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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Funkgeräts. »Freddy, ruf den Wagen zurück! Sofort!«
    »Er ist unsere einzige Chance, Corte.«
    »Nein, nein, ruf ihn zurück! Sie sind leichte Ziele.«
    »Scheiße … Okay.«
    Würde es noch rechtzeitig sein?
    Dann sah ich den Wagen schleudern, Asphaltbrocken und Schotter spritzten von der Straße auf, als der Partner sein langes Gewehr auf das Fahrzeug gerichtet hatte. Der Fahrer steuerte von der Straße, der Wagen verschwand auf der anderen Seite des Damms, und ich hörte ein lautes Krachen.
    Loving tauchte wieder auf, sprang in sein Auto und raste davon.
    Eine helle Limousine.
    Braun oder grau …
    Ich hörte Freddy über Funk eine Suche nach dem Wagen befehlen.
    Das Scharfschützenfeuer hörte auf.
    Aber wir wussten, wie es lief, und krochen zum Sammelplatz zurück, ohne ein Ziel zu bieten, da der Partner seine Schussposition eventuell weiter beibehielt.
    Schließlich erreichten wir den Kommandoposten, ohne dass noch weitere Schüsse gefallen waren. Ich sah mir den Mann an, den Team zwei geschnappt hatte. Zwar hatte ich kaum die Hoffnung, dass uns dieser eingeschüchterte Junge viel nützen würde, aber man geht trotzdem nach den Regeln vor. Er war ein junger Cracksüchtiger und erklärte, jemand – Loving seiner
Beschreibung nach – habe ihn vor einem Club in South East angesprochen, ob er mithelfen wolle, ein paar Drogen bei dem Lagerhaus zu beschaffen. Loving hatte erklärt, er wolle Heroin kaufen, traue sich aber nicht, es selbst zu tun. Es gebe einen Dealer, der aus einem alten, schrottreifen Dodge hier auf dem Gelände operiere. Der Fremde hatte ihm Geld gegeben und ihn angewiesen, Stoff im Wert von vierhundert Dollar für ihn und für hundert Dollar für sich selbst zu kaufen. Er solle vorsichtig sein – Geh langsam darauf zu! –, weil die Polizei das Gelände manchmal kontrolliere.
    »Ich komme ins Gefängnis, oder?«
    Der großäugige Katzenjammer des Jungen hatte fast etwas Belustigendes. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob er überhaupt etwas Illegales getan hatte.
    Ich stellte ihm ein paar Fragen, aber Loving hatte gewusst, dass wir den Jungen fassen würden. Er hatte ihm nichts gesagt, was hilfreich für uns hätte sein können. Freddy suchte ihn nach Beweismitteln ab, doch sosehr ich die forensische Wissenschaft auch schätze, unter diesen Umständen waren die einzige Verbindung zwischen Loving und dem Jungen wohl die Hundert-Dollar-Scheine. Falls es irgendeine Übertragung von Spuren gegeben hatte, etwa durch Händeschütteln oder das Geld, würden sie uns nicht zu Lovings Versteck führen.
    Wir versuchten zu rekonstruieren, von wo der echte Partner geschossen hatte. Es gab Dutzende von höher gelegenen Punkten, die perfekt geeignet gewesen wären. Niemand hatte ein Mündungsfeuer oder eine Klappenreaktion des leistungsstarken Gewehrs gesehen. Die Agenten aus dem verunglückten Wagen waren wohlauf. Einer gab per Funk durch, dass er gerade ein paar Arbeiter auf der anderen Seite des Damms befragte, die die Schüsse gehört hatten. Ein Mann habe berichtet, dass sie jemanden zu einer dunkelblauen, viertürigen Limousine hatten laufen sehen. »Ein Buick, glauben sie.«
    Ich drückte auf den Sprechknopf. »Hier ist Corte. Fragen Sie, wie der Mann ausgesehen hat.«
    Einen Moment später kam die Antwort. »Groß, dünn, blond. Grüne Jacke.«
    »Ja, das ist der Partner.«
    »Niemand hat das Kennzeichen gesehen. Oder sonst etwas Genaueres.«
    »Danke«, sagte ich.
    Funksprüche über die Suche trafen ein, an der auch ein Hubschrauber der Metropolitan Police beteiligt war. Aber Loving hatte die unmittelbare Nachbarschaft unbemerkt verlassen.
    »Wir haben es versucht«, sagte Freddy.
    Das hatten wir. Doch Loving hatte weiter gedacht als ich und meine Strategie neutralisiert. Es war ein Spiel zwischen uns, sicher, aber das hieß nicht, dass es nicht auch unentschieden enden konnte.
    Stein-Stein, Papier-Papier …
    Für mich war ein Unentschieden jedoch dasselbe wie eine Niederlage.
    Ich ging zu dem Wagen, mit dem ich zum Lagerhaus gefahren war, und holte einen tragbaren Scanner aus meiner Schultertasche.
    »Sie denken, der Partner war beim Sammelplatz?«, fragte Freddy.
    Ich antwortete nicht – wozu raten? –, aber offenbar war der Partner hier gewesen. Ich fand den ersten Sender nach ungefähr fünfzehn Sekunden im Radschacht meines Wagens und kurz darauf den zweiten, den er in der Hoffnung, ich würde die Suche aufgeben, wenn ich einen gefunden hatte, keine zwanzig Zentimeter davon

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