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Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition)

Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition)

Titel: Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Grünke
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den Bericht eines Gutachters, der uns die Traglast bestätigt. Sollten Sie die Straße dennoch weiterhin benutzen, schließen wir die Baustelle. Und glauben Sie mir, Herr Zwifka, das geht ganz schnell.»
    «Die Straße wird seit über einem Jahr benutzt, und jetzt auf einmal soll die Traglast nich reichen? Pah! Damit geh ich zu meinem Anwalt. Ich lass mir doch von euch Sesselfurzern nich auf der Nase rumtanzen!»
    Genau in diesem Moment kommt ein mit Sandsäcken beladener Lkw an. Der Fahrer steigt aus und will gerade die Poller vor der Zufahrtsstraße herausnehmen, da rennt Heyn mit gezücktem Ausweis auf ihn zu und weist ihn wie einen Schwerverbrecher zurecht. Fehlt nur noch, dass er ihn mit gespreizten Beinen an den Laster stellt und nach Waffen durchsucht.
    Jetzt macht die Engelbert wieder ihren Schnabel auf:
    «Herr Zwifka, die Genehmigung zur Benutzung der Baustellenzufahrtsstraße ist bereits seit zwei Monaten abgelaufen. Sie haben mir nicht Bescheid gegeben. So geht das nicht! Die Erlaubnisse für Baustellenzufahrtsstraßen erteile immer noch ich!»
    Peter sieht aus, als würde er jetzt explodieren. Stattdessen dreht er sich einfach um und verschwindet, ohne ein Wort zu sagen. Das kenne ich ja mittlerweile. Und nun stehe ich mit diesen beiden Beverly Hills-Cops für Arme, dem Gartenwerg und der alten Meckerziege alleine da. Der fürchterliche Kater macht mir auch noch zu schaffen.
    «Erinnern Sie ihn noch mal dran. Wenn die Baustellenzu…»
    «Baustellenzufahrtsstraße, jaja, ich denke, das ist verstanden!»
    «Wissen Sie, der Zwifka soll uns mal entgegenkommen bei der Laterne. Dann sind andere Dinge auch einfacher zu besprechen.»
    Ein widerliches Grinsen zieht sich über das speckige Gesicht des Hausmeisters.
    «Ja, der soll sich mal ein bisschen zusammenreißen, ansonsten müssen wir hier andere Saiten aufziehen.» Das Kaugummi muss mittlerweile fad und bitter schmecken, so wie Marowski es malträtiert. «Sie hören von uns, bis dahin ist die Straße dicht!»
    Jetzt reicht’s auch mir: «Wollen Sie uns drohen? Und dann bietet er hier», ich nicke kurz mit dem Kopf in Richtung Hausmeister, «so komische Deals an und Sie decken das? So läuft’s ja nicht. Und jetzt gehe ich wieder an die Arbeit. Was Vernünftiges tun, wissen Sie? Schönen Tag noch.»
    Ich bin nur ein paar Meter entfernt, da höre ich Heyn: «Wer anderen eine Grube gräbt, ist Bauarbeiter!» Und dann lacht er dämlich. Jetzt legt sein Kollege los und beginnt einen Bauarbeiterwitz. Irgendwas mit einer Säge und einem Finger. Als er zur Pointe ansetzt, bin ich glücklicherweise schon außer Hörweite.
    Meine Blase drückt, aber die Polizisten plus Anhang stehen wieder um die Laterne herum. Verdammt, jetzt kann ich nicht zu dem üblichen Baum, der in Sichtweite steht. Es hilft nichts, ich muss wohl oder übel zum Fliegenschmidt-Klo.
    Noch mal tief Luft holen und rein. Ich stelle mich mit gespreizten Beinen an das abscheuliche Urinal, damit ich mit einer Fußspitze die Tür einen Spalt offen halten kann. Das hier ist widerlicher als alle Klos, die ich vor zehn Jahren auf einer fünfmonatigen Indienreise erlebt habe. Und das will was heißen!
    Obwohl mir der Ekel aus allen Poren kommt, muss ich in diesem Moment lachen. Die Scheiße quillt hoch und breit aus dem Klo heraus und läuft bereits über die Brille. In diesen gigantischen Haufen hat jemand bis zur Hälfte ein Pornoheft gesteckt. Man kann noch den Titel
MILF  – Pralle Ärsche
und den Teil eines riesigen Hinterns erkennen.
    Ich wundere mich darüber, dass sich seit Wochen alle über den menschenunwürdigen Zustand des Dixi-Klos aufregen, das Ding aber weiterhin tagtäglich benutzen. Dabei müssen meine Kollegen erstaunlich kreativ gewesen sein, um noch ihr Geschäft zu verrichten, ohne wortwörtlich selbst in der Scheiße zu sitzen.
     
    Etwas später sitze ich mit Peter beim Bäcker. Er hat sich beruhigt.
    «Dat mit der Laterne, dat nervt schon seit vorigem Winter. Schreiben über Schreiben. Die behaupten einfach, wir wären dat gewesen. Aber ham keine Beweise.»
    «Und du hast ein Foto von einem Lieferanten, der dagegenfährt?»
    «Nee, dat nich. Aber ’n Foto von oben, wie er versucht zu drehen. Und von ’ner Spur im Schnee. Dat beweist auch nix, ich weiß. Aber solange die mir dat nich hundertprozentig nachweisen können, zahl ich dat nich. Weißte, wat dat kosten soll?»
    «Nein, keine Ahnung. 1000  Euro vielleicht? Ist ja nur Beton und ein bisschen Glas.»
    «Genau. Beton und

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