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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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Dann überreichte er Barbara einen winzigen, handlichen Zettel, auf den er anscheinend den Weg vom Baumhaus bis zu der Stelle im Wald nachgezeichnet hatte, mit allen wichtigen Punkten, an denen wir uns orientieren konnten.

    „Martin, du bist ein Genie!“, rief Barbara glücklich.
    „Lass mal sehen“, sagte ich, aber Barbara hatte den Zettel bereits eingesteckt.
    „Danke, Martin!“, sagte ich. So ein kleiner Zettel ist ja immer praktischer als riesige Karten. Die sind ja eher dämlich und gefährlich! Denn was nutzt es einem, wenn man nur die Wahl hat, sich ohne Karte für immer zu verlaufen, oder beim Versuch, das blöde Ding wieder zusammenzufalten, komplett wütend und wahnsinnig zu werden? Woraufhin man sich dann natürlich auch verläuft. Weil man ja wahnsinnig im Kopf geworden ist. Ich wette, so sind die ersten Werwölfe entstanden. Von wegen Mond! Die Wanderkarten waren schuld! Wahrscheinlich wanderten normale Menschen fröhlich durch den Wald. Es wurde dunkel. Sie packten die Karte aus, schauten nach dem rechten Weg und drehten dann beim Zusammenfalten durch und wurden vor Wut zu Wölfen!

    Nach einem fast einstündigen Marsch durch sumpfiges Gelände erreichten Action-Bärbel und ich mithilfe von Martins Zeichnung die Stelle, die er auch auf der Wanderkarte markiert hatte. Und wir entdeckten – nichts. Rein gar nichts. Bis auf ein paar Bäume, ein bisschen Farn und jede Menge Matsch. Ich suchte mir einen Stein, setzte mich drauf und landete geradewegs auf dem Waldboden. Der Stein unter mir war zusammengebrochen.
    „Aua.“ Ich rappelte mich hoch. Der Stein, auf den ich mich gesetzt hatte, war gar nicht aus Stein. Der Stein war aus Kunststoff und innen hohl. Ich war verdutzt. Gab es Plastiksteine? Möglich. Immerhin gab es ja auch Kuchen aus Marmor.
    Ich ging in die Knie und sah mir die Reste des komischen Steins genauer an. Drei große Plastikstücke waren an der Seite herausgebrochen. Ich spähte durch das Loch und entdeckte eine große Kamera.
    „Sieh mal!“, rief ich Action-Bärbel zu mir. Die rückte ihre Maske zurecht und begutachtete die Kamera genauer.
    Ich schob den kaputten Stein beiseite. Darunter befanden sich auch ein Stativ, ein Kabel und ein Blitzlicht. Ich folgte dem Kabel. Es führte zu einem kleinen Kasten, etwa so groß wie ein Kartenspiel, mit einer roten Linse drauf.
    „Was ist denn das?“ Action-Bärbel legte die Kamera beiseite und sah sich den kleinen Kasten an. „Das sieht aus wie eine Lichtschranke.“
    „Was ist eine Lichtschranke?“, wollte ich wissen. Ich kannte Schranken bislang nur von Bahnübergängen, Parkhäusern und Pommesbuden. Meine Tante Hella bestellte sich oft eine Pommes-Schranke. Und das war immer ein riesiger Berg von Fritten, die in einem Meer aus Ketchup und Majonäse nach Luft schnappten. Aber eine Lichtschranke war mir noch nicht untergekommen.
    Action-Bärbel antwortete nicht, sondern guckte hoch in den Baum, unter dem das Kästchen lag. Dann drückte sie mir Martins Zeichnung in die Hand, griff nach dem nächstbesten großen Ast und schwang sich hinauf. Nach wenigen Sekunden saß sie in drei, vier Metern Höhe und streckte mir einen zweiten kleinen Kasten entgegen.
    „Hier ist das Gegenstück“, rief sie.
    „Ja und?“, fragte ich nach.
    „Ich wette, dass die Lichtschranke den Fotoapparat auslöst, sobald ein Tier oder so in den Lichtstrahl hineinläuft oder -fliegt.“ Action-Bärbel stellte den Kasten vorsichtig zurück und kletterte wieder den Baum runter.
    „Ist das so was wie eine Fernbedienung?“, fragte ich.
    „Ja. Das ist ein Laser. Und wenn der Laserstrahl unterbrochen wird, weil zum Beispiel wir im Weg stehen …“ Action-Bärbel hopste zwischen die beiden Kästen und die Kamera schoss blitzend ein Bild. „Dann schießt die Kamera ein Foto.“
    „Laser? Wie cool ist das denn?“, staunte ich und sah die kleinen unscheinbaren Kästchen auf einmal mit ganz anderen Augen. Was für Möglichkeiten!, dachte ich. Diese Laser-Kästchen musste ich haben!

    „Stell den Kasten wieder zurück!“ Action-Bärbel sah mich streng an. „Der gehört uns nicht.“
    „Aber der Spinnenmann ist doch verschwunden.“
    „Woher willst du das so genau wissen? Vielleicht kommt er ja wieder zurück?“
    Murrend wickelte ich den Laser aus meinem Umhang und legte ihn zurück auf den Boden. Ich nahm mir fest vor, in den nächsten Tagen noch mal vorbeizukommen und nachzusehen, ob der Spinnenmann zurückgekehrt war. Wenn nicht, würde ich mir die Laser

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