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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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Stimmung im Fahrzeug gedämpft. Sie hatten die letzte bestätigte GPS-Position des Spyker-Teams erreicht – und weit und breit deutete nichts darauf hin, dass Donald Wilkins und seine Begleiter jemals hier gewesen waren.
    Sie waren seit dem frühen Morgengrauen unterwegs, wobei sie sich exakt an die Route gehalten hatten, die Henrys Vater von der Bohrstelle aus eingeschlagen hatte. Wie Dr. Golitzin befürchtet hatte, führte die Spur jedoch weder zu einem neuen Lager noch zu einem liegen gebliebenen Schneefahrzeug. Stattdessen führte sie einfach … nirgendwohin.
    In den zurückliegenden Stunden hatte sich Henry erneut den Kopf darüber zerbrochen, was es mit dem Abreißen des Kontakts zum Team seines Vaters auf sich haben konnte. Nach wie vor fand er die Vorstellung, alle Funkgeräte, Peilsender und Satellitentelefone könnten gleichzeitig ihren Geist aufgegeben haben, extrem unrealistisch. Dafür hätten beide SnoCats schon von einer auf die andere Sekunde explodieren müssen – und zwar synchron, denn sonst hätten die Teammitglieder im zweiten Fahrzeug ja um Hilfe funken können. Nein, es musste etwas anderes dahinterstecken!
    Für einen kurzen Moment kam Henry sein Albtraum von vor einigen Tagen wieder in den Sinn: Er musste an das berstende Eis und die schwarzen, aus der Tiefe emporschwappenden Wogen denken … und an die widerlichen Greifarme, die sich gierig in seine Richtung gereckt hatten. Glücklicherweise hatte er am Vortag so viel über das Grundgestein und den Eisschild der Antarktis gelernt, dass es ihm leichtfiel, das irreale Bild erneut aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er konzentrierte sich und erwog die einzige verbleibende Möglichkeit – eine, die sie von Anfang an nicht restlos hatten ausschließen können.
    Was, wenn sein Vater es bewusst darauf angelegt hatte, für eine Weile jeden Kontakt zur Außenwelt zu vermeiden? War das, was er hundert Meter unter dem Eis entdeckt hatte, so bahnbrechend und außergewöhnlich gewesen, dass er es erst mit der Welt teilen wollte, sobald er selbst alles darüber herausgefunden hatte? Das hätte durchaus zu dem Donald Wilkins gepasst, den Henry seit seiner Kindheit kannte. Allerdings konnte Henry sich beim besten Willen nicht vorstellen, worum es sich bei einem derart spektakulären Fund gehandelt haben könnte.
    Das Krachen des Bordfunkgeräts riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Während ihr in der Gegend rumsteht und überlegt, wie’s weitergeht, erkunden Gray und ich mal ein bisschen die Gegend«, verkündete die blecherne Stimme von Lincoln aus dem Lautsprecher. Er und Morten Gray waren heute im Hägglund ganz für sich; Dr. Lamont hatte nach einer weiteren Nacht, in der sein Zeltgenosse Albrecht das Heizgerät nicht in den Griff bekommen hatte, darauf bestanden, im wärmeren SnoCat mitzufahren.
    »Erlaubnis erteilt«, verkündete Golitzin in das Sprechteil des Funkgeräts. »Aber entfernt euch nicht zu weit. Und keine unnötig riskanten Fahrmanöver, verstanden?«
    »Wo denken Sie hin?«, gab Lincoln heiter zurück. »Schon vergessen, dass Mr Gray am Steuer sitzt und nicht ich?«
    Golitzin drehte sich zu Henry um und deutete auf den Bildschirm des Navigationscomputers. Momentan zeigte er die geografischen Koordinaten ihrer aktuellen Position sowie die Meldung Ziel erreicht. »Ich denke, es ist Zeit für Plan B.«
    Henry erhob sich und kam nach vorn. »Dieses Gerät arbeitet auf DGPS-Basis, nicht wahr? Das heißt, seine Angaben sind bis auf wenige Zentimeter exakt.«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, ist es mit der Genauigkeit satellitengestützter Systeme, selbst eines DGPS, in Polnähe nicht allzu weit her«, gestand Dr. Golitzin. »Wie du sicher weißt, errechnet ein GPS-Empfänger seine Position, indem er die Laufzeit misst, die die von ihm ausgesendeten Signale zu verschiedenen Satelliten in der Erdumlaufbahn und wieder zurück benötigen. Beim DGPS kommt zusätzlich ein Korrektursignal zum Einsatz, das von Referenzstationen auf der Erde ausgesendet wird. Es ermöglicht dem Empfänger, vereinfacht gesagt, Schwankungen in der Laufzeit seiner Peilsignale zu erkennen und auszugleichen.«
    »Tut mir leid, aber ich verstehe nur Bahnhof«, meldete sich Eileen aus dem Hintergrund. »Sind DGPS-Peilungen nun exakter oder nicht?«
    »Normalerweise schon. In der Antarktis nützt uns das zusätzliche Korrektursignal allerdings nicht viel, denn die nächste Referenzstation ist über tausend Kilometer weit entfernt. Sie steht in der Amundsen-Scott-Station am

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