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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Stand der Technik zu sein.
    »Na, was sagst du dazu, hab ich das nicht alles toll eingefädelt für die Gemeinde?«, fragte ihn Hösch, der vor Bewunderung seiner eigenen Leistung kaum an sich halten konnte.
    »Ganz ordentlich«, erwiderte der Kommissar lediglich.
    »Das wird morgen ein Tag, an den die Altusrieder noch lange denken werden«, fuhr der Bürgermeister fort.
    Ich hoffe nur, dass es eine gute Erinnerung werden wird , sinnierte der Kommissar.

Zur selben Zeit
    »Hat jeder, was er später braucht? Geht eure Checklisten noch einmal durch, wir können uns keinen Fehler mehr leisten! Breitet alles vor euch aus, hakt es ab und packt es dann in die Taschen!«
    Magnus war angespannt. Zu viel war passiert, was ihn dazu gezwungen hatte, von seinem ursprünglichen Plan abzuweichen. Er ging vor die Hütte und steckte sich eine Zigarette an.
    Noch einmal ging er alle Eventualitäten durch, noch einmal ließ er die Aktion vor seinem inneren Auge ablaufen. Dann nickte er. Alles würde klappen, musste klappen. Wenn, ja, wenn er sich auf alle verlassen konnte.
    »Ach ja«, erklärte er, als er den Schuppen wieder betrat, »wenn etwas wider Erwarten nicht ganz nach Plan laufen sollte und wir in alle Himmelsrichtungen fliehen müssen: Werft eure Handys weg, ich weiß schon, wie ich euch erreichen kann, keine Sorge!«
    In allen Ecken der Holzhütte kauerten seine Leute in schwarzen Overalls, mit dunklen Wollmützen auf dem Kopf, und packten die großen Rucksäcke. Magnus lief mit verschränkten Armen von einem zum anderen. Es ging nicht nur darum, sie zu überwachen, zu absoluter Sorgfalt zu zwingen. Es war auch wichtig, ihnen Sicherheit zu geben, das Gefühl, dass er alle Fäden in der Hand hielt und dass sie ein Team waren, das zusammen ans Ziel kommen würde.
    »Christophorus, hast du den Elektromotor aufgeladen? Auto vollgetankt?«
    Der schmächtige junge Mann nickte hektisch.
    »Gut. Mach dir keine Sorgen. Geh raus und verstau unser Spezialgefährt im Ducato. Viech, ich meine, Nikolaus, du hilfst ihm! Aber passt auf die Polyesterschilde auf, die liegen schon drin und dürfen nicht beschädigt werden, okay?«
    Die beiden hatten gerade die Tür aufgezogen, als in der hinteren Ecke ein dumpfes »Scheiße« zu vernehmen war.
    Magnus drehte sich um. Georg, der Artist, schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
    »Was ist passiert?«
    »Ich Depp hab die Plastikstäbchen und das Klebeband vergessen!«
    Magnus presste die Lippen zusammen, verkniff es sich aber, ihn anzubrüllen. Wie oft hatte er sie zur Konzentration gemahnt!
    »Nikolaus!«, rief er scheinbar ungerührt, »bring deinen Werkzeugkasten mit und gib Georg, was er braucht!«
    Georg war blass.
    »Und was dich angeht, Georg«, zischte Magnus, »so hoffe ich, dass das der einzige Lapsus war. Mit dir steht und fällt alles. Zwei kleine Plastikstäbchen, ohne die das Ganze nicht funktionieren wird. Wenn du einen Fehler machst, dann bist du es, der in der Falle sitzt. Und dann Gnade dir Gott! Also reiß dich zusammen, Herrgott noch mal!« Als er sich wieder beruhigt hatte, ging er zu Santa Lucia.
    »Lucia«, flüsterte er ihr zu, »wenn wir uns um unser kleines Zubrot kümmern, musst du mir vertrauen. Wenn ich die Sache beende, ist Schluss, ja? Wir dürfen nicht gierig werden.«
    Lucia nickte und lächelte.
    »Nun, ihr falschen Patrone!«, sagte Magnus und stand auf. »Es ist so weit. Die große Stunde ist da. Wir fahren jetzt los. Möge der Herr uns beistehen!«
    Er bebte vor Freude und Anspannung, als er die Beifahrertür des weißen Kombis öffnete.

Samstag, 25. September
    »Erika, kannst du mir jetzt endlich diese Scheißkrawatte binden? Ich krieg das einfach nicht hin heut früh!« Kluftinger stand in der Küche, biss in eine Marmeladensemmel und lief dann ins Bad. Was für ein Morgen! Er hatte kaum geschlafen, immer wieder hatten ihn düstere Gedanken an das, was heute alles passieren könnte, heimgesucht. Erst in den Morgenstunden war er in einen unruhigen Schlummer gesunken, den das Schrillen des Weckers jäh beendet hatte. Auch der Blick aus dem Fenster auf einen wolkenlosen Himmel besserte seine angespannte Stimmung nicht.
    »Butzele, jetzt sei halt nicht so nervös«, sagte Erika lächelnd, legte ihre Haarbürste aus der Hand und nahm die losen Enden von Kluftingers Krawatte in ihre Hände.
    »Was heißt da nervös? Immer ist ein Ende von dem Drecksding zu lang. Ich lass sie vielleicht einfach weg.«
    »Kommt ja gar nicht infrage«, protestierte Erika. »Heut

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