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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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Schuster auch gerade. »Wo waren Sie in der Nacht zum 28. Oktober, Herr Helmke?«
    »Im Bett. Wieso?«
    »Allein?«
    Helmke sah Schuster an, als hätte der ihm ein unsittliches Angebot gemacht. »Allerdings allein. Nachts am Wall ...« Er schnaubte. »Nur Gesindel treibt sich nachts am Wall herum«, brummte er.
    »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen? Haben Sie etwas gehört? Schreie vielleicht?«
    Helmke legte die Stirn in Falten. »Schreie? Nein.«
    Schuster atmete heftig aus. »Kennen Sie die Leute hier im Haus?«
    Helmke musterte ihn skeptisch. »Warum fragen Sie?«
    »Kennen Sie die Hausbewohner hier gut?«
    »Was ist das denn für eine Frage?«
    Schuster hatte tausend Fragen gleichzeitig im Kopf, und er hatte das Gefühl, als könnte er keine einzige stellen. Es könnte der Mann sein ... Er wollte sich sein drittes Opfer suchen und irgendwas hat ihn davon abgehalten ... Schmerzen, er bekam heftige Schmerzen ... Und wenn Kuhn wirklich recht hat und er bringt seine Opfer am liebsten in den Wallanlagen um und deponiert sie dort ...
    »Wie gut kennen Sie die Hausbewohner, Herr Helmke?«
    Er hörte Lahm die Treppe hinaufkommen und drehte sich halb zu ihm um.
    »Wie man sich eben so kennt«, meinte Helmke mürrisch. »Den einen sieht man mehr, den anderen weniger.«
    Das bringt uns nicht weiter, dachte Schuster.
    Sie versuchten es bei den anderen Hausbewohnern.
    Den Zeitungsartikel hatten fast alle gelesen, doch niemandem war etwas aufgefallen, keiner hatte etwas gesehen oder gehört.
    Draußen vor dem Haus stieß Lahm ein tiefes Seufzen aus. »Weitermachen?«
    Er ruckte sein Kinn zum Nachbarhaus.
    Schuster erinnerte sich, dass er damals mit Grätsch dort gewesen und die Bewohner befragt hatte. »Warum nicht. Irgendwie müssen wir ja weiterkommen.«
    Als Lahm auf zwei Klingelknöpfe drückte, murmelte Schuster: »Ich hab immer mehr das Gefühl, dass wir dem Kerl näher sind, als wir denken.«
    »Ich auch.«
    »Du auch?« Schuster blickte seinen Kollegen ungläubig an.
    Lahm nickte.
    Der Türsummer ertönte, und sie drückten die Tür auf.
    »Du unten, ich oben?« Schuster stand bereits auf der ersten Treppenstufe.
    Er drückte auf die Klingel von Frau Kröger. Er erinnerte sich noch ziemlich gut an die Frau.
    Die Tür wurde nicht aufgemacht, sie wurde aufgerissen. »Endlich! Wo warst du, verdammt noch mal? Spinnst du, mich nicht ...«
    Als sie Schuster erblickte, blieb sie abrupt stehen und starrte ihn an. Sie schlug eine Hand vor den Mund. »Sie haben ihn gefunden.«
    »Frau Kröger, ich ...«
    Die Frau trat auf ihn zu. »Sagen Sie mir, wo er ist. Die ganze Nacht ist er nicht nach Hause gekommen.«
    »Ihr Mann?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mein Sohn ...«
    Schusters Herz setzte aus, im selben Moment hörte er eilige Schritte hinter sich. Jemand kam die Treppe hoch.
    Schuster vermutete, dass es Lahm war, und da die Schritte sehr flott waren, setzte sein Herz ein weiteres Mal aus.
    Wir haben ihn, schoss ihm durch den Kopf und gleich darauf: Bleib ruhig, verdammt noch mal!
    Er drehte sich um und war etwas verwirrt, als er statt seines Kollegen einen jungen Mann auf sich zukommen sah.
    Hinter ihm stieß Frau Kröger einen spitzen Schrei aus. Sie zwängte sich an ihm vorbei und riss den jungen Mann in ihre Arme. »Gott sei Dank! Da bist du ja! Ich bin fast umgekommen vor Sorge.« Gleich darauf ein Klatschen. Sie hatte ihrem Sohn eine geschmiert. »Spinnst du, dich nicht zu melden?!«
    Der Junge rieb sich mit knallrotem Kopf die Wange. »Mama ...«
    »Nix da, Mama!« Sie verpasste ihm einen Stoß und beförderte ihn in die Wohnung. »Rein mit dir! Hausarrest. Drei Wochen. So weit kommt’s noch.« Sie knallte die Tür hinter sich zu, und Schuster stand wie belämmert da.
    Wieder drückte er auf die Klingel. »Entschuldigung ...«
    Sie lehnte sich in den Türrahmen, jetzt wieder einigermaßen ruhig. »Tschuldigung, der Bengel ist die ganze Nacht weggeblieben. Wird immer schlimmer. Er ist gerade mal 15 und treibt sich die halbe Nacht irgendwo rum. Der kann sich verdammt warm anziehen. Was gibt’s denn?«
    Schuster war ziemlich durcheinander. Er zeigte ihr seine Dienstmarke und nutzte die Zeit, sich etwas zu sammeln. »Ich hab ein paar Fragen zu dem Überfall in den Wallanlagen, von dem sie vielleicht schon gehört haben.«
    Frau Kröger nickte heftig. »Habs in der Zeitung gelesen. War bestimmt der, der die anderen Frauen umgebracht hat. Wird Zeit, dass Sie den Kerl endlich kriegen!«
    »Haben Sie irgendwas gehört? In der

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