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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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Genau wie bei der jungen Frau, die abhauen konnte. Er wollte sie ... Grit Knobloch, meine ich, vielleicht genau dort töten. Aber irgendwas ist dazwischen gekommen.«
    Grätsch erhob sich. »Ich hab genug.« Er nahm seine Jacke und verließ das Zimmer.
    Schuster sah Kuhn an. »Du glaubst, er könnte sich wirklich sein drittes Opfer gesucht haben. Und er hat es vermasselt.«
    Kuhn nickte fast unmerklich.
    Schuster machte: »Hmm ...«
    Er ging wieder hin und her, wie ein Tiger im Käfig.
    Schließlich blieb er stehen, eine Hand in der Hosentasche. »Ich hör mich noch mal in den Häusern am Wall um. Vielleicht ist jemandem irgendwas aufgefallen.«
    Außerdem hatte er das unbestimmte Gefühl, als würde sich jeden Moment ein gedanklicher Knoten in seinem Kopf lösen.
    »Ich komm mit. Vielleicht dröselt sich so mein Gedankenwirrwarr auf.« Lahm schlüpfte in seine Jacke.
    Schuster nickte ihm verdattert zu, weil sein Kollege nicht zum ersten Mal das ausgesprochen hatte, was er selbst gerade dachte.
    Als sie aus dem Wagen stiegen, merkte Schuster, wie zittrig seine Beine waren. Obwohl die Sonne schien und es für Ende Oktober recht mild war, fror er.
    Sie standen vor einem mehrstöckigen Haus in der Nähe der Contrescarpe.
    Als der Türsummer ertönte, drückte Lahm die Haustür auf.
    Eine Frau mit einem heulenden Baby auf der Hüfte stand im Flur und sah sie fragend an. »Ja? Was is denn?« Dann verdrehte sie die Augen. »Oh, sagen Sie nichts ... Er ist wieder besoffen Auto gefahren.«
    Lahm unterdrückte mühsam ein Grinsen. »Kripo Bremen. Hauptkommissar Lahm. Sie sind?«
    »Regine Dörfler. Was woll’n Sie’n hier?«
    »Wir haben nur ein paar Fragen. Ist Ihnen in der Nacht zum 28. Oktober hier irgendwas aufgefallen? Haben Sie vielleicht Hilferufe gehört? Schreie? Irgendwelche Geräusche?«
    »Haben Sie etwas gesehen?«, fragte Schuster dazwischen.
    Die Frau pustete sich eine Locke aus der Stirn und das Baby auf ihrem Arm hörte schlagartig auf zu schluchzen. Stattdessen musterte es Lahm neugierig und fing dann prompt an zu quietschen vor Lachen.
    Lahm streckte einen Finger aus und stupste dem Kind damit mitten auf die Nase. Das Baby kicherte und bekam einen Schluckauf.
    »Nicht, dass ich wüsste.« Die Frau wollte sich achselzuckend wieder abwenden. Dann hielt sie inne.
    »Sie waren doch schon mal hier.« Die Frau zeigte auf Lahm. »Sie und noch ein anderer Kollege.«
    Lahm nickte. »Damals ging es um den Mord an einer Frau.«
    »Gott, ja. Und der Kerl läuft immer noch rum.« Dabei sah sie die beiden Kommissare finster an.
    »Vielleicht denken Sie noch mal genau nach«, bat Schuster sie und schenkte ihr ein breites Lächeln.
    Sie seufzte. »Also mir ist nichts aufgefallen. Ich hab geschlafen.« Sie nahm das Baby auf ihre andere Hüfte. »Er schläft seit ein paar Wochen durch. Und ich auch.« Sie grinste. Dann wurde sie ernst. »Ach so, es geht um den Überfall, stimmt’s? Habs in der Zeitung gelesen.«
    Lahm und Schuster nickten.
    »Mir ist nichts aufgefallen. Probieren Sie’s oben bei Helmke.« Damit zog sie die Tür hinter sich zu,
    Lahm klingelte an der Nachbartür, und Schuster marschierte die Treppe hoch und drückte auf den Klingelknopf eines gewissen F. Helmke.
    Nach einer ganzen Weile hörte er schlurfende Schritte. Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet und ein grauhaariger Mann sah ihn verwundert an. »Sie wollten doch erst morgen kommen.«
    Schuster kramte seine Dienstmarke hervor. »Kripo Bremen. Herr Helmke?«
    »Jawohl.«
    »Ich hab ein paar Fragen. Darf ich reinkommen?«
    »Nein.« Der Mann schüttelte sehr bestimmt den Kopf.
    Schuster hatte schon eine Menge erlebt, aber dass er vor der Tür bleiben musste, war ihm noch nie passiert. Die meisten Menschen waren mehr oder weniger eingeschüchtert, manche fragten noch nicht mal, worum es ging.
    »Nur ein paar Fragen, Herr Helmke. Die würde ich nicht gern hier auf dem Flur stellen.«
    Helmke schüttelte vehement seinen Kopf. »Ich lass keinen in die Wohnung. Hinterher fehlt mein Geld oder Sie nehmen meinen Fernseher mit.«
    »Schön.« Schuster atmete tief durch. »Dann frag ich Sie eben hier.«
    »Herr Helmke, es geht um einen Überfall auf eine junge Frau. Sie wurde in den Wallanlagen überfallen und ...«
    »Was hab ich damit zu schaffen? Hier werden doch dauernd Frauen überfallen. Wenn Sie sehen, wie manche rumlaufen, wundert mich das auch nicht.« Helmke schnalzte mit der Zunge. »Die wollen das doch gar nicht anders.«
    Anders wurde

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