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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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um die Ecke.
    »Ist er weg? Ich hab einen Polizeiwagen gesehen ...«
    Schuster nickte, und im selben Augenblick wurde ihm bewusst, dass er den ältesten Jogginganzug trug, den er besaß. In diesen Dingen war er eigentlich furchtbar uneitel, solange ein Kleidungsstück seinen Zweck noch erfüllte, zog er es an.
    Die Hosenbeine der Jogginghose waren zu kurz, und ausgeleiert waren sie auch. Ein Grund mehr, sich in Grund und Boden zu schämen.
    »Danke, dass Sie wieder ...«
    Er winkte ab. »Schon gut.«
    »Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    Er war hin- und hergerissen. Einerseits genoss er die Gegenwart dieser Frau, andererseits wusste er, dass er ein geradezu absurd lächerliches Bild abgab in dieser unmöglichen Jogginghose. Er war einfach zu blöd für diese Welt.
    »Nein, vielen Dank. Ich sollte schnell unter die Dusche.« Er drehte sich um und wollte losgehen.
    »Laufen Sie regelmäßig?«
    Er spürte ihren Blick auf seinem Rücken. »Ich versuche es.«
    »Sollte ich auch tun.«
    Er drehte sich zu ihr um und schmunzelte. »Es ist ganz einfach: Sportschuhe an und los.«
    Sie lächelte, und ihm wurde eigentümlich warm ums Herz.
    »Dann bis ... irgendwann mal wieder.«
    »Tschüss, Frau Tellmann.«
    »Ach, sagen Sie Jana zu mir. Frau Tellmann klingt so förmlich.«
    »In Ordnung. Jana.« Er schaffte ein einigermaßen unverkrampftes Lächeln. »Ich heiße Heiner.«

CSI Kuhn
    Genau zwölf Stunden später wurde die Kripo Bremen zu einem neuen Leichenfundort gerufen.
    Die Frau war früher bestimmt sehr hübsch gewesen.
    Ihr Haar war lang, hellbraun und leicht gewellt, sie war schlank und nicht eben klein.
    An eine Wand gelehnt saß sie nun da, nackt bis auf ihre weiße Unterwäsche. Ihre Augen waren geöffnet und schienen auf einen Punkt irgendwo vor ihr gerichtet zu sein.
    Gunnar Grätsch schüttelte den Kopf. »So eine gottverdammte Scheiße!«
    Stello hockte vor der toten Frau und betrachtete ihr bleiches Gesicht.
    »Wie lange ist sie tot, Doc?«, wollte Schuster wissen.
    »Tja, ich würde sagen, mindestens sechs Stunden, eventuell etwas länger.«
    »Wissen wir schon, wer sie ist?«
    »Sieht so aus.« Stello zeigte auf zwei Kollegen von der Streife, die zum Fundort gerufen worden waren. Sie hatten einen anonymen Anruf erhalten, dass in einem leerstehenden Haus in Tenever eine tote Frau sitzen würde. Von Weitem sah es eigentlich so aus, als wäre die Frau gar nicht tot, sondern als würde sie sich nur ausruhen. So, als wäre sie erschöpft und bräuchte eine kleine Pause.
    Schuster schüttelte sich und ging zur anderen Seite, wo die Kollegen von der Streife warteten. »Morgen, Kollegen. Wir wissen schon, wer sie ist?«
    Der eine nickte gequält. »Grit Knobloch. Sie ist gestern Abend als vermisst gemeldet worden. Von ihrer Tochter. Der Beschreibung nach müsste sie es sein.«
    »Ihrer Tochter?« Schuster hatte befürchtet, dass es irgendwann soweit kommen würde.
    »Sie hat den ganzen Tag versucht, ihre Mutter zu erreichen, ist sogar zu ihrer Wohnung in die Neustadt gefahren. Sie hat einen Schlüssel zu der Wohnung. Ihre Mutter war aber nicht da.«
    Der Kollege schnappte nach Luft. »Ich würde gern ... dieser Anblick ... kann ich mal raus?«
    Nachdem er verschwunden war, erklärte der zweite Polizist: »Er ist noch nicht solange dabei. Es ist erst seine zweite Leiche.«
    »Verstehe. Was haben wir sonst noch?«
    »Ich kann dir die Personalien geben.«
    Schuster steckte den Zettel ein, bedankte sich und ging wieder zu Gunnar, der neben dem Doc hockte.
    »Sie wurde erwürgt. Wahrscheinlich mit einem sehr dünnen Seil. Kommt euch das irgendwie bekannt vor?«
    Sie nickten gleichzeitig.
    »Er hat sie hier abgelegt beziehungsweise hingesetzt, hat ihre Klamotten genommen und weg ist er.«
    »Wie bei Carmen Wolfrat.« Schuster nagte an seiner Unterlippe.
    »Sogar ihre Schuhe hat er wieder mitgenommen.« Grätsch sah sich um. »Haben wir sonst irgendwas? Zur Abwechslung mal irgendwelche Spuren?«
    »Frag die Spurensicherung«, meinte Stello kurz angebunden.
    »Mit mehr kann ich im Moment nicht dienen.« Er packte seine Sachen ein. »Sieht jedenfalls so aus, als hätte er wieder schön aufgeräumt und alles sauber gemacht.«
    Stello blickte sich demonstrativ um. »Wir haben selten einen so sauberen, aufgeräumten Fundort gehabt wie diesen hier. Von dem davor mal abgesehen.« Im Gehen rief er noch: »Alles Weitere dann morgen!«
    Schuster drehte sich zu Grätsch um. »Wer hat sie eigentlich gefunden?«
    »Jemand hat die

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