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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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schnappen und ein neues Kapitel in der Geschichte des Superhelden „Das Gehirn“ aufschlagen. Die Geburt des neuen, besseren Gehirns stand unmittelbar bevor: „Das Laser-Gehirn“ würde der stärkste, mächtigste Superheld in der Geschichte Buckelbügels werden.
    „Ihr schon wieder!“, donnerte da plötzlich eine Stimme. Der falsche Förster stand auf einmal neben uns. Er wischte sich mit einem großen Taschentuch das verschwitzte Gesicht ab. Ich fragte mich, wie er es hinbekam, uns ständig zu erschrecken. Schließlich war er ganz schön dick. Wie konnte er sich nur so lautlos bewegen?
    „Langsam verliere ich die Geduld mit euch!“, schnauzte er uns an. Ich wich zurück und postierte mich direkt hinter Action-Bärbel. Selbstverständlich nur, um ihr den Rücken freizuhalten.
    „Was macht ihr hier und warum tragt ihr so blöde Klamotten?“
    Das musst du gerade sagen!, dachte ich bei mir. Verkleidest dich als Förster und bist gar keiner!
    Action-Bärbel machte einen Schritt nach rechts und setzte sich vorsichtig auf den kaputten, falschen Stein. Die Kamera verschwand unter ihrem Umhang.
    „Wir spielen nur“, sagte Action-Bärbel, klaubte einen Stock vom Boden und zog damit Muster im Matsch.
    „Aha.“ Mit seinen kleinen stechenden Augen belauerte der falsche Förster Action-Bärbel. Er wartete auf ein verräterisches Zeichen, dass sie gelogen hatte. Aber Action-Bärbel blieb cool wie ein tiefgefrorenes Fischstäbchen. Sie lächelte ihn an und klimperte mit den Wimpern.
    Der Förster wandte seinen Blick von ihr ab und begann, die Umgebung abzusuchen. In der Hand hielt er seine Karte. Und auf der war genau wie auf unserer an dieser Stelle ein Kreuz eingezeichnet. Barbara gab mir unauffällig Martins Zeichnung und ich versteckte sie sicherheitshalber hinter meinem Rücken.
    „Haben Sie eigentlich den Bunker gefunden?“, fragte Action-Bärbel ganz beiläufig.
    Der falsche Förster wurde knallrot. Sein Kopf sah aus wie eine Tomate mit Bart. „Was? Äh … ja … natürlich …“, stammelte er.
    „Und haben Sie den Spinnenmann gefasst?“, fragte Action-Bärbel nach.
    „Ja. Äh. Nein, nein. Der Bunker war leer. Keiner da.“
    Mein Gott, konnte der schlecht lügen! Bei meiner Mutter hätte er null Chancen durchzukommen. Und auch Action-Bärbel löcherte ihn weiter.
    „Der Spinnenmann war schon weg?“
    „Wenn er überhaupt da war. Wie gesagt, der Bunker war leer.“
    „Da war nichts drin? Gar nichts?“
    „Nein. Gar nichts. Er war komplett leer“, log der falsche Förster.
    „Aber …“
    „Nichts aber!“, unterbrach sie der Schurke gereizt. „Ich will jetzt wissen, was ihr hier zu suchen habt!“
    „Wir wollten wirklich nur spielen“, antwortete Action-Bärbel ruhig, während meine Beine langsam aber sicher anfingen zu schlottern. Hätte ich mir nur vorher die Laser geschnappt!
    „Ausgerechnet hier?“, fragte er nach.
    „Wieso ausgerechnet hier? Ist hier etwas Besonderes?“ Action-Bärbel blieb freundlich. Sie lächelte, obwohl ihre Augen listig funkelten.
    „Was Besonderes? Hier? Nein.“ Der Förster lachte falsch. Total künstlich und übertrieben. Dann machte er ein paar Schritte auf uns zu. Gott sei Dank hatte er sein Gewehr nicht dabei. „Was versteckst du denn da hinter deinem Rücken?“, fragte er mich und fuchtelte mit der Hand herum.
    „Nichts!“, rief ich.
    „Zeig doch mal!“ Blitzschnell sprang er in meine Richtung und packte mich am Arm. Ich drehte mich um und stopfte mir hektisch Martins Zeichnung in den Mund. Dann zeigte ich ihm meine leeren Hände.
    „Was hast du dir in den Mund gesteckt? Los, mach den Mund auf!“
    Er versuchte, meinen Kopf zu fassen, aber ich tauchte seitlich weg und nuschelte: „Mipfst üm Moump!“
    Ohne zu kauen, schluckte ich das Papier runter.
    „Haha!“, jubelte ich, während mich Action-Bärbel fassungslos anstarrte. Wahrscheinlich weil sie mich bewunderte.
    Ohne zu kauen, regelrechte Berge auf einmal herunterzuwürgen, hatte ich übrigens schon ziemlich früh und ziemlich schnell zu Hause lernen müssen. Sonst wäre ich längst verhungert. Denn wenn meine verfressene Verwandtschaft am Wochenende anrückte, hieß es: reinhauen in Rekordzeit oder Hunger schieben bis Montag.

    Der falsche Förster sah ratlos aus. Er rieb sich das Kinn und grübelte.
    „Ich werde euch im Auge behalten, das schwöre ich! Und wenn ich euch noch mal im Wald erwische, dann passiert was!“, brummte er und verschwand wieder im Unterholz.
    Wir blieben noch eine

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