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Schule für höhere Töchter

Schule für höhere Töchter

Titel: Schule für höhere Töchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Börsenberichte, das ›Wall Street Journal‹ und den ›National Observer‹ Ich könnte das alles auch zu Hause tun, aber dies ist ein Ort, an den ich von zu Hause gehen und von dem aus ich nach Hause zurückkehren kann. Das verleiht dem Tag eine Struktur.«
    Kate nickte. Bevor man sie gebeten hatte, das Seminar im Theban zu übernehmen, hatte sie mit diesem Problem gelebt wie alle, die zu Hause arbeiten und deren Tag nicht durch die Notwendigkeit strukturiert wird, zu bestimmten Zeiten zur Arbeit zu gehen und wieder heimzukommen. Es war das alte Problem von Freiheit und Zeit, die einem durch die Finger glitt. Solange man seinen Tag nicht sehr sorgfältig strukturierte und Zeitpläne mit einer Striktheit einhielt, die einem Trappistenkloster Ehre gemacht hätte, vergeudete man Zeit und verzettelte sich.
    »Sie wollten wissen, wie gestern abend das Experiment mit den Hunden ausgegangen ist«, sagte Kate, »und Miss Tyringham hat mir erlaubt, es Ihnen zu erzählen. Die Hunde haben Reed, der ein paar halbherzige Versuche gemacht hat, sich vor ihnen zu verstecken, sofort aufgespürt. Er ist überzeugt, daß sich niemand im Gebäude verstecken kann, ohne von den Hunden entdeckt zu werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Mr. Jablon. »Dann werde ich meine Geschichte wohl ändern müssen.«
    »Ich denke, das wäre nicht schlecht«, sagte Kate. »Wie sollte sie denn aussehen – daß Sie Ihre Schwiegertochter überredet haben, mit Ihnen zur Schule zu gehen, daß Sie sie dort aus den Augen verloren haben, nach Hause gegangen sind und sie dort gelassen haben, damit sie von den Hunden erschreckt wird?«
    »So ähnlich. Wissen Sie, ich hatte Angst, daß eines der Kinder… aber, wie es aussieht, hatte die Polizei mich in Verdacht und meinen Tagesablauf überprüft; dabei hat sie festgestellt, daß ich für den ganzen Abend ein Alibi hatte. Ich hoffe, mir gelingt es wie sonst niemandem, zu verbergen, daß ich nicht am Ort des Verbrechens war. Aber es gibt wohl nichts, was nicht schon einmal dagewesen ist, oder?«
    »Wo waren Sie?« fragte Kate. »Ich hoffe, Sie haben nichts gegen meine direkten Fragen. Wenn es Ihnen lieber ist, werde ich gern versuchen, mehr um die Dinge herumzureden.«
    »Im allgemeinen ist es mir lieber«, gab Mr. Jablon zu. »Ich mag die Höflichkeit gesellschaftlicher Umgangsformen, die das Räderwerk des Fortschritts ölen. Unter diesen Umständen akzeptiere ich die Notwendigkeit von Abkürzungen. Ich war zum Dinner zu Hause, mit Angelica, einer ihrer Schulfreundinnen, Freemond Oliver, meinem Enkel Patrick und meiner Schwiegertochter.«
    »Lädt Angelica häufig Freundinnen zum Dinner ein?«
    »In letzter Zeit schon. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich festgestellt, daß meine Schwiegertochter das mit der Begründung zu unterbinden versuchte, es beanspruche zuviel von ihrer Zeit und Energie, aber ich habe ihr klargemacht, daß das Personal durchaus in der Lage ist, zusätzliche Arbeit zu verkraften, und daß ich der Meinung bin, Kinder sollten ein Zuhause haben, in das sie ihre Freunde einladen können. Wahr ist, daß Angelica erst in letzter Zeit ihre Freundinnen mitgebracht hat, weil sie sich wegen ihres Zuhauses geschämt hat.«
    »Geschämt? Ich hatte den Eindruck…«
    »Nicht wegen des Hauses, das ist durchaus akzeptabel, sondern wegen ihrer Mutter und mir. Es bestand leider immer die Gefahr, daß ihre Mutter eine hysterische Szene machte oder Angelica durch irgendeine taktlose Bemerkung in Verlegenheit brachte, und sie genierte sich wegen meiner Auffassungen, die sie konservativ nannte, als sei das Wort ein Schimpfwort; ich betrachte es eher als Kompliment. Ich versuche, Dinge zu erhalten.«
    »Ich verstehe«, sagte Kate. Sie war geneigt, Freemonds Anwesenheit Mrs. Banister und den Encountergruppen zuzuschreiben. Wenn man seine Abneigungen und seinen Ärger erst einmal herausgeschrien hat und die Freundinnen über Mutter und Großvater Bescheid wissen, gibt es keinen Grund mehr, das Zuhause vor ihnen zu verbergen. Im Gegenteil, sie können als unbeteiligte Beobachter sogar die berechtigte Ablehnung bestätigen.
    »Nach dem Dinner«, fuhr er fort, »sind alle verschwunden, wie immer, und ich bin zu meinem Bridge-Club gegangen. Ich kam dort gegen neun an und war kurz vor eins wieder zu Hause. Ich habe die ganze Zeit über Bridge gespielt. Es ist ein privater Bridge-Club, nur für Männer.«
    Kate fielen mehrere Kriminalromane ein, die sie vor langer Zeit einmal gelesen hatte und in denen der Mörder

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