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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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dem Haus der Mann randalierte, den Louisa von Anfang an nicht besonders gemocht hatte. Jana hatte immer geglaubt, dass ihre Tochter schlicht eifersüchtig gewesen war.
    »Mach die Tür auf!«, brüllte Kohlhardt wieder und donnerte mit der Faust an die Tür.
    Jana war zusammengezuckt, genau wie ihre Tochter. Die beiden sahen sich an.
    »Das ist Lars«, sagte Louisa leise.
    Ihre Mutter nickte. »Tut mir leid, dass er dich aufgeweckt hat, Liebes. Aber keine Angst, er geht gleich wieder weg.«
    Dann hörte sie ein Fahrzeug unten auf der Straße. Kurz darauf schlugen Türen, und nur wenig später vernahm sie die aufgebrachte Stimme ihres ehemaligen Lebensgefährten. »Pfoten weg!«
    »Du hast die Polizei gerufen«, flüsterte Louisa, so als könnte Kohlhardt sie hören.
    Jana nickte nur.
    »Nehmen sie ihn mit?«
    »Das hoffe ich.«
    Jana stellte sich wieder ans Fenster und schob die Gardine etwas zur Seite. Sie sah, wie Kohlhardt von zwei Polizisten angesprochen und an der Schulter berührt wurde. Ihr Exfreund schüttelte die Hand des Polizisten ab und widmete sich wieder der Haustür. Daraufhin nahmen die beiden Männer ihn in ihre Mitte und gingen mit ihm zu ihrem Fahrzeug.
    Kohlhardt schwankte ziemlich.
    Als die Polizisten ihn in ihren Wagen schieben wollten, wehrte er sich heftig.
    Er trat nach hinten aus und erwischte einen der Polizisten am Schienbein.
    Jana zuckte zusammen. Sie erkannte ihren Exfreund kaum wieder.
    Als er endlich im Wagen saß, atmete sie auf. Doch sie sah noch, wie er aus dem Seitenfenster in ihre Richtung starrte.
    Dr. Mehring, Kohlhardts Anwalt, war der Meinung, allmählich würde sein Mandant sich ziemlich dumm benehmen, und es sähe fast so aus, als sei er ganz wild darauf, hinter Schloss und Riegel zu wandern.
    Kohlhardt schnauzte ihn an, er könne sich auch einen anderen Anwalt nehmen, wenn er ihm jetzt auch noch blöd kommen würde, und Mehring stapfte wütend nach Hause.
    Am nächsten Tag entschuldigte Kohlhardt sich ausgesprochen kleinlaut und mit hochrotem Kopf, er habe sich wohl etwas im Ton vergriffen, und der tätliche Angriff gegen das Schienbein des Polizeibeamten täte ihm so leid, dass er sich kaum im Spiegel anschauen könnte. Er musste versprechen, seine Exfreundin nicht mehr zu belästigen und durfte nach Hause.
    Aller guten Vorsätze und Beteuerungen zum Trotz stand er keine 24 Stunden später wieder vor Janas Haustür.
    Diesmal war er nicht nur angetrunken, er war so betrunken, dass er sich mit beiden Händen am Briefkasten der Nachbarn festhalten musste.
    Schuster, der gerade von seiner abendlichen Laufrunde aus dem Bürgerpark kam und komplett durchgeschwitzt war, bremste scharf ab und blieb fassungslos stehen.
    »Herr Kohlhardt?« Er ging etwas näher heran. Im selben Moment klingelte sein Handy.
    »Herr Schuster?«
    War das Jana Tellmann? Er war sich nicht ganz sicher. »Wer ist da?«
    »Jana. Jana Tellmann. Mein Exfreund ist schon wieder ...«
    »Sie werden es nicht glauben: Ich stehe direkt vor ihm.«
    Damit legte er auf.
    Kohlhardt brummte etwas und hieb mit der Faust auf die Klingelleiste. Schuster ging noch einen Schritt näher. »Menschenskinder, Sie sind ja völlig betrunken.«
    »Na und?« Kohlhardt schlug wieder auf sämtliche Klingelknöpfe.
    Über ihren Köpfen wurde ein Fenster aufgerissen und jemand brüllte: »Der schon wieder! Hauen Sie ab oder ich hole die Polizei!«
    »Die ist bereits da.« Schuster blickte nach oben.
    »Sie sind Polizist?« Eine ältere Frau sah ihn misstrauisch an. Auch wenn er seinen Ausweis nicht dabei hatte, sah er offensichtlich vertrauenerweckend genug aus. Das Fenster wurde wieder zugeknallt.
    Er legte eine Hand auf Kohlhardts Arm. »Kommen Sie ...«
    »Fass mich bloß nicht an, du Arschgeige!« Kohlhardt wirbelte herum und schlug nach ihm. Schuster ging lässig in Deckung.
    Kohlhardt stieß erst eine Drohung, dann einen seltsamen Kampfschrei aus und wollte sich auf ihn stürzen.
    Wieder ging Schuster in Deckung, sprang zur Seite, und Kohlhardt landete mit der Nase zuerst auf dem Bürgersteig.
    Schuster ging in die Hocke, um ihm aufzuhelfen. Er bot ihm sogar seine Hand, doch Kohlhardt schlug nach ihr und schrie wutschnaubend auf.
    Schuster packte ihn, zerrte ihn auf die Füße und drängte ihn an die Hauswand. »Schluss jetzt. Es reicht, Herr Kohlhardt.«
    Er nahm sein Handy aus der Hosentasche und rief die Kollegen an.
    Sie waren kaum mit Kohlhardt auf dem Rücksitz losgefahren, da ging die Haustür auf und Jana Tellmann lugte

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