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Schumacher, Jens - Deep

Schumacher, Jens - Deep

Titel: Schumacher, Jens - Deep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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»Markier die Position im GPS, Jeff!«
    Rudd ging und tat wie geheißen. Irving steuerte den Tauchroboter unterdessen am Turm des U-Boots vorbei, auf die andere Seite des Rumpfes und wieder ein Stück abwärts. Anschließend ließ er ihn eine Drehung ausführen und strahlte die Backbordseite des gewaltigen Schiffs an.
    Jeff hatte recht: Die Außenhaut des Bootes wies äußerlich keinerlei Anzeichen von Schäden auf. Die stählerne Hülle war zwar bis zur Unkenntlichkeit mit Meereslebewesen verkrustet, sah beinahe aus wie ein organisch entstandener Teil des Meeresbodens, Löcher oder Risse wies sie jedoch nicht auf.
    Langsam glitt Irving an einer weiteren Reihe von Fenstern vorbei. Die meisten der gläsernen Ovale waren vom Rand her mit Korallen und Muscheln überwuchert, nur in der Mitte gab es noch freie Flächen, eine oder auch mehrere Handflächen groß.
    Mit verklärtem Blick verfolgte Irving den Weg des Tauchroboters. Es war allgemein bekannt, dass die Deutschen regelrecht fanatisch waren, was die Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit anging. Irving war sicher, dass aus dieser Sache eine ordentliche Summe herauszuschlagen war. Er und Rudd wären gemachte Männer, möglicherweise würde er Robbie zum ersten Mal seit Jahren ein paar anständige Weihnachtsgeschenke kaufen können! Vielleicht würde das Geld sogar ausreichen, um endlich das Sorgerecht für den Jungen einzuklagen? Dann würden er und Robbie sich nicht bloß alle vier Wochen für ein paar Tage sehen, sondern …
    Wuschschi
    Keuchend ließ Irving den Joystick los. Was war das gewesen?
    Mit zusammengekniffenen Augen schob er seinen Kopf dicht vor den Monitor. Er hatte etwas gesehen, eine Art verstohlenes Huschen. Hinter einer der verkrusteten Scheiben!
    »Was gibt’s?« Jeff Rudd trat hinter seinen Stuhl und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wieso hast du angehalten?«
    Der Roboter war, angetrieben von seinem eigenen Schwung, am letzten Bullauge vorbeigeglitten und stehen geblieben. Die Kamera zeigte nur noch ein Stück der schmucklosen, gewölbten Bordwand.
    Irving machte sich von Neuem am Kontrollhebel zu schaffen. Das ROV wendete.
    »Was ist denn los, Mann? Hast du ’ne Ladung Goldbarren entdeckt?« Rudds Stimme klang mit einem Mal sehr interessiert.
    »Da war was! Ich habe gesehen, wie sich hinter einem der Fenster etwas bewegt hat.«
    Rudd zuckte mit den Schultern. »Und wenn? Wird ein Fisch gewesen sein. Selbst wenn äußerlich keine Beschädigungen zu erkennen sind, steht das Boot ohne Zweifel voll Wasser. Kein Druckkörper übersteht so eine lange Zeit in der Tiefe, ohne undicht zu werden. Da drin wimmelt es garantiert vor Viehzeug.«
    Irving schüttelte den Kopf, bediente konzentriert den Hebel. »Es sah aber nicht aus wie ein beschissener Fisch, Jeff. Dafür war es zu groß.«
    »Wie, zu groß? Was meinst du?«
    Statt einer Antwort steuerte Irving den Roboter erneut vor die Reihe von Bullaugen. Aus der Nähe erinnerten sie an Schießscharten, nur dass sie nicht senkrecht in die stählerne Wand eingelassen waren, sondern waagerecht.
     
    Rudd stöhnte genervt. »Es wird gleich dunkel, Tom. Wenn du noch lange dort unten herummurkst …«
    »Da!« Irvings Finger schnellte vor, deutete auf den linken der drei Monitore. »Hast du das gesehen?«
    »Nee, hab ich nicht. Was soll da gewesen sein?«
    »Etwas hat sich bewegt! Etwas, das die ganze Fläche des Bullauges verdeckt hat. Als ich darauf zugesteuert bin, ist es zur Seite verschwunden.« Irving wischte sich über die Stirn, auf der sich Schweißperlen gebildet hatten. Beim ersten Mal hatte er noch für möglich gehalten, dass ihm die schlechte Bildqualität oder die Reflexionen der untergehenden Sonne auf den Monitoren einen Streich gespielt hatten. Jetzt jedoch war er sich ganz sicher gewesen, etwas hinter dem Fenster gesehen zu haben. Und es war ganz bestimmt kein Fisch gewesen!
    Mit angehaltenem Atem steuerte er den Roboter ganz dicht an eine der Scheiben heran.
    »Deine Augen sind überreizt, Tom. Seit Tagen starrst du jetzt schon auf diese mickrigen Bildschirme. Kein Wunder, wenn du irgendwann anfängst, Halluzi –«
    Rudd verstummte abrupt. Ungläubig starrte er auf das Bullauge, das höchstens noch einen Meter von der Kamera des Tauchroboters entfernt war.
    Etwas Formloses, Graues klebte von innen an dem algenbewachsenen Glas. Es bedeckte die Fläche des Fensters vollständig, und auch ohne viel Fantasie ließ sich erahnen, dass es jenseits der Scheibe noch weiterging.
    »Was

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