ich denke, Miss Boon weiß, welches.«
    Miss Boon sah David in die Augen.
    »Bist du dir da ganz sicher?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ganz sicher.«
    »David, ich will nicht, dass du hier unten allein bist«, murmelte Cooper.
    »Max kann hierbleiben«, sagte David und kehrte langsam zur Tür zurück. »Oh, und ich möchte Kaffee haben – literweise, bitte. Mit reichlich Zucker und Sahne.«
    Dr. Braden wollte Einwände erheben, aber Rasmussen brachte sie mit einem wütenden Blick zum Schweigen.
    »Wenn ich gelernt habe, irgendetwas zu respektieren, dann sind es die Forderungen eines Genies«, erklärte er. »Natürlich kann David bekommen, was immer er wünscht. Wir werden ihm seine Ungestörtheit

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