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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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der ursprünglichen Lebensform nach der Umwandlung erhalten bleiben. Bei Menschen die Augenpartie. Aus diesem Grund kam mir auch der Blick des Wesens, das zu mir in den SnoCat hereinstarrte, so erschreckend vertraut vor.«
    Unvermittelt sprang Morten Gray auf und starrte Dr. Wilkins mit unverhohlenem Entsetzen an. »Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die umgewandelten Biester infektiös? Wer sie anfasst, verwandelt sich ein paar Tage später ebenfalls.« Er deutete mit einem zitternden Zeigefinger auf Henrys Vater. »Er ist infiziert. Wer sagt uns, dass er nicht auch ansteckend ist?«
    Dr. Lamont machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Das scheint mir sehr unwahrscheinlich. Für eine Übertragung des Erregers durch Hautkontakt müsste die Epidermis des Befallenen selbst reaktive Substanz ausscheiden, durch eigens umgewandelte Drüsen etwa. Die sind in einem so frühen Stadium der Metamorphose unmöglich schon ausgebildet.«
    »Möglicherweise tritt infektiöses Material auch erst nach dem Ableben der Kreatur aus«, mischte sich Professor Albrecht ein. »Das Mutagen könnte im Augenblick des Todes ausgeschieden werden, um den Fortbestand der Rasse zu sichern. Man kennt ähnliche Prozesse von Quallenarten, die in ihren letzten Sekunden große Mengen Eier und Samenflüssigkeit ins Wasser abgeben.«
    Gray sah zweifelnd erst Lamont, dann den Professor und erneut Donald Wilkins an. Schließlich nahm er wieder Platz.
    »Ja, so muss es abgelaufen sein«, murmelte Professor Albrecht. »Donald und seine Kollegen infizierten sich am Kadaver der Kreatur. Vier der Betroffenen begannen daraufhin, sich zu verändern, äußerlich wie innerlich. Im weiteren Verlauf gehorchten sie dem Ruf, der sie als künftige Dienerwesen zur Ruinenstadt zurücklockte, und verließen die Gruppe.«
    Golitzin kraulte sich den Bart. »Wenn Sie recht haben, war es vielleicht einer der Infizierten, der noch einmal zum Lager zurückkehrte und den Kadaver fortgeschafft hat. Beispielsweise der Assistent dieses Dr. Clegg, bei dem die Veränderungen zuerst einsetzten?«
    »Möglicherweise wollte er ihn vor denen verbergen, die irgendwann kommen und nach Donalds Team suchen würden?« Eileen nickte heftig, während sie den Gedanken im Kopf weiterspann. »Laut allem, was Donald uns über das Verhalten dieser Kreaturen während des Angriffs auf das Lager berichtet hat, verfügen sie noch über Reste ihrer menschlichen Intelligenz. Calvin Wylde, dem ersten Verschollenen, war demnach auch nach seiner Mutation klar, dass wir oder andere uns auf die Suche nach Donald machen würden. Solange es in der Ruinenstadt aber noch keine ausreichende Zahl neuer Dienerwesen gab, musste jede Aufmerksamkeit vermieden werden. Wylde kehrte zurück, verbarg den Kadaver …«
    »… und machte sich erst dann auf den Weg zur Ruinenstadt.« Auch Professor Albrecht nickte langsam. »Als Donald einige Tage später selbst dort ankam, gab es bereits vier voll ausgebildete graue Kreaturen – die umgewandelten Mitglieder seines eigenen Teams. Und diese verteidigten, einem uralten Programm folgend, ihre Heimstatt erbittert gegen die Eindringlinge.« Albrecht kratzte sich am Kopf. »Doch bevor sie dazu kamen, das Lager anzugreifen, hatten Donalds Leute bereits Ausflüge in das Tunnelsystem unternommen. Vier von ihnen, darunter er selbst, infizierten sich direkt an der reaktiven Substanz. Die Veränderungen setzten ein, nachdem sie vor den Kreaturen in die Stollen geflohen waren.«
    »Könnte das der Grund dafür sein, dass euch die Biester bei ihrem Angriff aufs Lager ungeschoren davonkommen ließen?« Eileen gestikulierte aufgeregt in Donald Wilkins’ Richtung. »Du hast gesagt, eine der Kreaturen habe zu euch ins Innere des SnoCat geschnüffelt. Vielleicht hat sie bei dieser Gelegenheit registriert, dass ihr den Keim der außerirdischen Rasse bereits in euch hattet. Es bestand folglich kein Anlass mehr, euch umzubringen, denn wenige Tage später würdet ihr ja schon ihre Reihen verstärken.«
    »Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht«, gestand Henrys Vater. »Aber das könnte die Erklärung dafür sein, dass Eisley, Bilk, Goldstein und ich in unserem Versteck so lange unbehelligt blieben. Vielleicht wussten die Dienerwesen sehr gut, wo wir steckten. Aber sie ließen uns in Ruhe, damit die Umwandlung vonstattengehen konnte.«
    »Womöglich hast du dir den Besuch der Kreatur in deiner Kammer gar nicht eingebildet«, überlegte Henry laut. »Vielleicht wollte sie

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