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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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durchzusehen, die sie gemacht hatte, seit die Familie in meiner Obhut war; ich würde dafür sorgen, dass sie alle löschte, auf denen ich oder jemand von meinem Team zu sehen war.
    Maree wandte sich nun wieder dem Kaffee zu, blickte in meine Richtung und füllte meine Tasse nach.
    »Danke.«
    »Milch, Zucker?«
    »Nein, danke.«
    Sie sah mich an, als wollte sie noch etwas sagen, blieb aber stumm.
    Ich erhielt eine SMS, las sie und schickte eine Antwort ab. »Der neue Wagen ist da«, sagte ich zu meinen Schützlingen. »Wir brechen bald auf.«
    »Jetzt wollte ich mir gerade die Schuhe ausziehen und das Spiel einschalten«, scherzte Ryan. Er hatte sich gegenüber unserer ersten Begegnung vollkommen verändert. Die Aufgabe, die ich ihm gegeben hatte, sowie der Alkohol taten ihre Wirkung.
    Ich stand auf. »Bleiben Sie hier«, sagte ich zu Ryan. »Öffnen Sie niemandem außer mir die Tür.«
    Er nickte und rückte sein Holster zurecht.
    Ich verließ die Suite und ging um unseren Flügel herum zum Parkplatz hinter dem Motel. Ein dunkelgrüner GMC Yukon fuhr vor, gefolgt von einem Ford Taurus. Ich winkte, und die beiden Fahrzeuge hielten in der Nähe. Aus dem SUV stiegen zwei Männer.
    Layle Ahmad, ein junger Beamter aus meiner Organisation, war ein kräftig gebauter ehemaliger Marinesoldat mit olivfarbener Haut und Bürstenschnitt. Ich hatte ihn kennengelernt, als er als Marine die US-Botschaft in Warschau bewachte und ich als Agent bei der Diplomatic Security, dem Sicherheitsarm des
Außenministeriums, tätig war, wo ich vor meinem jetzigen Job gearbeitet hatte.
    Er war ruhig, scharfsinnig und beeindruckte durch umfangreiche Sprachkenntnisse. Er war ein aufgehender Stern in unserer Organisation.
    Gefahren wurde der SUV von unserem Transportmann Billy. Der schlaksige Mann, dessen Alter ich nicht einmal schätzen konnte, hatte schütteres Haar und einen schiefen Schneidezahn; man musste sich immer zwingen, nicht darauf zu starren. Er liebte Autos, Lkw, Motorräder, alles, was von dem angetrieben wurde, was er »tote Dinosaurier« nannte – Benzin oder Dieseltreibstoff. Er wartete den Fuhrpark nicht nur, sondern spielte Rubiks Cube mit den drei bis vier Dutzend Fahrzeugen, die wir benutzten – er tauschte sie und kutschierte Personal und Mandanten durch die Gegend. Wir hatten eine ziemlich große Sammlung an Fahrzeugen – nach Gehältern und sicheren Häusern waren Transportmittel der drittgrößte Posten in unserem Etat. Fahrzeuge sind wie Fingerabdrücke. Neben Handys und Kreditkarten sind sie wahrscheinlich die besten Anhaltspunkte, um jemanden ausfindig zu machen. Deshalb achten wir darauf, unsere Fahrzeuge häufig zu wechseln.
    Billy wies mit einem Kopfnicken auf den Nissan. »Kann ich ihn mitnehmen?«
    »Ja.« Wir tauschten die Schlüssel, und er fuhr davon.
    Der Mann, der aus dem Taurus gestiegen war, war Rudy Garcia, der junge FBI-Mann, den Freddy mit zum Haus der Kesslers gebracht hatte.
    Ich schüttelte ihm die Hand und stellte ihm Ahmad vor; dann gingen wir zusammen zum Motelzimmer zurück.
    Ich stellte den Neuankömmling den Kesslers und Maree vor, die ihrer Schwester zuflüsterte: »Er ist süß.« Was ein Erröten – aber keine andere Reaktion – bei dem unverheirateten Ahmad hervorrief. Hinter dem Nicken, mit dem Ryan grüßte, bemerkte
ich eine gewisse Bestürzung, als könnte die Anwesenheit anderer Wächter den Polizisten um seine Chance bringen, als mein Flügelmann bei der Operation Loving ein bisschen Action zu erleben.
    Genau in diesem Augenblick läutete mein Telefon. Die Anruferkennung wies jemanden aus meiner Organisation aus. Mit dieser speziellen Person hatte ich jedoch nicht gerechnet.
    »Hermes«, sagte ich. Das war der richtige Name – ohne das H ausgesprochen – unseres technischen Leiters, des Mannes, der für die Überwachungsgeräte, Computer und Kommunikationssysteme zuständig war.
    »Corte«, sagte er in drängendem Tonfall. »Ob Sie es glauben oder nicht, wir haben einen Treffer auf der Squawk Box, die mit dem Armada verbunden ist. Vor fünfzehn Minuten hat jemand einen Anruf in der Falle in North East D. C. gemacht.«
    Mein Herz begann schneller zu schlagen.
    »Alles klar. Danke, Hermes.«
    Ich legte auf. Ich dachte einen Augenblick lang nach. Ja? Nein?
    Dann erklärte ich meinen Mandanten sowie Garcia und Ahmad, es gebe eine kleine Änderung im Plan.
    »Sie bleiben noch einige Stunden länger hier. Wenn Sie etwas zu essen wollen, können Lyle oder Rudy den Zimmerservice

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