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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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hatte
Telefonanrufe gemacht, die ihn selbst in die Sache verwickelten, und dann gestanden, als wir ihm auf die Spur kamen.«
    Und so den Druck von Loving und dem wahren Auftraggeber genommen.
    »Aber wenn das stimmt«, bemerkte der junge Beamte, »warum hat Barr dann sonst nichts getan, als Informationen an Loving weiterzugeben? Er hätte ihm verraten können, wo das sichere Haus ist. Er hätte uns alle in den Rücken schießen können.«
    Er hatte recht. »Ich weiß es nicht. Wir müssen noch mehr herausfinden. Aber fürs Erste müssen wir davon ausgehen, dass wir einen Feind auf dem Gelände haben. Schaffen Sie alle Mandanten ins Arbeitszimmer und bleiben Sie bei ihnen. Und rufen Sie im Gefängnis an und lassen Sie Bill Carter ausrichten, dass ich ihn und Amanda noch nicht abhole. Ich will, dass sie im Knast bleiben, bis ich weiß, was hier vor sich geht.«
    »Jawohl.« Er eilte hinaus.
    Ich blickte auf die Abschrift.
    Point Control Officer …
    Wie konnte ich meine Theorie verifizieren? Um in das sichere Haus zu gelangen, hatte Barr Fingerabdruck- und Gesichtsscanner passiert. Entweder er war also wirklich Tony Barr, oder jemand war in die Server des Justizministeriums eingedrungen – möglicherweise ein FBI-Angestellter oder jemand von einer anderen Bundesorganisation, die mit Polizeiaufgaben zu tun hatte. Ich loggte mich in den Personalserver des FBI, tippte die richtigen Passwörter ein und sah mir Barrs Profil an. Das Bild war identisch, besondere Kennzeichen, Alter. Seine Abdrücke waren da – es waren die Proben, mit denen Geoff vermutlich seine Identität bestätigt hatte. Alles deutete darauf hin, dass der Mann hier auf dem Gelände Tony Barr war.
    Ich rief eine andere Maske auf und begann soziale Netzwerke zu durchforsten, indem ich »Tony Barr« zusammen mit relevanten demografischen Informationen eintippte.
    Die Welt von Google …
    Es dauerte nur drei Minuten, bis ich bestätigt fand, dass wir tatsächlich einen Schwindler an Bord hatten. Der echte Barr ähnelte nur entfernt dem Mann, der im Moment in unserem Garten patrouillierte.
    Barr war also tot, und der Hochstapler war ein Partner Lovings. Ich steckte den Schock über diese Erkenntnis weg und überlegte, was sein Zweck hier war und was Loving eigentlich vorhatte. Ich kam auf keine Antwort.
    Um es herauszubekommen, brauchte ich wohl ein wenig Hilfe.
    Ich dachte einen Moment nach, dann wählte ich eine Nummer.
    »Williams«, krächzte die Stimme.
    »Hier ist Corte.«
    »Ich weiß. Hab die Nummer gesehen. Ich verfolge die Meldungen. Sie haben alles geregelt.«
    Sollte heißen: Wieso stören Sie mich?
    »Es besteht die Möglichkeit, dass es nicht so geregelt ist, wie wir dachten.«
    Ein Stöhnen.
    Ich erklärte die Lage.
    Williams hörte es sich schweigend an. »Sie leben noch. Was hat Ihr falscher Agent also vor?«
    »Genau das ist die Frage. Ich muss es wissen. Aber ich kann niemandem beim FBI trauen. Sie haben einen Maulwurf dort und überwachen wahrscheinlich, was in meinem Laden vor sich geht… Haben Sie jemanden, den ich einsetzen kann?«
    Ich wunderte mich, dass er nicht zögerte. »Tatsächlich habe ich jemanden.« Er gab mir eine Telefonnummer. »Rufen Sie ihn an.«
    »Wir stehen unter Zeitdruck«, sagte ich. »Wie weit ist er weg?«
    Zu meiner großen Überraschung lachte Williams kurz auf. »Er ist sehr viel näher, als Sie denken.«

55
    Zwanzig Minuten später trat ich ins Freie, roch die kühle, feuchte Luft, den Duft eines Holzfeuers in der Ferne. Jugendliche zündeten manchmal Lagerfeuer in dem Park am Hochufer des Potomac an.
    Ich erinnerte mich, wie Maree und ich verkrampft – jedenfalls was mich betrifft – auf dem Felsvorsprung fünfzehn Meter über dem tosenden Wasser gesessen waren. Ich dachte daran, wie sie mich geküsst hatte.
    Dann zwang ich mich zur Konzentration.
    Denn der Mann, der sich als Tony Barr ausgab, näherte sich jetzt, wachsam wie immer und mit einer eindrucksvollen Automatikwaffe in der Hand. Er musste weiter glauben, ich hätte keine Ahnung, dass er ein Partner von Henry Loving war.
    »Tony«, sagte ich und nickte. Der angespannte, stille Mann kam zu mir. Seine Augen suchten weiter das Grundstück ab. »Ist Lyle im Haus?«, fragte ich. Bisher war meine Stimme ruhig, und ich sah ihn auf eine Weise an, die ich unter diesen Umständen für angemessen hielt.
    »Ja … Gibt es schon Nachricht aus Philly?«, fragte er.
    Was zum Teufel führte Loving im Schilde? »Noch nicht«, sagte ich. »Loving wird erst

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